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Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Titel: Katakomben (Van den Berg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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der vor Kurzem noch mit prachtvollen Fassaden gesäumt war. Vieles war längst abgerissen. Es kotzte ihn an, wie sie alles kaputtmachten. Bevor er wieder ins Kommissariat fuhr, brauchte er dringend etwas für die Seele. Van den Berg hielt bei Belgaufra und schlang eine Lütticher Waffel herunter. Jetzt fühlte er sich besser.
    Vor Jorges Zimmer wurden zwei Polizisten postiert, die schwere Maschinenpistolen in den Armen hielten. Bei dem Killer war eine schwere Gehirnerschütterung diagnostiziert worden, außerdem hatte sich Jorge Prellungen an Armen und Beinen zugezogen. Er lag bewegungslos, beinahe apathisch, in dem kargen, kalt wirkenden Zimmer. Van den Berg und Nicole näherten sich dem Hünen auf leisen Sohlen. Jorge nahm keine Notiz von den beiden. „Buenos Dias“, presste van den Berg hervor. Er zeigte keine Reaktion, seine Augen schienen durch die Besucher hindurchzusehen.
      Van den Berg ergriff die Hand des Verletzten. „Ich würde es sehr begrüßen, wenn sie uns ein bisschen was erzählen würden.“ Van den Berg drückte Jorges Handknochen fest zusammen. Nicole schaute ihrem Kollegen belustigt zu. Jorge blieb ganz cool, er schien den massiven Händedruck kaum gespürt zu haben.
      Eine schmallippige Krankenschwester betrat das Zimmer und bat mit knappen strengen Worten, das Verhör zu beenden. Van den Berg sah ein, dass es jetzt keinen Sinn machte, weiterzubohren. „Sie werden sehr bald gesund sein und dann werden wir viel Zeit füreinander haben“, sagte der Kommissar mit einem süffisanten Lächeln, während sie den Raum verließen.
    Das Fachwerkhaus lag in einem Außenbezirk von Liège. Es war etwas versteckt gelegen, sodass von der Straße aus niemand sehen konnte, dass ein auffallend gepflegt wirkender Paketbote vor dem Haus stand und klingelte.
      Alfons Hain öffnete die Türe. Im gleichen Moment, in dem ihm der Fremde wortlos das Paket in die Hand drückte, ging Hain zu Boden. Der vermeintliche Bote packte Hain und wuchtete den bewusstlosen Mann in den Laderaum des Lieferwagens.

 
    Die Sonderkommission war immer noch damit beschäftigt, endlich die Identität der dritten Toten zu klären. Die Vermisstenanzeigen hatten sie nicht weitergebracht. Entweder passte die Person nicht in das Raster oder der Abgleich mit dem Gebiss des Toten war negativ.
      Es gab ein besonderes Merkmal, das ihnen bei der Suche helfen konnte. Das Opfer hatte auffällig viele Pigmentflecken am Körper, vor allem auf dem Rücken. De Breuyn hatte mittlerweile Pascal Bouviers Alibi überprüft. Zumindest in einer der Mordnächte war der Metzger mit einer Hure zusammen gewesen.
    Van den Bergs Gesichtsmuskeln entspannten sich – der Killer war identifiziert. Die Fotos des Killers in den Medien brachten den Erfolg. Ein Lehrer, der den Spanier vor Jahren in Französisch unterrichtet hatte, verriet ihnen den Namen: Jorge Ramos.
    Als van den Berg in seine schwarze Lederjacke schlüpfte, klingelte sein Telefon. Diesmal war es kein Journalist, der ihn ausquetschen wollte, es war De Breuyn , der mit Neuigkeiten aufwartete. „Wir wissen, wer die Tote ist. Ihr Name ist René Balbo“, sagte er knapp. Van den Berg fühlte, dass er jetzt wieder im Rennen war.
    Wenn er in sein Reich hinab fuhr, musste er in den engen Aufzug steigen, was bei ihm immer ein beklemmendes Gefühl auslöste. Der Lift konnte bestenfalls drei Menschen aufnehmen, war aber technisch perfekt abgesichert. Bei einem Defekt wurde in den Katakomben eine ohrenbetäubende Sirene ausgelöst, Hugo im gleichen Augenblick per E-Mail informiert. Die beiden beschlagenen Techniker, die der Jäger angeheuert hatte, waren in der Lage, jedes Problem im Handumdrehen zu lösen. Der Lift war mit Sauerstoffflaschen, Wasser und Grundnahrungsmitteln ausgestattet, die es dem Fahrgast ermöglichten, mindestens fünf Tage in der Kabine zu überleben. Der Aufzugschacht war eine von zwei Verbindungen zwischen der Villa und der Unterwelt. Der Fahrstuhl setzte sich langsam und lautlos in Bewegung.
      Der Jäger war in großer Erregung, er durfte einen Neuankömmling begrüßen. Die Tür öffnete sich, er trat vor den großen Monitor, auf dem viele rote Zahlen flimmerten. Die Ziffern waren von Kreisen umgeben, manche bewegten sich, andere standen still. Er hatte es sich ein Vermögen kosten lassen, die Bunkeranlage aus dem Zweiten Weltkrieg für seine Bedürfnisse umbauen zu lassen. Er hatte geniale Tüftler aus dem Ausland besorgt, ihnen viel Geld gezahlt, damit sie alles exakt so

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