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Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Titel: Katakomben (Van den Berg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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Nadja und Olja waren Schulfreundinnen, denen ebenso wenig wie Ekatherina der Sinn nach Lernen stand. Die beiden wirkten sportlich und dabei ausgesprochen hübsch. Hugo merkte schnell, dass sie der Luxus des Hotels mächtig beeindruckte, niemals zuvor hatten sie solch einen Tempel zu Gesicht bekommen.
    Die Versprechungen, die Hugo ihnen machte, wirkten auf die naiven Mädchen so überzeugend, dass er leichtes Spiel hatte. Er malte ihnen Bilder von noblen Wohnungen, schicken Sportwagen mit Chauffeur und einem grenzenlosen Konsumrausch. Sie glaubten ihm und konnten es kaum erwarten, ins Paradies zu kommen. Die Reisedokumente besorgte Hugo innerhalb von vierundzwanzig Stunden; er zahlte fünftausend Euro für jeden Pass, was günstig war, denn normalerweise kassierte Ruslan glatt das Doppelte. Als sie an der Grenze zu Weißrussland ankamen, verspürte Hugo ein leichtes nervöses Kribbeln in der Magengegend.
    Es fing gerade an zu schneien, als sie den Grenzposten passierten. Er wunderte sich, dass der Zöllner sie keines Blickes würdigte, sie schienen ihm ziemlich egal zu sein. Aber als sie auf polnischem Boden kamen, wurden sie angehalten. Ein Beamter mit einem bemerkenswert dichten Oberlippenbart nahm mit einer wichtigen Handbewegung die Pässe entgegen.
    Beim Durchblättern setzte der Beamte eine finstere Miene auf. „Wohin wollen sie?“ „Nach Deutschland, Düsseldorf.“ Der Zöllner warf einen Blick auf die Rückbank, dann verschwand er mürrisch im Zollhäuschen. Hugo war auf alles vorbereitet. Der Uniformierte kam mit schnellem Schritt auf den Wagen zu, seine Miene verriet nichts Gutes. „Gute Fahrt“, zischte er, während er Hugo die Papiere zurückgab. Es hatte sich als klug erwiesen, den Mädchen belgische Papiere ausstellen zu lassen.
    Direkt in die Katakomben zu fahren, schien Hugo zu riskant. Er konnte nicht ausschließen, dass ihnen jemand folgte, auch wenn es ihm unwahrscheinlich schien. Für die erste Nacht quartierte Hugo die Mädchen in einer Waldhütte ein, die an Komfort kaum etwas zu wünschen übrig ließ. Erst am nächsten Tag brachte er sie in die Katakomben, wo sie die nächsten fünf Jahre bleiben sollten.

 
    Van den Berg und Nicole fuhren noch einmal zu dem kleinen See am Café Belga. Wenn Jorge sich mit dem Unbekannten, der wahrscheinlich dieser Paul war, regelmäßig getroffen hatte, dann musste es Zeugen dafür geben. Die Kollegen der Sonderkommission waren nicht weitergekommen, jetzt wollte es der Kommissar selber auf einen letzten Versuch ankommen lassen.
    Als sie an dem Tümpel ankamen, schien die Sonne zum ersten Mal seit Tagen. Sie überlegten erst mal, wo sie anfangen sollten. Im Café Belga und in den Geschäften der Gegend hatten sie Fotos von Jorge Ramos verteilen lassen, was keinerlei brauchbare Hinweise brachte.
      Van den Berg und Nicole beschlossen, eine Runde um den See zu drehen, dabei behielten sie jene Bank im Auge, auf der der Spanier die letzten Minuten seines Lebens verbracht hatte. Plötzlich bemerkten sie eine Frau um die vierzig, die hinter einem Stativ stand und Fotos machte. Die beiden Polizisten beobachteten, wie ein junges Paar abgelichtet wurde.

 
    Mit unbändiger Lust sah der Jäger dabei zu, wie die jungen Mädchen in den braunen Lieferwagen verfrachtet wurden, der den Schriftzug des Paketdienstes UPS trug.
      Das Fahrzeug war mit einem doppelten Boden ausgerüstet. Wenn Dimitri kontrolliert würde, musste er einen flüchtigen Blick in das Innere des Wagens nicht fürchten, denn außer Paketen war im Laderaum nichts zu sehen. Der Killer spritzte den Mädchen ein Beruhigungsmittel. Hugo freute sich, dass sich Dimitri überaus geschickt anstellte. Später konnte er den Mädchen problemlos die tödlichen Spritzen setzen.

 
    „Ich denke, das war´s“, rief die Frau, die in einem knalligen orangefarbenen Hosenanzug steckte. Das Paar verabschiedete sich überschwänglich. „Verlobungsfotos“, meinte die Fotografin lächelnd, als sie die beiden neugierig dreinschauenden Polizisten erblickte.
    „Knipsen sie öfters Fotos hier?“, fragte der Kommissar, während er der Frau seine Dienstmarke vor die Nase hielt. „Ja, sicher. Ich habe ein Fotostudio in Ixelles. Der See ist ein beliebtes Motiv für Familienaufnahmen. Warum fragen sie?“ „Wir sind auf der Suche nach einem Tatverdächtigen“, erwiderte van den Berg vage. „Ach, diese scheußliche Messerstecherei hier meinen sie …“ Der Kommissar nickte.
      „Den Mord habe ich nicht

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