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Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Katakomben (Van den Berg) (German Edition)

Titel: Katakomben (Van den Berg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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aber er ist leicht zu reizen und er neigt zu Leichtsinn, denn er hat eine gute Serie – vielleicht hält er sich sogar für unschlagbar“, sagte van den Berg mit einem süffisanten Grinsen. „Wenn du seinen Nerv triffst, wird er kommen, aber was ist mit Fontaine?“ „Das wird eine viel schwierigere Nummer, vielleicht ist er längst im Ausland mit einer neuen Identität. Eigentlich gibt es nichts, was ihn nach Belgien zurücktreiben könnte.“ „Du sagst eigentlich …“
    Der Kommissar strahlte. „Da gibt es etwas ...“ Nicole bewunderte van den Bergs Scharfsinn. Wenn jemand Fontaine und Hugo schnappen konnte, dann er. Dem Kommissar war klar, dass sein Plan nicht legal war. Selbst wenn, hätte er sich Vermeulens Okay holen müssen. Und der hätte seinen Absichten definitiv einen Riegel vorgeschoben. Er würde die Sache mit Nicole allein durchziehen, jedenfalls fast. Für Fontaine brauchte er einen Lockvogel und er fand, dass Frank De Gruye für den Job am besten geeignet war. Van den Berg zahlte.

 
    Der Kommissar rief De Gruye in sein Büro. „Du hast verdammt gute Arbeit gemacht und uns sehr geholfen“, meinte der Kommissar. Der junge Polizist lächelte freudig. Er fragte sich, was van den Berg von ihm wollte. „Ich will nicht lange um den heißen Brei herumreden – ich fände gut, wenn du Erics Platz als mein Partner einnehmen würdest.“ „Super!“, antwortete De Gruye wie aus der Pistole geschossen.
    Van den Berg machte seinem Kollegen klar, dass er von ihm größte Loyalität erwartete und dass es Dinge gab, die das Büro nicht verlassen durften, Dinge, die nicht einmal zur Sonderkommission dringen durften. „Was wir vorhaben, funktioniert nur mit äußerster Diskretion“, sagte der Kommissar, während er seinem neuen Partner ernst in die Augen schaute. Van den Berg war sich sicher, dass er sich auf den jungen Polizisten verlassen konnte, und weihte ihn in seinen Plan ein.
    De Gruye war sofort bereit, die Rolle des Köders zu übernehmen. Van den Berg glaubte, in den Augen seines neuen Partners eine Spur von Vorfreude zu entdecken. Sie begannen direkt mit den Vorbereitungen. Der Kommissar legte einen anonymen E-Mail-Account an und nahm Kontakt zu Fontaine auf. Der Jäger war im Internet unter dem Nicknamen „mightyhunter“ unterwegs. Sie schrieben ihm nur eine Zeile. Sie stellten sich darauf ein, dass es lange dauern konnte, bis sie eine Antwort bekamen oder dass er gar nicht reagierte. Vielleicht war Fontaine noch auf der Flucht – es konnte sein, dass er Wichtigeres zu tun hatte, als regelmäßig seine E-Mails zu checken.
    Überraschend kam die Antwort bereits nach fünfzehn Minuten, kurz nachdem Nicole ins Kommissariat gekommen war. Die Psychologin übernahm im E-Mailverkehr mit Fontaine die Schlüsselrolle – ein falsches Wort konnte alles zunichtemachen. „Wer sind sie?“, antwortete Fontaine kurz. „Mein Name spielt keine Rolle – ich sitze an der richtigen Stelle“, formulierte Nicole nebulös. „Wir müssen ihn zum Nachdenken bringen – es darf nicht zu glatt laufen“, sagte Nicole. „Wir müssen ihm das Gefühl geben, dass derjenige, der ihm helfen will, sehr vorsichtig sein muss und konspirativ vorgeht.“ Fontaine schrieb erneut: „Was wollen sie?“ „Ihnen helfen!“ „Warum?“ Van den Berg blickte zu Nicole. „Was meinst du?“ „Er ist neugierig, und natürlich ist er misstrauisch – wenn wir keine Fehler machen, wird er mitspielen“, meinte Nicole siegessicher.
    „Vielleicht brauchen wir beide Hilfe“, schrieb sie. Fontaine verstand. „Was wollen sie?“ „Fünf Prozent.“ Fontaine ließ sich Zeit, bis er antwortete. „Von was?“ „Das wissen sie!“ „Wie wollen sie es machen?“ „Nicht hier!“ „???.“ „Wir müssen uns treffen – ich melde mich wieder.“ Sie warteten noch eine Weile, aber Fontaine reagierte nicht mehr. „Er braucht jetzt Zeit. Er muss darüber nachdenken. Er wird sich gründlich überlegen, ob es sich lohnt, aus seinem Versteck raus zu kommen.“ „Es darf auf gar keinen Fall etwas zu den Kollegen durchdringen“, meinte van den Berg, der wusste, dass er seinen Job los war, wenn die Sache aus dem Ruder lief.
    Fontaine konnte jetzt erst einmal warten – jetzt galt es Teil zwei in die Wege zu leiten und der betraf Paul Hugo.
    „Nicole, wir müssen Hugo richtig provozieren, um ihn aus der Reserve locken.“ Die Psychologin nickte. „Dimitri und Jorge sind tot – es gibt eigentlich keinen, den wir als Köder auslegen

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