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Katakomben (van den Berg)

Katakomben (van den Berg)

Titel: Katakomben (van den Berg) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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geschlossen. „Wo finden wir den?“, schrie
der Kommissar, während er dem Killer Paul Hugos Foto am See vorhielt. Der
Killer machte keine Anstalten, die Augen zu öffnen, auch sonst zeigte er keine
Reaktion. „Es hat jetzt keinen Zweck, glauben sie mir“, sagte der Arzt streng.
„Wir sprechen uns noch“, raunte van den Berg. „Der Typ scheint ein Russe zu
sein, jedenfalls ist er aus Osteuropa, darauf könnte ich wetten“, meinte
Nicole, während sie Dimitri verächtlich anschaute. „Deine Vorahnung war
richtig“, meinte van den Berg. „Jetzt sind schon zwei Killer draufgegangen. Es
ist nicht so gelaufen, wie Hugo es sich vorgestellt hat – soviel ist sicher. Er
beginnt, Fehler zu machen“, erwiderte Nicole. Bevor Dimitri abtransportiert
wurde, ließ van den Berg noch Fotos von dem Killer machen, die er direkt an die
Medien weitergab. Schon eine Stunde später zeigten die belgischen
Fernsehanstalten Dimitris Gesicht.

 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
        13

 
 
    „Scheiße“,
schrie Hugo, als er auf den Monitor blickte. Nach Jorge war nun auch Dimitri in
die Hände der Bullen geraten. „Was ist denn mit deinem zuverlässigen
Kontaktmann?“, brüllte der Jäger. Hugo dachte nach. Warum hatte er sich nicht
gemeldet? War er in die Polizeiaktion nicht involviert gewesen? War ihm die
Sache zu heiß geworden? War er vielleicht sogar aufgeflogen? Hugo fiel keine
befriedigende Antwort ein. Aber am nächsten Tag würde ohnehin alles vorbei
sein. Wenn Dimitri nicht zurückkam, würde er selbst die Abschlusszeremonie
durchführen.
    Van
den Berg gab nicht nur die Fotos des Killers an die Fernsehstationen, er
erhoffte sich auch Hinweise zu dem UPS-Wagen, von denen allerdings Unmengen in
Brüssel herumfuhren. Die Sonderkommission hatte alle Hände voll damit zu tun, Hunderte
von Hinweisen zu bewerten, die in der Nacht rein kamen.
    Die
Spurensucher nahmen den Paketwagen gründlich auseinander und sicherten
massenhaft Fingerabdrücke und DNA-Spuren. De Breuyn machte sich gleich an die
Arbeit, er jagte alle Fingerprints nacheinander durch den Rechner, aber der
Abgleich mit den gespeicherten Daten von Schwerverbrechern ergab keinerlei
Treffer. Als van den Berg zu De Breuyn ins Zimmer kam, stutzte er. De Wilde war
da, er beobachtete seinen Kollegen aufmerksam bei der Arbeit. Der Kommissar
hätte den Querulanten am liebsten herauskomplimentiert, aber er wusste, welchen
Stress das nach sich ziehen würde. „Du hast nichts gefunden?“, fragte der
Kommissar De Breuyn, der das ganze Programm gerade noch einmal durchlaufen
ließ. „Nein, nichts Interessantes. Der Killer hat seine Pfoten nirgendwo dran
gehabt. Aber er dürfte genügend DNA-Spuren hinterlassen haben – das haben die
Kollegen aber noch nicht geklärt.“ „Er trug Handschuhe, als wir ihn gefunden
haben“, entgegnete van den Berg, der sich gerade fragte, auf was er eigentlich
gehofft hatte. „Von den Mädchen wird es auch reichlich Material geben, aber das
dürfte uns nicht sonderlich weiter bringen.“ „Sag mir lieber, wie wir an diesen
Hugo rankommen“, meinte van den Berg genervt. „Sind Renquin und seine Leute
immer noch an dem Wagen dran?“ De Breuyn zuckte mit den Schultern. Im gleichen
Augenblick kam der Spurensucher zur Türe rein. „Du wirst nicht glauben, was wir
haben.“ Van den Berg schaute ebenso gespannt auf, wie De Breuyn und De Wilde,
der im Begriff war, das Büro zu verlassen. „Wir haben Wegbeschreibungen
gefunden – exakte Aufzeichnungen darüber, wo der Killer lang gefahren ist.“
„Heißt das, wir können die ganze Strecke zurückverfolgen?“, fragte der Kommissar
erregt. „Leider ist auf den Papieren nur der Weg zwischen den beiden Kirchen am
Petit Sablon und Etterbeek drauf, also die Strecke, die er zuletzt gefahren
ist.“ „Scheiße, warum können wir nicht einmal etwas Glück haben“, fluchte van
den Berg lauthals. Er ging davon aus, dass der Killer seinen restlichen
Routenplan unterwegs entsorgt hatte. Inzwischen war die gesamte Truppe in De
Breuyns Büro versammelt. Renquin lächelte süffisant in die Runde. „Das war noch
nicht alles, wir haben das Navi gecheckt. Die Strecken, die er gefahren ist,
sind zwar sorgfältig gelöscht worden. Aber der Ausgangsort ist unter dem Reiter
„Zu Hause“ gespeichert.“ Van den Berg begriff, dass diese Nachricht der
Durchbruch sein konnte. Er reckte die Faust siegessicher in die Luft. „Kein
Wort darüber zu den Medien“, rief van den

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