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Katakomben (van den Berg)

Katakomben (van den Berg)

Titel: Katakomben (van den Berg) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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zwei Kugeln bohrten sich in seine andere Schulter und in die Hüfte. Mit einem
dumpfen Schrei brach Dimitri zusammen.
    Van
den Bergs Telefon schellte in dem Moment, als sie vor der Metzgerei standen.
Der Anruf riss den Kommissar aus seiner gereizten Stimmung. „Ich habe ihn – er
liegt vor mir“, verriet der Anrufer. Es war Frank De Gruye, der auf van den
Bergs Geheiß zu der Kirche nach Etterbeek gefahren war. „Was sagt du da?“ „Du
hast richtig verstanden, ich habe den Killer erledigt, er liegt vor mir!“ „Lebt
er noch?“ „Ja, aber ich kann dir nicht versprechen, wie lange noch“, meinte er
lässig. „Wir brauchen ihn lebend“, erwiderte van den Berg, während er mit
Nicole aus dem Wagen stieg.
    Hugo
und der Jäger wurden unruhig. Sie hatten mit Dimitri verabredet, dass er sich
immer direkt melden sollte, wenn er eines der Mädchen abgelegt hatte. Aber der
Killer hatte sich nur zweimal gerührt und mittlerweile war es Viertel nach zwei.
„Ich spüre, dass da was schief gelaufen ist“, sagte der Jäger düster. Sein
Blick war Furcht einflößend. Hugo wusste, dass es in diesem Moment besser war,
den Mund zu halten. „Wir ziehen das Finale vor, ich bitte dich, sofort mit den
Vorbereitungen zu beginnen.“ Hugo nickte, dann stand er auf und verließ den
Salon.
    Van
den Berg war klar, dass es leichtsinnig war, sich allein mit Nicole um Bouvier
zu kümmern. Es bestand kein Zweifel mehr daran, dass der Metzger in die Morde
verwickelt war. Aber hatte er seiner eigenen Tochter etwas angetan? Der
Kommissar konnte es sich nicht so recht glauben. Aber Bouvier war nun einmal
mit Jorge Ramos und Paul Hugo auf diesem Foto. Ihm war unwohl, dass er Nicole
mitgenommen hatte. Aber sie würde es niemals akzeptieren, wenn er sie jetzt
wegschickte. Er schellte, während Nicole das Haus von der anderen Straßenseite
beobachtete. Er drückte die Klingel ein weiteres Mal, dann hörte er, wie jemand
hektisch die alten Holzstufen hinauf lief. Er vernahm einen hysterischen Schrei
– ihm wurde schlecht. Geistesgegenwärtig lief er zu einem der Fenster auf der
Gartenseite des Hauses und trat es ein. Mit gezogener Waffe stieg er hindurch
und schlich zur Treppe. Er vermied es, das Licht einzuschalten, um Bouvier
keine Angriffsfläche zu bieten. Als er auf den ersten Stufen war, hörte er ein
verzweifeltes Wimmern, das von oben kam. Er beeilte sich, ans Ende der Treppe
zu kommen. Das Zimmer war hell erleuchtet. Als er kapierte, was sich in dem
Raum abspielte, steckte er seine gezogene Waffe weg. Ein Mann baumelte an einem
Strick, der mit zwei Haken in die Decke geschraubt war. Die fette Metzgerin
versuchte vergeblich, das Schwergewicht hochzuhieven. „Holen sie ein Messer,
schnell“, schrie der Kommissar der Frau zu. Während die Alte in den Laden
runter rannte, hob der Kommissar den Metzger mit letzter Kraft an, er schaffte
es, den Druck von der Schlinge zu nehmen. „Steigen sie auf den Stuhl und
schneiden sie das Seil durch“, schrie er, als die Frau mit einem
Fleischermesser zurückkam. Bouvier krachte mit einem lauten Knall auf den
Holzboden. Van den Berg fühlte, dass sein Genick gebrochen war. Bouvier war
tot. Die Frau schrie so laut, dass er meinte, dass sich die Wände bewegten.
    Der
Kommissar rief die Spurensicherung und düste mit Nicole zur Kirche. Als sie
ankamen, standen schon mehrere Krankenwagen vor dem Gebäude. Ein Arzt war
dabei, Olja zu untersuchen. „Sie hat sich den Schädel gebrochen,
wahrscheinlich, als sie auf den Absatz geknallt ist. Und ich habe ein
Brandzeichen am Oberarm gefunden.“ „Das kennen wir ja schon, welche Zahl ist es
denn diesmal?“, fragte der Kommissar gereizt. „Die 5“, erwiderte der Mediziner.
Ihm fiel auf, dass dem Zeigefinger des Mädchens Blut und Dreck anhafteten „Sieh
mal“, sagte er zu Nicole und deutete auf das Zeichen im Stein. „Kyrillisch“,
erwiderte die Psychologin wie selbstverständlich. „Das kann Verschiedenes bedeuten
…“ Van den Berg blickte Nicole erwartungsvoll an. „Gesamt“, „voll“ oder „alle“
... Er sah an ihrem Blick, dass ihr Gehirn auf Hochtouren arbeitete. Van den
Berg hastete hinüber zu De Gruye und klopfte ihm väterlich auf die Schulter.
„Wo ist das Arschloch?“ Der junge Polizist zeigte auf den Krankenwagen. „Wird
er durchkommen?“, fragte van den Berg den Arzt, der den Killer gerade an
diverse Schläuche anschloss. „Wird knapp. Er hat drei Durchschüsse und viel
Blut verloren.“ Dimitris Augen waren

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