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Katakomben (van den Berg)

Katakomben (van den Berg)

Titel: Katakomben (van den Berg) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mark Prayon
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können auch gehen“, meinte van
den Berg rau. „Ich könnte mir vorstellen, wo er ist“, sagte der Killer mit
einem fiesen Grinsen. Er berichtete von der Hütte im Wald, die als
Zwischenlager für die Mädchen diente.
    Hugo
fühlte sich in dem Blockhaus fast behaglich. Hier konnte er bleiben, bis er
Antwort von Fontaine bekam. Deflandre hatte Hugo davon unterrichtet, dass
Dimitri im Sterben lag und sich danach nicht mehr gemeldet. Hugo war sich
sicher, dass er bald von ihm hören würde – schließlich ging es um eine große
Stange Geld.

 
    Van
den Berg rief die Sonderkommission ins Sitzungszimmer. Gerade hatte er sich von
Vermeulen die Zustimmung für den geplanten Einsatz im Wald besorgt. De Breuyn
winkte den Kommissar zu sich. „Wir haben was über Fontaine. Er war mehrfach in
Deutschland vor Gericht, er hat Waffen an den Iran verkauft – im ganz großen
Stil.“ „Das ist heftig“, meinte van den Berg nachdenklich. „Damit wäre ja
geklärt, warum der Typ so schweinereich ist.“ „Er ist nicht nur stinkreich,
sondern auch clever“, ergänzte De Breuyn, dessen Haare mal wieder in alle
Richtungen standen. „Bislang konnte ihm nichts nachgewiesen werden, seine
Anwälte sind ganz ausgeschlafene Jungs. Die haben bei der letzten Verhandlung den
wichtigsten Belastungszeugen auseinandergenommen wie ein Hühnchen. Der wusste
am Ende nicht mal mehr, wo oben und unten ist – der Typ ist Iraker, er hatte
das Pech, selbst in Waffengeschäfte verstrickt zu sein. Die Staatsanwaltschaft
ist jedenfalls in Revision gegangen – das Verfahren läuft also noch.“ „Typen
wie der sind schwer einzubuchten – davon kann ich euch ein Liedchen trällern“,
meinte der Kommissar zerknirscht. „So richtig gut wird er sicher nicht
schlafen“, meinte de Breuyn. „Es liegen wohl neue Beweise vor – um was es sich
handelt, steht aber nicht in den Akten. Und da ist, noch was anderes – das ist,
für Fontaine wirklich dumm gelaufen“, sagte der Polizist mit süffisantem
Lächeln. Van den Berg blickte neugierig auf. „Erinnerst du sich an diesen
Schweizer Banker, der eine Daten-CD mit Steuersündern an die Regierungen
verschiedener Industrieländer weitergegeben hat?“ „Konnte man doch überall
lesen.“ „Du wist es kaum glauben – unser Freund Frederique Fontaine ist dabei
und er ist einer der dicksten Fische.“ „Das heißt?“ „300 Millionen.“ „Euro?“
„Ich glaube nicht, dass es sich um kubanische Pesos handelt.“ „Er hat natürlich
keine Steuern gezahlt.“ „Richtig, aber das ist sein kleinstes Problem. Sie
haben nämlich seine ganze Kohle mal eben eingefroren, und zwar mindestens so
lange, bis in der Revision der Waffengeschichte entschieden ist.“
    Philip
De Wilde war anzumerken, dass er in der kurzen Zeit als van den Bergs Vertreter
an Selbstbewusstsein gewonnen hatte. „Seid ihr sicher, dass der Einsatz Sinn macht“,
fragte er leicht spöttisch in die Runde. „Hast du eine bessere Idee?“, konterte
der Kommissar. „Wenn Hugo nicht in dieser Hütte ist und Wind von unserer Aktion
bekommt, ist er gewarnt und für immer verschwunden“, gab De Wilde zu bedenken.
„Es ist die einzige Chance, die wir haben – es wäre fahrlässig, sie nicht zu
nutzen. Wir können von Glück sagen, dass sich Hugo noch nicht ins Ausland
abgesetzt hat – das ist die letzte Gelegenheit, ihn zu kriegen“, meinte De
Gruye, der van den Berg oft zur Seite sprang. Niemand machte Anstalten, De
Wildes ablehnender Haltung zu folgen. De Breuyn brachte die Variante ins Spiel,
Hugo verdeckt zu verfolgen und so mit etwas Glück die Spur zu Frederique
Fontaine zu finden. Van den Berg hielt wenig von dieser Idee, vor allem, weil
er es für unmöglich hielt, ihm dauerhaft auf den Versen zu bleiben. Nein, sie
mussten erst mal diesen Paul Hugo schnappen und das so bald wie möglich. Sie
konnten nicht sicher sein, ihren unberechenbaren Gegner tatsächlich im Wald
anzutreffen. Van den Berg überlegte kurz, vorab zu checken, ob sich Hugo
tatsächlich in dem Holzhaus aufhielt. Aber der Kommissar verwarf den Gedanken
schnell. Mit solch einer Aktion hätten sie nicht nur Kopf und Kragen riskiert,
sondern Hugo auch vorgewarnt.
    Dimitri
Shevchenko hatte den Polizisten exakt aufgezeichnet, wo die Hütte lag. Jetzt
musste es ganz schnell gehen. Van den Berg und Nicole fuhren zusammen voraus,
zwanzig Scharfschützen folgten in Mannschaftswagen. Sie warteten ab, bis es
dunkel wurde. Jetzt, wo die kürzesten Tage des Jahres

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