Kate und Leah
Er wischte mit der Zunge über seine Lippen und schmeckte Leah wieder. Er legte seine Hand vors Gesicht und konnte sie riechen.
»Bist du gekommen, weil du mit mir schlafen willst?«
Das hatte sie ihn gefragt. Er hatte ihr eine Antwort gegeben und ihr einen Orgasmus beschert, und sie hatte seinen Namen geschrien, aber als es vorbei war, hatte sie so getan, als wäre alles nur ein Teil der Dienstleistungen. Wenn er seine Zunge einsetzte, um sie kommen zu lassen, schien das für sie nicht anders zu sein, als hätte er ihr ein paar Brezeln gekauft oder ein paar Krüge mit Eiswasser gefüllt.
Er hätte stocksauer sein sollen, aber stattdessen fühlte er sich angetörnter als je zuvor in seinem Leben. Brandon rutschte wieder unruhig auf seinem Sitz herum. Er schaute hinaus auf die dunkle, leere Straße, während er der Musik lauschte, die Karen für ihn ausgesucht hatte, und während er über den Geschmack einer anderen Frau nachdachte.
»Ich könnte mir vorstellen, mit dir zu schlafen«, hatte Leah gesagt und ihm den Rücken zugewandt. »Ich glaube, du bist ganz gut im Bett.«
Er hatte nichts gesagt, denn er war sich nicht sicher, was sie von ihm hören wollte. Sie schaute über ihre Schulter, während sie Wasser in ein Glas schenkte und daran nippte. Er hatte das Gefühl, dass sie ihn wieder testete. Vielleicht wartete sie darauf, dass er sich wie ein Arsch benahm und verlangte, Sex mit ihr zu haben.
Es gefiel ihm nicht, dass Frauen glaubten, sie wüssten, wie er im Bett war, weil sie schon mal vergleichbare Typen kennen gelernt hatten. Karen hatte ihm unterstellt, dass er fremdgegangen war, weil das zu gut aussehenden Kerlen gehört. Sie benutzte das als Argument, um ihn zu belügen. Die Tatsache, dass er die ganze Zeit, die er mit ihr zusammen war, keine andere Frau auch nur angeschaut hatte, bedeutete offenbar nichts.
»Beantworte mir eine Frage«, hatte Leah gesagt, als er auf die erste Frage nicht geantwortet hatte. »Hat es dir gefallen? Ich meine, um was ich dich gebeten habe?«
»Ja.«
Ihre dunkelblauen Augen schienen durch ihn hindurchzuschauen zu können. »Geh jetzt nach Hause, Brandon.«
Er konnte an seiner Reaktion nichts ändern, wenn sie seinen Namen so aussprach. Leise und tief und mit einer Stimme, die fast alles versprach. Sie hob ihr Kinn, als erwartete sie, dass er protestierte.
Aber obwohl sein Schaft so hart war, dass Brandon glaubte, er könnte ein Loch in seine Hose bohren, und obwohl er sie am liebsten gegen den Tisch gerammt hätte, um sich dann über sie zu werfen und sich in ihrer glitschigen Hitze zu verlieren, hatte Brandon nur genickt. Er sprach nicht, weil er seiner Stimme nicht traute.
»Ich will, dass du heute Abend an mich denkst, wenn du deinen feinen Schwanz mit deinen großen kräftigen Händen reibst.«
Er hatte sich geschämt, weil sie sein Stöhnen hatte hören können, aber sie sah nur freundlich aus, wenn auch ein wenig verdutzt. Er dachte jetzt, dass es wahrscheinlich an diesem Arsch Mike lag, von dem sie ihm erzählt hatte. Er wollte immer die Kontrolle ausüben. Brandon selbst hatte andere Sorgen: Er wollte sich nicht zum Narren machen und wie ein Anfänger in seiner Hose kommen.
»Das wirst du für mich tun, ja?«
Sage es, dachte er, hielt aber den Atem an.
»Brandon?«
»Ja.«
»Und morgen«, hatte Leah leise gesagt und ihn nur mit ihren Blicken und dem Klang ihrer Stimme gebannt, »schilderst du mir genau, was du getan hast. Und wie es sich anfühlte. Ich will jedes Detail hören.«
»Und dann?«
»Dann«, sagte sie, »wenn mir gefällt, was ich höre, und wenn du mich wieder so verwöhnt hast, dann kannst du vielleicht mit mir schlafen.«
Danach entließ sie ihn.
Und er hatte ihr gehorcht wie ein Schoßhündchen.
Ganz egal, wie oft er es in seinem Job machen musste – Brandon hasste es, wenn man ihn dressierte, durch Reifen zu springen. Er überlegte, sie ein verdammtes Luder zu nennen, aber die Worte kamen nicht heraus. Es passte auch nicht. Es gab einen Unterschied zwischen den Leuten, die in seinem Job Unmögliches verlangten und sich daran ergötzten, wenn ihm der Schweiß ausbrach, und dem, was Leah getan hatte. Er konnte nicht genau sagen, worin der Unterschied bestand, aber er fühlte, dass es ihn gab.
Es war der Blick in ihren Augen, etwas Verletzliches. Und die Überraschung, als hätte sie nie damit gerechnet, dass er das tun würde, was sie verlangt hatte. Und die unübersehbare Lust, als er es getan hatte.
Aus den Lautsprechern drang
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