Kate und Leah
so, als hätte ich noch nie mit einer Frau zu tun gehabt.« Auf seinem Gesicht stand die Frustration deutlich geschrieben. Am liebsten hätte sie ihm ein Kissen um die Ohren gehauen.
»Hast du mich gerade mit einer Frau verglichen, die ihren Ex-Mann anruft, damit er ihr ein Glas Mixed Pickles öffnet, weil sie nicht in der Lage ist, auf das andere Ende des Glases zu klopfen, um die Luft steigen zu lassen?«
Er erkannte seinen Fehler, und auch das stand ihm im Gesicht geschrieben. Er wusste nicht, ob er zerknirscht oder angriffslustig reagieren sollte.
»Geh einfach. Geh, bevor du es noch schlimmer machst. Bitte.«
Er schüttelte den Kopf und atmete lange aus. »Ich weiß immer noch nicht, worüber wir streiten. Ich möchte neben dir aufwachen, und plötzlich wirfst du mich raus und beleidigst meine Ex-Frau. Hilf mir, das zu verstehen.«
»Dix.« Sie legte eine Pause ein und zählte bis zehn. Er war kein Mann, den man leicht handhaben konnte. Sie hätte ihn nicht attraktiv gefunden, wenn er so einer wäre. Es war in Ordnung, dass er mit ihr über das Thema diskutieren wollte, aber sie wusste selbst noch nicht, was sie wollte, erst recht nicht um Mitternacht, wenn noch eineinhalb Konferenztage vor ihnen lagen.
»Willst du Schluss machen? Wenn ja, dann bist du mir schuldig, mir den Grund zu nennen. Wir passen gut zusammen.« Dix griff ihre Hand und küsste sie.
»Nein, davon habe ich nichts gesagt. Aber ich muss nachdenken, und du auch. Über das, was uns verbindet, und ob das funktioniert. Ich bin müde und wütend über dich, und ich muss schlafen. Bitte.«
Er ließ seine Sachen fallen und nahm sie in die Arme. »Ich weiß, was das ist. Verdammt.« Er presste seinen Mund hart auf ihre Lippen. »Aber gut, ich gehe. Wir reden bald miteinander.«
Nachdem er gegangen war, ließ sie sich langsam an der Wand entlanggleiten und saß eine Zeitlang auf dem Boden.
Vierzehntes Kapitel
Brandon schäumte. Sein Penis war zwar abgeschlafft, aber die Hoden schmerzten noch nach der erfolglosen Erregung. Er nahm eine Hand vom Lenkrad, um in seinen Schritt zu fassen, aber das schaffte ihm nicht wirklich Erleichterung.
Er konnte Leah noch riechen und schmecken, und er bezweifelte, ob er je vergessen könnte, wie sie sich angehört hatte, als es ihr gekommen war. Es war nicht das erste Mal, dass er bei einer Frau in den Keller gestiegen war, aber so war es noch nie gewesen. Wie sie sich bewegte, wie sie seinen Namen aussprach … das schiere Tempo, mit dem sie ihren Orgasmus erlebte.
Er liebte es, eine Weile mit dem Mund zwischen den Schenkeln einer Frau zu liegen, aber bei ihr glaubte er, dass er sich viel Zeit lassen musste. Zehn, vielleicht auch zwanzig Minuten war er bei Leah gewesen, bevor sie ihn aufgefordert hatte zu gehen.
Seine Knie schmerzten auch, stellte er fest und verzog das Gesicht. Er schaltete einen Gang hinunter und bog in seine Straße ein. Ein Knie hatte er sich während der Highschool beim Fußball zertrümmert, und das andere hatte bei der Skiabfahrt nicht durchgehalten. Gewöhnlich behinderten sie ihn nicht, wenn er sie nicht überstrapazierte. Aber selbst in der Kirche konnte er nicht lange knien.
Während er jetzt daran dachte, stöhnte er laut auf und drehte die Lautstärke des Autoradios höher. Normalerweise lauschte er dem Radio, oder er benutzte den Tuner, um seinen iPod zu spielen. Seine Finger fummelten an den Knöpfen. Als die CD endlich einsetzte, war es für ihn wie ein Weg zurück in die Vergangenheit.
Karen hatte diese CD für ihn zusammengestellt, kurz bevor er herausgefunden hatte, dass sie ihn betrog. Sie hatte ihn mit der CD überrascht und sie auf sein Armaturenbrett gelegt. Er wusste nicht, wann sie ihm die CD hingelegt hatte, denn der dazugehörige Zettel war vom Armaturenbrett auf den Boden gefallen, und dort hatte er ihn erst gefunden, als er schon mit ihr gebrochen hatte. Es war eine CD mit Liebesliedern, von denen einige recht schlüpfrige Texte hatten.
Brandon war den Verdacht nie losgeworden, dass sie die CD für ihren anderen Freund zusammengestellt hatte. Es musste Zufall sein, dass sie auch ihm ein Exemplar dagelassen hatte.
Das Lied, das zuerst gespielt wurde, ließ ihn laut aufstöhnen. Es hieß »Lick«, und eine Frau besang die Freuden des Cunnilingus. Das Schicksal konnte ja so brutal sein.
Er bog auf einen freien Platz vor seinem Haus ein und schaltete die Zündung aus, aber die Musik spielte weiter. Sein Schaft begann zu pochen, und die Eier schmerzten weiter.
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