Kate und Leah
und ein Telefon. Ich muss überprüfen, ob sie sich Zugang zu Unterlagen verschafft, die ihr nicht zustehen.«
»Ich habe meinen Laptop hier, aber du solltest ins Geschäftszentrum gehen, die haben einen viel schnelleren Rechner.« Sie gingen schon durch die Tür. »Hast du sie wenigstens die neuen Vertraulichkeits-Vorschriften und die neu formulierten Wettbewerbsklauseln unterschreiben lassen, die ich im letzten Monat geschickt habe?« Wenn er das versäumt hatte, konnte er noch größeren Schaden angerichtet haben. Gott sei Dank, dass sie die neuen Texte zum richtigen Zeitpunkt geschickt hatte.
»Ja. Alle in der Rechtsabteilung haben die neuen Vorschriften unterschrieben.«
Sie stiegen aus der Aufzugskabine und strebten dem Geschäftszentrum entgegen. »Ausgezeichnet, Dann haben wir ein Problem weniger. Ich werde mir das alles ansehen.« Sie zeigte auf die Unterlagen und die anderen Papiere. »Ich bin nebenan im Zimmer. Lass mich wissen, wenn du meine Hilfe brauchst.«
Neunzehntes Kapitel
Leah hielt den Atem an, als sie den Konferenzraum betrat. Obwohl viele Menschen herumstanden, sah sie niemanden, der fast ein Meter neunzig groß war und immer noch zu wachsen schien und dunkle seidige Haare hatte, die nach ihren Fingern zu betteln schienen, die darin wuseln sollten.
Der Konferenzraum selbst war makellos hergerichtet worden, versehen mit einem Dutzend kleiner Verbesserungen, die außer ihr wahrscheinlich niemand bemerken würde; der zusätzliche Stapel von Notizblöcken und Kugelschreiber mit dem Logo des Hotels, die schon heruntergezogene Leinwand für die verschiedenen Präsentationen, die kleinen Schüsseln mit harten Bonbons. Einige der Details hatte sie gar nicht verlangt.
Und kein Brandon, bei dem sie sich bedanken wollte.
Vielleicht hatte sie es gestern Abend übertrieben, dachte sie, während sie Männern und Frauen zunickte, deren Namen sie alle kannte, denn die meisten von ihnen hatte sie selbst eingestellt, ohne sie jemals kennen gelernt zu haben. Vielleicht hatte sie ihn vertrieben.
Sie wusste, dass Kate Recht hatte. Es gab viele Männer, die auf solche Spiele, die sie gestern Abend mit ihm getrieben hatte, abfuhren. Einige dieser Jungs hatte sie selbst getroffen. Weicheier hatte Mike sie immer genannt. Aber er hatte nie die emotionale Tiefe des Machtaustauschs begriffen, der für Leah immer die entscheidende Rolle spielte.
Brandon war kein Weichei.
Leah beschäftigte sich mit dem Ausrichten des schon perfekten Stapels der Notizblöcke, während die Gäste allmählich ihre Plätze einnahmen. Sie musste die hohen Tiere der Firma vorstellen, die anschließend ihre Vorträge halten würden, und danach konnte sie gehen. Sie musste vorher noch im Büro anrufen, um sicherzugehen, dass es in ihrer Abwesenheit nicht gebrannt hatte. Das konnte sie von ihrem Zimmer aus, denn das Hotel hatte ein kostenloses Schnurlostelefon zur Verfügung gestellt. Sie würde ein paar Stunden Zeit für sich haben.
Sie gestand sich ein, dass sie bereits zu planen begonnen hatte, wie sie die freien Stunden nutzen konnte. Allein sicher nicht.
Ihre Ohren glühten, und sie schluckte hart, während sie auf ihre Hände starrte, die nicht von der unsinnigen Arbeit ließen. Vielleicht arbeitete er heute gar nicht. Oder sie würde keine Chance haben, ihn zu sehen. Sie würde nicht eigens nach ihm suchen, das stand fest. Und er würde nicht auf ihr Zimmer kommen, es sei denn, er wollte sie suchen.
Als sie zurückkehrte, war er da, wie sie irgendwie gewusst hatte. »Leah? Ist alles zu Ihrer Zufriedenheit?«
Sie traute sich nicht, ihn mit dem Namen anzusprechen. Er wäre sonst vielleicht wie ein Streicheln herausgekommen. Sie nickte. »Ja, danke.«
Niemand, der sie beobachtete, hätte ahnen können, was zwischen ihnen passiert war, weder durch die Distanz, auf die er achtgab, und auch nicht durch sein Lächeln, das nichts als professionell war.
»Vielleicht kann ich mit Ihnen darüber reden, was Sie für die Nachmittagsvorträge brauchen. In der Halle.«
Alle ihre Ängste verschwanden in den dreißig Sekunden, in denen er das aussprach. Leahs Inneres begann in dieser Hitze zu schmelzen. Für sie klang das wie ein Versprechen, das noch etwas kommen sollte.
»Natürlich.« Sie wandte sich an Walt Devries, der einen Kuli suchte. »Walt, könnten Sie mir einen Gefallen erweisen? Ich muss mit Mr. Long über einige Vorbereitungen zum heutigen Nachmittag reden.«
Wie gewöhnlich zuckte Walt auch diesmal zusammen, als er
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