Kate und Leah
war.
Sie hatten das Haus am See gekauft, als Eve mit Adrienne schwanger war. Kendall war noch ein Baby gewesen. Er hatte sich eine Familie gewünscht, hatte die Schaukel mit Reifen und Tauen gebaut, und ja, im Laufe der Jahre hatte er alles erhalten, was er gewollt hatte, nur mit der Ehefrau konnte er nicht so viel anfangen. Er hatte sich in die Arbeit gestürzt, und sie war … nun ja.
Sie wartete unten auf ihn, wie er geahnt hatte. Sie hatte seinem Telefongespräch mit Kate gelauscht und war auf der Fahrt zurück vom Krankenhaus sehr ruhig gewesen. Adrienne war mit einigen anderen Teenagern draußen, deshalb konnte er eine Unterhaltung nicht vermeiden. Er konnte sie auch nicht vermeiden, wenn er an eine Zukunft mit Kate glaubte.
»Sie schläft fast schon«, sagte er, als er in die Küche trat und auf die Kaffeemaschine zuging.
»Gut. Während du hier bist, solltest du dir die Reifenschaukel mal ansehen, und im Dock ist auch Arbeit nötig.« Eve saß am Tisch, zierlich und lieblich, wie sie war. Es hatte eine Zeit gegeben, da hatte sie ihn tief berührt, aber heute bedeutete sie ihm nichts mehr, ihrer Schönheit zum Trotz. Er hoffte, dass Kate das verstand.
»Der Schreiner, der vor ein paar Jahren den Schuppen gebaut hat, wird sich das Dock ansehen. Später kümmere ich mich um die Schaukel. Du solltest dich hinlegen, denn du warst die ganze Nacht auf den Beinen.« Er setzte sich mit dem Kaffee ihr gegenüber.
»Wer ist sie denn?« Ziemlich direkt für Eve. Sie musste wütend sein, dass sie die kühle Fassade fallen ließ.
»Sie heißt Kate.«
»Du brauchst dich nicht schuldig zu fühlen. Ich bin sicher, sie versteht, dass deine Familie Vorrang hat. Außerdem verschwinden sie meist nach einer Woche oder zwei. Es überrascht mich, dass du mit dieser jetzt geredet hast, während du bei uns bist.«
»Diesmal ist es anders. Sie ist anders. Und ich fühle mich nicht schuldig, jedenfalls nicht so, wie du dir das vorstellst. Sie weiß, dass meine Kinder zuerst kommen. Sie ist eine Frau, die eine große Rolle in meinem Leben spielen wird, Eve. Ich werde sie bald den Mädchen vorstellen.«
»Begreift sie die Verpflichtung deiner Familie gegenüber, Charles?«
Wie kam es, dass es ihn nicht amüsierte, wenn Eve ihn Charles nannte?
»Ich sagte schon, dass sie das tut.«
»Was macht diese so anders? Und du solltest so spät am Tag keinen Kaffee mehr trinken. Du wirst schlecht schlafen können.«
Waren sie wenigstens Freunde?
»Ja. Ich bin bereit für eine richtige Beziehung mit ihr. Es tut mir leid, dass dich das schmerzt. Das will ich wirklich nicht.« Er schob die Tasse von sich; sie hatte Recht mit dem Koffein.
»Wir sind schon lange geschieden, und du hast im Laufe der Jahre eine Menge Frauen durchlaufen. Glaubst du, ich hätte das nicht gewusst?« Sie winkte abfällig mit einer manikürten Hand. »Ich bin die Einzige, zu der du zurückkommst. Überlege doch mal, warum. Du bist noch in mich verliebt, aber du kannst es nicht zugeben. Deshalb hast du in all den Jahren keine ernsthafte Beziehung gehabt.«
Kate hatte Recht. Himmel. »Ich bin nicht zu dir zurückgekommen, und ich bin ein Esel, wenn ich dir eine falsche Hoffnung gegeben habe. Ich war glücklich für dich, wenn es Männer in deinem Leben gab. Ich wollte, dass die Mädchen Stabilität hatten. Du und ich, wir hätten nie heiraten sollen, das hast du selbst gesagt. Wir haben zwei großartige Kinder, und ich habe nie geplant, mich aus ihrem Leben zurückzuziehen. Du bist Teil ihres Lebens, ebenso wie ich, aber das heißt nicht, dass ich zu dir zurückkomme.«
Sie sah ihn an, dann hob sie die Schultern. »Wenn du meinst. Sie ist nicht hier, du aber bist hier. Was hält sie denn davon?«
»Sie hat mir gesagt, dass ich immer noch mit dir verheiratet wäre – ohne das Ficken. Als sie das sagte, war ich wütend, aber es stellt sich heraus, dass sie Recht hatte. Sie hat mich auch aus der Tür geschoben, als der Anruf wegen Kendalls Verletzung kam.«
»Das hat sie gesagt? Mit diesem vulgären Wort? Welche Frau lässt du an unsere Töchter heran?«
Er stand auf und spülte die Tasse. »Zweifle nie an meinem Urteilsvermögen, wenn es um die Mädchen geht, Eve. Sie ist die Frau, in die ich mich verliebt habe. Es ist offenbar zum Teil meine Schuld, dass du dich in deinem Leben nicht weiterentwickelt hast. Deshalb will ich deutlich sagen: Ich komme nicht zurück. Wir haben das gehabt, was ich eine freundliche Scheidung genannt habe, und ich wünsche mir, dass
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