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Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman

Titel: Kater Brown und die Klostermorde - Kriminalroman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ralph Sander
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noch blasser. »Herr Assmann?«, entfuhr es ihm entsetzt, und er stöhnte auf. Er wankte nach links und ließ sich auf die Holzbank sinken. »O Gott, hätte ich ihm doch bloß nicht die Tür aufgeschlossen!«
    »Die Tür aufgeschlossen?«, wiederholte Alexandra und fröstelte mit einem Mal. »Wie meinen Sie das?«
    Der Mönch fuhr sich fahrig mit der Hand durchs Gesicht. »Herr Assmann kam gestern Abend spät zu mir. Sie waren mit Kater Brown auf dem Weg zum Tierarzt, und er hatte die Unterredung mit seinen Mitarbeitern beendet. Alle waren in ihren Quartieren, das Licht war ausgeschaltet worden, als er auf einmal bei mir klopfte und darauf bestand, dass ich ihm die Eingangstür aufschloss. Er sagte, er müsse noch mal weg. Er wollte mir den Grund nicht verraten. Aber er war sehr … Ich weiß gar nicht, wie ich es am besten beschreiben soll … ›Ungeduldig‹ trifft es vielleicht am besten. So als hätte er einen Termin vergessen und müsste sich nun ganz besonders sputen.«
    »Um wie viel Uhr war das?«, wollte Alexandra wissen.
    »Oh, lassen Sie mich nachdenken … Auf jeden Fall nach elf. Die Lichter waren schon eine Weile aus, und ich hatte mich in mein Zimmer zurückgezogen und saß in der Dunkelheit. Einschlafen konnte ich nicht, weil ich immer an Kater Brown denken musste. Außerdem wartete ich ja auf Ihre Rückkehr und wollte Ihnen aufschließen. Ich hatte Bedenken, Herrn Assmann um diese Zeit noch aus dem Haus zu lassen. Ehrlich gesagt hatte ich auch keine Lust, die halbe Nacht auf ihn zu warten, um ihm wieder aufzuschließen. Aber er beharrte darauf und wischte meine Bedenken beiseite.«
    »Zu seinen Plänen hat er wirklich nicht mehr gesagt?«
    »Nein, und ich habe ihn auch nicht danach gefragt. Er wollte bei seiner Rückkehr einen seiner Kollegen mit dem Handy aus dem Bett klingeln. Der sollte mich dann wecken.« Bruder Johannes hob hilflos die Schultern. »Ich gab seinem Drängen nach und ließ ihn raus. Er blieb dann in der Nähe des Brunnens stehen und sah zur Straße hinüber, als wartete er auf jemanden. Ein paar Minuten beobachtete ich ihn, wie er unruhig auf und ab ging. Aber dann hatte ich einfach keine Lust mehr, für ihn das Kindermädchen zu spielen.«
    Tobias nickte verständnisvoll, und Bruder Johannes fuhr bedrückt fort:
    »Nach einer Weile kehrte ich also in mein Zimmer zurück, aber die Unruhe wegen Kater Brown hielt mich weiter wach. Ich begab mich wieder ins Foyer, um Sie hereinzulassen und nach Herrn Assmann zu sehen. Als ich ins Foyer kam, stand er nicht mehr draußen auf dem Platz am Brunnen. Ich ging davon aus, dass derjenige, mit dem er sich treffen wollte, in der Zwischenzeit eingetroffen und mit ihm weggefahren war. Irgendwann sah ich die Lichter Ihres Wagens auf dem Parkplatz … und den Rest kennen Sie ja. Wenn ich geahnt hätte, dass Assmann sich in die Kapelle begibt … Was hat er hier wohl gesucht?«
    »Schwer zu sagen«, meinte Alexandra. »Wir vermuten, dass man ihn mit irgendetwas geködert hat, vielleicht mit einem Beweisstück, das Wildens Mörder hätte überführen können.«
    »Aber warum tötet jemand einen Geschäftsführer und seinen Stellvertreter?«, rätselte Bruder Johannes.
    »Dieser zweite Todesfall untermauert unseren Verdacht, dass der Täter in den Reihen seiner Mitarbeiter zu suchen ist. Am ehesten kommt einer der leitenden Angestellten infrage, weil sie von Assmanns Tod profitieren würden. Immerhin hätte er wahrscheinlich die Nachfolge von Wilden angetreten, und damit wäre der Posten auf Jahre hinaus besetzt gewesen. Da Assmann jünger war als alle anderen potenziellen Kandidaten, hätte keiner von ihnen mehr die Chance bekommen, vor ihrer Pensionierung doch noch ein paar Jahre als Geschäftsführer tätig zu sein.«
    »Und … wenn Herr Pallenberg wieder genauso reagiert wie bei Herrn Wilden?«, fragte der Mönch beunruhigt. »Wenn er diesen Todesfall auch zum Unfall erklärt, und niemand nimmt irgendwelche offiziellen Ermittlungen auf …«
    Alexandra hob ratlos die Schultern. »Wir können Pallenberg nur die Fakten vorlegen, alles Weitere hängt wohl von ihm ab. Aber ich denke, die Indizienlage wird diesmal ausreichen, um ihn …«
    Ein lautes Knattern unterbrach Alexandra mitten im Satz. Bruder Johannes horchte auf, und auch Kater Brown spitzte die Ohren.
    Alexandra und Tobias gingen mit dem Kater zur Tür und drückten sie weit genug auf, um einen Blick nach draußen werfen zu können.
    »Was ist denn das?«, fragte sie erstaunt, als sie den

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