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Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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gütig. Was war bloß los mit ihr? »Danke«, sagte sie. »Aus diesem Munde nehme ich das als größtes Kompliment.«
    Sein Lächeln erlosch. »Also erscheint Ihnen auch die Quelle des Kompliments ungewöhnlich?«
    Sie wollte ihren Ohren nicht trauen. »Ja«, sagte sie heiser. »Sehr ungewöhnlich.«
    »Wie schmeichelhaft. Ich glaube, Miss Gallagher, dass wir einander schon einmal gesehen haben.«
    »Ja«, antwortete Kate, die nicht vorhatte, die üblichen Spielchen zu spielen. »In Brighton.«
    Er starrte sie an. Einen Moment später sagte er:
    »Wissen Sie eigentlich, wie viele Damen die Erinnerung an diesen Tag verleugnen würden?«
    »Aber ich bin nicht wie andere Damen - wie Sie eben selbst festgestellt haben.«
    »Nein, Sie sind ganz und gar nicht wie die anderen, das habe ich in dem Augenblick erkannt, in dem ich Sie zum ersten Mal gesehen habe, als Sie mit den Wellen um die Wette liefen wie eine griechische Göttin.«
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    Kate errötete. Ihr fehlten die Worte wo sie doch sonst stets eine schlagfertige Antwort parat hatte.
    »Vergleichen Sie mich jetzt mit den Unsterblichen, Mylord?«
    »In der Tat, das tue ich, ohne jede Einschränkung.«
    Kate verging das Lächeln. Wenn irgendjemand einem Vergleich mit einer Gottheit standhielt, dann war das er und nicht sie.
    »Sie sehen bezaubernd aus, wenn Sie erröten«, sagte er mit tiefer, leiser Stimme. Plötzlich ergriff er ihre Hand und drückte seinen Mund wieder gegen ihren Handschuh. Kates Herz überschlug sich. Ihre Knie fühlten sich lächerlich weich an. Als er wieder zu ihr aufsah, glänzten seine Augen. »Ich weiß sehr wohl, dass das sehr verwegen ist. Wann darf ich Sie zu einer Spazierfahrt im Park abholen?«
    »Morgen?«, sagte Kate, und ihr Herz schlug einen weiteren Purzelbaum.
    »Morgen wäre wunderbar«, erwiderte er. »Und heute Abend? Werden Sie mir einen Tanz gewähren?«
    »Ja«, sagte Kate. Sie sah ihm direkt in die Augen.
    »Nichts wäre mir lieber.«
    Sie lächelten sich jetzt beide an wie zwei Vernarrte.
    Kate hätte nicht sagen können, wie lange sie dort standen und einander angrinsten, während er ihre Hand umklammert hielt. Plötzlich bemerkte sie, dass sie nicht allein waren. Damen und Herren gingen im 385

    Foyer an ihnen vorbei, und zahlreiche Köpfe wurden verdreht, um einen guten Blick auf sie zu erhaschen.
    Sie hatte sich so in seiner Anwesenheit verloren, dass sie die herumschlendernden anderen Gäste gar nicht wahrgenommen hatte. Auch er schien wie aus einem Bann zu erwachen und sah sich um. »Wir sind bereits aufgefallen«, bemerkte er trocken.
    »Ich falle immer auf«, gab Kate ebenso trocken zurück.
    »Selbstverständlich. Niemand könnte Sie übersehen, meine Verehrteste.«
    Die zärtliche Anrede ließ ihr Herz vor Glück in die Höhe springen und sich dann schwindelerregend wie im freien Fall überschlagen. Kate sah in sein umwerfendes Gesicht, seine blitzenden Augen, und dachte erstaunt: Oh Gott, ich habe mich gerade verliebt!
    »Fühlen Sie sich nicht wohl?«, fragte er.
    Sie hatte sich gerade verliebt . Sie starrte ihn an, für einen Moment unfähig zu sprechen. »Doch«, flüsterte sie schließlich. »Es geht mir gut.« Aber es ging ihr nicht gut. Sie war verblüfft, betäubt, zutiefst lebendig.
    Sie fühlte sich, als umfinge sie ein magischer Nebel.
    Er lächelte und drückte ihre Hand in seinen Händen. »Wir sollten in den Ballsaal zurückkehren, bevor wir zum Gegenstand ausgiebigen Klatsches werden:«
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    »Ja«, sagte Kate, die am liebsten die ganze Nacht dort mit ihm im Foyer stehen wollte. Er nahm sie leicht beim Ellbogen, doch Kate dachte, dass die Berührung auch etwas Besitzergreifendes hatte, während er sie zu dem belebten Ballsaal zurückführte.
    »Dann bis zu unserem Tanz«, sagte er.
    »Bis zum Tanz«, antwortete Kate und wusste, dass es ihr endlos erscheinen würde. Sie beobachtete ihn, als er sich ein letztes Mal verbeugte und fortging, um sich einer Gruppe schneidiger Gentlemen seines Alters anzuschließen. Kate hatte Anne bei einem Grüppchen junger Damen stehen sehen, aber sie machte keine
    Anstalten, sich zu ihr zu gesellen, denn sie konnte nur Lord Braxton nachstarren. Großer Gott. Sie hatte nicht gedacht, dass sich die Liebe so anfühlen würde.
    Sie fühlte sich, als schwebe sie in den Wolken. Sie war so glücklich und so aufgeregt, dass sie es kaum ertragen konnte. Ach, du lieber Gott .
    »Nun, man sieht ja, nach wem sie die Angel ausgeworfen hat.«
    Kate war es gewohnt, dass hinter ihrem

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