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Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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Sonst hätte er Kate geheiratet, nicht Anne.«
    Wieder griff er nach ihrer Hand. Jill blieb wie versteinert sitzen. Seine Hand war warm und stark.
    Sie fühlte sich nicht nur gut an. Seine Berührung hatte etwas Elektrisierendes, das ihr Herz zugleich flattern und Saltos schlagen ließ. Und wie lange war es her, dass jemand sie festgehalten hatte? Auch nur auf diese Weise?
    Es war niemand da gewesen, um sie im Arm zu halten. Niemand außer KC, aber das war etwas anderes.
    »Du bist zu sehr in diese Sache verstrickt. Versuch, ein bisschen objektiver zu bleiben. Selbst wenn sich herausstellt, dass sie die Vorfahrin ist, die du suchst: Sie lebte und liebte vor sehr langer Zeit.«
    Lebte und liebte . Jill schaute in seine durchdringenden Augen. Alex’ Wortwahl traf sie oft auf eine Weise, die sie irritierte. »Ich habe das Gefühl, sie zu kennen«, sagte sie schließlich. »Ich kann nicht anders, als mich darin zu verstricken.«
    »Mein Gefühl sagt mir laut und deutlich, dass das ein großer Fehler sein könnte. Und mein Gefühl hat meistens Recht.« Sein Blick war kurz und warnend.
    Dann wurde sein Ton fröhlicher. »Bist du schon fertig?«
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    »Ja. Ich schätze, die Augen waren größer als der Magen.«
    Er winkte nach der Rechnung. »Dann können wir ebenso gut zum Krankenhaus weiterfahren, denn die Straßen werden ab jetzt zur Küste hin ziemlich eng.
    Wir werden noch viel länger brauchen, wenn wir im Dunkeln unterwegs sind.«
    Jill nickte und betrachtete ihn, während er sein Rosinenbrötchen aufaß. Es war doch sehr gut gewesen, dass sie ihn hatte mitkommen lassen, denn er hatte seinen Laptop dabei, und sie würde die ganze Nacht aufbleiben können, wenn es sein musste, um zu finden, was sie suchte.
    Jill erstarrte. Der Laptop .
    »Was ist?«, fragte Alex schneidend.
    Sie starrte in sein schönes Gesicht, ohne etwas zu sehen. Wer auch immer die Gallagher-Dateien gelöscht hatte, wäre ein Vollidiot, wenn er sie sich nicht vorher kopiert hätte. Und weder Alex noch Thomas waren so dumm, das stand fest.
    Jill fragte sich, ob sich Kopien dieser Briefe irgendwo auf seinem Notebook befanden.
    Und sie hatte vor, das herauszufinden.
    Offenbar war der Name Preston alles andere als unbekannt. Obwohl sie zwanzig Minuten brauchten, um vom Eingang des Krankenhauses in eines der Verwaltungsbüros zu gelangen, hatten sie das Büro 396

    kaum betreten, als auch schon ein Herr im Anzug mit ausgestreckter Hand auf sie zukam und Alex herzlich begrüßte.
    »Mr. Preston, es ist mir ein Vergnügen. Ich glaube, wir sind uns schon einmal begegnet, bei einer Benefizgala, die Ihr Onkel zu Gunsten unseres Forschungsprogramms in London veranstaltet hat.«
    Der Angestellte hieß George Wharton. Jedenfalls stand das auf dem Schild an seiner Tür.
    Alex gab ihm die Hand und stellte Jill vor.
    »Glücklicherweise habe ich ein sehr gutes Gedächtnis«, sagte er. »Ich besuche zahlreiche Wohltätigkeitsveranstaltungen, aber an diese kann ich mich erinnern. Es war ein sehr förmlicher Empfang im Connaught Hotel.«
    »Ihre Familie hat dieses Krankenhaus schon immer großzügig unterstützt. Was auch immer ich für Sie tun kann, es wird mir ein Vergnügen sein«, sagte Wharton lächelnd.
    Jill fand es recht interessant, dass das einzige Krankenhaus in York, das um die Jahrhundertwende schon existiert hatte, von den Collinsworths unterstützt wurde. Andererseits war es das größte Krankenhaus der Stadt, also konnte man sich nicht allzu viel dabei denken. Alex erklärte ihr Problem dass sie auf der Suche nach Unterlagen von 1908
    waren.
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    »Sie haben wirklich Glück. Wir haben umfangreiche Archive im Keller. Ich lasse Sie hinunterbringen, und Sie können nach Herzenslust herumstöbern.« Wharton lachte nervös. »Da der Patient, dessen Akten Sie suchen, offensichtlich schon lange tot ist, brauche ich mir ja keine Sorgen darum zu machen, ob ich die Schweigepflicht verletze. Ich werde Sie sogar selbst hinunterführen.«
    Während sie das Büro verließen und mit dem Aufzug in den Keller fuhren, unterhielten sich Wharton und Alex über das Forschungsprogramm des Krankenhauses, das sich mit Leukämie bei Kindern befasste. Als sie ausstiegen und einen blitzsauberen Korridor betraten, fragte Jill: »Dr. Wharton, hat die Familie Sheldon das Krankenhaus schon immer in diesem Umfang unterstützt?«
    »Es ist eine Familientradition, wie Ihnen der Graf sicher gern bestätigen würde«, erwiderte Wharton und führte sie zu einer Stahltür, die nicht

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