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Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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fiel, eine Seite ihres Körpers überflutete. Auf diesem Foto sah sie überhaupt nicht aus wie Kate - man erkannte deutlich straffe, durchtrainierte Muskeln, den Körper einer Tänzerin eben. Jill verzog das Gesicht und drückte den Stapel Fotos an ihre Brust.
    Ihr Herz raste. Sie schaffte es, Alex anzusehen.
    Er lächelte nicht. »Ja, Hal hatte wirklich Talent -
    aber das wussten wir ja schon.«
    Jill stand auf, griff nach dem Umschlag, steckte hastig die Bilder hinein und legte ihn wieder auf den Tisch.
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    »Hm«, sagte Alex. »Ich schätze, die solltest du behalten.« Er hob den Umschlag auf und gab ihn ihr.
    »Wie wär’s mit Mittagessen? Ich weiß nicht genau, was wir eigentlich suchen, aber jedenfalls haben wir etwas gefunden.« Ohne auf sie zu warten, ging er hinaus.
    Jill starrte ihm nach. Sie brauchte einen Moment, bis sie sich bewegen konnte; sie dachte nur: Hal hatte sich in Kate verliebt . Sie war absolut sicher.
    Jill marschierte durch die flachen Pfützen im Park von Stainesmore. Sie konnte einfach keine Ruhe finden und wusste kaum noch, was sie mit sich anfangen sollte.
    Hal hatte sie so fotografiert, dass sie aussah wie Kate - ihr Gesicht
    erschien runder, der Körper üppiger, und ihr unordentlich nach hinten geschobenes Haar gaukelte lange Locken vor. Oh Gott.
    Die Teile des Puzzles fügten sich zusammen - und was sie sah, gefiel Jill ganz und gar nicht.
    Hal, Kate, sie selbst. Es war unglaublich, aber unübersehbar: Sie bildeten eine Art
    epochenübergreifende Dreiecksbeziehung. Vielleicht hatte Hal sogar wegen Kate speziell nach ihr gesucht.
    Eine grässliche Vorstellung.
    Unter ihrer linken Brust spürte sie einen stechenden Schmerz. Zumindest hatte Alex die Ähnlichkeit auf 449

    dem Foto nicht bemerkt. Sie wusste nicht, warum sie wegen dieser Kleinigkeit so erleichtert war.
    Sie war lange gelaufen und hatte immer wieder an einem Müsliriegel genascht, den sie in ihrer Jackentasche gefunden hatte. Der Regen ließ endlich nach, aber nun hing ein dichter Nebelschleier über dem Boden, so dass sie kaum etwas sehen konnte. Jill blieb stehen und schaute über die Schulter dahin zurück, wo sie hergekommen war. Zu ihrer Überraschung konnte sie nicht einmal einen der Türme oder einen Schornstein des Landsitzes sehen.
    Sie wollte schon umkehren, aber aus irgendeinem Grund schaute sie sich noch einmal um. Die weißen Schwaden tanzten. Der Nebel lichtete sich ein wenig.
    Keine dreißig Meter zu ihrer Rechten erkannte sie die schwachen Umrisse einer Kapelle.
    Sie kniff die Augen zusammen. Das musste dieselbe kleine Kirche sein, die sie vor ein paar Stunden auf dem Rückweg von Coke’s Way bemerkt hatte. Sie wusste nicht, wo sie sich befand - ihr Orientierungssinn war sehr schlecht - aber die kleine Kirche musste auf der anderen Seite der Straße sein, die Jill nicht sehen konnte.
    Nicht, dass das so wichtig war. Sie sollte umkehren, bevor sie sich verirrte.
    Der Nebel tanzte immer noch, und bevor Jill sich umdrehen konnte, sah sie in den feuchten Schwaden unmittelbar vor sich mehrere
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    Grabsteine auftauchen. Irgendwie war sie über einen Friedhof gestolpert.
    Der Friedhof interessierte sie nicht, denn es wurde zusehends dunkler. Aber sie fragte sich, ob er der Familie gehörte oder von den umliegenden Dörfern benutzt wurde. Jill ging zu dem nächststehenden Grabstein aus Granit und las darauf den Namen Martha Watts Benson, 11. Februar 1901 - 1. Mai 1954. Die Frage wäre geklärt, dachte sie.
    Jill wandte sich zum Gehen. Sie wollte direkt nach Stainesmore zurück und hoffte nur, dass sie sich nicht verlaufen würde. Diese Gefahr wurde immer realer, denn Jill hatte nichts, woran sie sich hätte orientieren können. Verflixt, dachte sie.
    Sie schaute zu der alten Kapelle hinüber, die sie kaum erkennen konnte, und versuchte sich zu erinnern, wo genau im Verhältnis zum Haus sie sich befunden hatte. Hoffentlich stand sie wirklich genau südlich des Familiensitzes.
    Entschlossen machte Jill sich auf den Weg. Nach wenigen Schritten stieß ihr Fuß an etwas sehr Hartes, und sie schlug mit einem dumpfen Geräusch auf den Boden.
    »Au!« Das harte Etwas - ein Stein - bohrte sich in ihre Hüfte. Sie rollte sich davon weg, setzte sich ins nasse Gras, begann zu frieren und dachte an den blauschwarzen Bluterguss, den ihr das zweifellos einbringen würde. Dann schaute sie sich den Stein an, über den sie gestolpert war.
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    Er war von Unkraut überwuchert, aber wenn sie sich nicht irrte, handelte es

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