Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
halten soll.« Sie schwieg, und Jill wusste, dass sie an den Aufwand und das Risiko dachte, die jemand auf sich genommen hatte, um Kate zu begraben - und an die Tatsache, dass dieser jemand wusste, dass sie tot war, wo sich ihre Leiche befand und wann sie gestorben war. »Und die Behörden haben nie etwas gefunden.«
    »War Hal in Kate verliebt, Lucinda?«
    Lucinda gab ein überraschtes Japsen von sich. »Ich weiß es nicht, meine Liebe. Wäre das nicht reichlich, äh, bizarr gewesen?«
    »Es wäre mehr als bizarr gewesen, nämlich eine krankhafte Besessenheit.« Jill erzählte Lucinda von 535

    dem Porträt auf dem Dachboden und dass Hal es entdeckt hatte, als er dreizehn war. Hals merkwürdiges Interesse an Kate - seine Besessenheit -
    hatte in jenem Sommer seinen Anfang genommen.
    Sie war sicher. Und auch Alex musste das gewusst haben. Hatte er ihr nicht mehr als einmal erzählt, dass er und Hal sich als Jungen sehr nahe gestanden hätten?
    »Was für ein fantastischer Fund!«, rief Lucinda aufgeregt.
    »Das finde ich auch.« Jill seufzte. »Ich brauche immer noch einen Beweis dafür, dass Kate meine Urgroßmutter ist. Aber wenn diese Unterschriften übereinstimmen, dann war Edward Collinsworth der Vater ihres Kindes.«
    Lucinda gab keinen Laut von sich.
    »Lucinda? Sind Sie noch da?«
    »Sind Sie sicher, Jill?«
    »Ja.« Dann fragte sie plötzlich: »Lucinda, sind Sie mit den Sheldons befreundet?«
    »Wie bitte?«
    »Ich habe vor ein paar Minuten eines ihrer Autos vor dem Haus gesehen - glaube ich jedenfalls.
    Niemand war bei mir - aber ich habe mir gedacht, dass Sie vielleicht Besuch hatten.«
    »Meine Liebe, ich verehre diese Familie - aber ich bin nur eine Angestellte. Der Earl würde mir kaum einen privaten Besuch abstatten.«
    536

    Jill dankte ihr und verabschiedete sich. Und in dem Moment machte es »klick« in ihrem Kopf. Jill erstarrte. Sie hatte Lucinda nicht gefragt, ob William bei ihr gewesen sei. Sie hatte sie nur ganz allgemein nach ihrem Verhältnis zur Familie gefragt.
    Jill hätte ihren letzten Dollar darauf verwettet, dass der Earl gerade
    bei Lucinda gewesen war. Sie konnte sich nur nicht erklären, warum.
    Jill wurde von einem Geräusch aus dem Schlaf geschreckt, das sie nicht identifizieren konnte. Einen Moment lang war sie völlig verwirrt, dann versuchte sie, sich in der Dunkelheit zu orientieren, und stellte fest, dass sie auf dem Sofa im Wohnzimmer eingeschlafen war. Mittlerweile war es draußen schon dunkel.
    Eine Katze jaulte.
    Jill setzte sich benommen auf und streckte die Hand nach der Lampe neben dem Sofa aus. Sie verfehlte den Schalter, und dann gab es einen scheußlichen Lärm, als die Lampe herunterfiel.
    Jill fluchte, denn die Porzellanlampe war eine Antiquität. Sie fragte sich, wie spät es sein mochte und ob das eine von ihren Katzen gewesen war, die hinter dem Haus so gekreischt hatte. Einer der Nachbarn hatte einen Schäferhundwelpen. Lucinda hatte ihr erzählt, dass er sich an diesem Wochenende 537

    schon zweimal von seiner Kette befreit hatte, aus seinem Garten geschlichen war und die Katzen fast zu Tode erschreckt hatte. Sir John hatte sich auf einen Baum geflüchtet und sich stundenlang geweigert, herunterzukommen.
    Jill tastete sich am Couchtisch und am Sessel vorbei zum Lichtschalter an der Haustür. Sie schaltete das Licht im Flur ein. Sofort sah sie, dass die Lampe nicht zerbrochen war. Sie war erleichtert, denn sie hätte sie schwerlich ersetzen können.
    Sie schaute auf die Uhr. Es war halb neun. Sie konnte sich nicht daran erinnern, sich hingelegt zu haben, geschweige denn eingeschlafen zu sein. Hatte sie den ganzen Nachmittag verschlafen? Plötzlich verspürte sie großen Hunger, also bestellte sie sich eine Pizza.
    Als Nächstes fiel ihr Kate wieder ein. Zumindest hatte sie nicht von ihr geträumt, Gott sei Dank.
    Hinter dem Haus gab es einen lauten Krach.
    Jill eilte durchs Wohnzimmer, ohne die Lampe wieder hinzustellen. Sie machte Licht in der Küche und trat hinaus auf die kleine Terrasse. Das Licht reichte nicht sehr weit, und der Garten war nicht beleuchtet. Wenn ihre Nachbarn alle zu Hause gewesen wären, hätte das Licht aus ihren Häusern den ganzen Garten ausgeleuchtet. Aber heute war anscheinend niemand da, denn in den beiden Häusern hinter ihrem Garten war es stockdunkel.
    538

    »Lady E.! Sir John! Hierher, ihr Süßen!«, lockte Jill, die immer noch gegen ihre Benommenheit ankämpfte.
    Sie sah sich gründlich um, aber sie sah weder Hund noch

Weitere Kostenlose Bücher