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Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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verzweifelt.
    Kate ging an einer Kutsche und einem funkelnden neuen Packard-Automobil vorbei und dachte wieder an Anne und daran, wie herrlich ihr Wiedersehen sein würde. Auf ihr Klopfen hin öffnete der Butler, den sie noch sehr gut kannte und breit anlächelte. »Hallo, Jenson.«
    »Miss Gallagher!« Der kleine, kahlköpfige Mann strahlte zurück. »Ich muss sagen, es ist wirklich schön, dass Sie wieder da sind!«
    »Es ist herrlich«, sagte Kate, der plötzlich zum Weinen zumute war. In diesem Moment stürmten so viele Erinnerungen auf sie ein - wie sie Anne auf der Promenade in Brighton kennen gelernt hatte - an dem Tag, an dem sie auch Edward zum ersten Mal begegnet war. Ihr Debüt, die Pferderennen in Newmarket und die Woche auf Swinton Hall. Von ihren Gefühlen überwältigt und mit neuem Bewusstsein dafür, dass ihre Romanze mit Edward so eng mit ihrer Freundschaft zu Anne verbunden war, sah sie sich in der Eingangshalle um und stellte fest, dass sich nichts verändert hatte. »Ach, das ist eines meiner Lieblingsbilder«, rief sie und ging zu einem Ölgemälde von Rembrandt, das eine Mutter mit ihrem Kind zeigte. Dann drehte sie sich um. »Ist meine beste Freundin auf der ganzen Welt zu Hause?«
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    »Ich werde Lady Anne Bescheid sagen, dass Sie hier sind«, erwiderte Jenson. »Möchten Sie inzwischen im Salon Platz nehmen?«
    »Ich kenne den Weg.« Lächelnd ging Anne in den Salon mit den rosafarbenen Wänden und der beigen Decke.
    »Nein, was für eine Überraschung.«
    Beim Klang von Lady Bensonhursts nicht unbedingt angenehmer Stimme fuhr Kate zusammen.
    »Hallo, Mylady. Wie schön, Sie wiederzusehen.«
    Auch Kate lächelte nicht.
    Lady Bensonhurst kam nicht in den Salon. Voll Abneigung betrachtete sie Kate von oben bis unten und schien besonders ihre vollen Brüste und die üppigeren Formen von Hüfte und Bauch zu bemerken. Kate beschlich das schreckliche Gefühl, dass Lady Bensonhurst wusste, dass sie ein Kind bekommen hatte. Aber das war unmöglich. Niemand wusste davon, außer den beiden geistig minderbemittelten Dienstmädchen, Miss Bennett, Edward und sein
    Vater. Und Anne. Aus lauter Verzweiflung, Einsamkeit und Angst hatte sie Anne im Winter geschrieben.
    »Ich dachte, du wärst nach New York
    zurückgekehrt«, sagte Lady Bensonhurst ausdruckslos.
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    »Bin ich auch. Aber ich musste zurück nach London. Ich bin geradezu vernarrt in England.«
    »Aha.« Sie weigerte sich immer noch, zu lächeln.
    »Du verlierst diene umwerfende Figur, meine Liebe.«
    »Zu viel gutes Essen, fürchte ich.« Auch Kate weigerte sich.
    »Hm. Meine Tochter ist nicht zu Hause ... «, hob sie an.
    Anne kam eilig den Flur entlang. »Kate!« Ihr Gesicht hellte sich auf. »Anne!« Kate lächelte, während ihre liebste Freundin auf sie zukam. Sie erwartete eine Umarmung. Zu ihrer Überraschung streckte Anne zwar beide Arme aus, ergriff aber Kates Hände und küsste sie auf die Wange.
    »Wie schön, dass du da bist«, sagte Anne.
    Kate sah sie befremdet an. Anne hatte sich verändert, und Kate konnte nicht ohne weiteres sagen, woran das lag - sie war selbstsicherer, weniger schüchtern, anmutiger - und zurückhaltender.
    Anne hatte Kates Hände sinken lassen. Kate drückte sie in ihren Rock. »Du hast mir so gefehlt, liebste Freundin«, sagte sie. »Du siehst großartig aus, Anne.«
    Und das stimmte. Sie war hübscher als je zuvor. Ihre helle Haut leuchtete förmlich.
    Anne lächelte und errötete leicht. »Wir haben uns so viel zu erzählen.« Auch ihr entgingen Kates zusätzliche Pfunde nicht. Anne drehte sich um.
    »Mutter, wenn es dir recht ist?«
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    Endlich lächelte Lady Bensonhurst gezwungen.
    »Vergiss nicht, Anne, dass wir heute zum Dinner in Uxbridge Hall eingeladen sind und du dich bald umziehen musst.« Sie nickte Kate zu und verschwand mit geblähten Röcken.
    Kate versteifte sich. Sie konnte nicht anders, als ein bisschen eingeschnappt, sogar betrübt und vielleicht ein bisschen neidisch zu sein, denn man hatte sie nicht zum Essen bei den Collinsworths eingeladen -
    und das würde auch nie geschehen. Sie fragte sich, ob Edward bei dem Dinner anwesend sein würde.
    »Also, nun erzähl mir, wie es dir geht«, sagte Anne leise, während sie sich nebeneinander auf einem kleinen, samtbezogenen Sofa niederließen.
    Kate sagte sich; ihr Anflug von Eifersucht sei schlicht albern. Sie berührte Annes Hand. »Ich bin ja so glücklich, Liebes, das kannst du dir gar nicht vorstellen.«
    »Ich habe deinen letzten

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