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Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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Brief bekommen. Ich bin so froh, dass bei der Geburt alles gut gegangen ist, Kate. Wie geht es dir? Und dem Baby? Werde ich ihn je zu sehen bekommen?« Anne hatte die Stimme zu einem Flüstern gesenkt.
    Kate strahlte vor Stolz. »Er ist ein Wonneproppen.
    Ach, Anne, ich bin gleich zweimal vernarrt - in unseren Sohn und in seinen Vater.« Ihr traten Tränen in die Augen. »Ich glaube, ich bin die glücklichste Frau auf der ganzen Welt.«
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    Anne starrte sie an. »Aber er heiratet dich doch nicht, Kate«, sagte sie schließlich leise. »Ich mache mir solche Sorgen um dich, Liebes. Er hätte dich schon vor einiger Zeit heiraten müssen.«
    Kate schüttelte den Kopf. »Anne, wir haben seit fast einem Jahr unsere Gedanken und Gefühle nicht mehr richtig teilen können. Er hat mich gebeten, seine Frau zu werden. Er hat sich sogar entschieden, sich deshalb gegen seinen Vater aufzulehnen, und war bereit, auf sein Erbe zu verzichten. Aber ich lasse nicht zu, dass er so etwas tut. «
    Annes Augen waren weit aufgerissen. »Ich wünschte, du würdest mir endlich erzählen, wer dieser unvergleichliche Mann ist! Ich gebe zu, ich habe mir den Kopf darüber zerbrochen, immer wieder, um zu erraten, wer es wohl sein könnte.«
    Kate zögerte und wäre fast mit der Wahrheit herausgeplatzt, wie sie so gern wollte. Aber die Anwandlung von Leichtsinn verflog,
    und sie tätschelte Annes Hand. »Eines Tages wirst du die Wahrheit erfahren. Aber wegen unserer brisanten Lage ist es im Augenblick das Beste, wenn ich seine Identität nicht preisgebe. Ich habe solche Angst vor dem, was sein Vater tun könnte, wenn unsere Affäre bekannt wird. Ich wage nicht, dir zu sagen, wer er ist.« ,
    »Was willst du also tun? Er will dich heiraten, und du besitzt ein Vermögen, aber jetzt willst du ihn doch nicht heiraten?« Sie zog scharf die Brauen zusammen.
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    »Eines Tages würde er mich verabscheuen, weil ich ihm seine Familie und sein Erbe weggenommen habe.« Kate seufzte. »Ich weiß, wie schrecklich das klingt, aber sein Vater ist schon sehr alt.« Kate verzog das Gesicht beim Klang dieser Worte. Sie war der letzte Mensch auf der Welt, der einem anderen den Tod wünschte. Wenn Collinsworth nur nicht ein so halsstarriger, intriganter, gefühlloser alter Mann wäre.
    Aber Anne blieb ruhig. »Also wartest du darauf, dass er stirbt. Na ja, das wäre doch großartig! Dein Unvergleichlicher könnte dann dich und seinen Titel haben.«
    »Aber es klingt so kalt und berechnend. Wenn sein Vater nur nicht so gegen uns eingenommen wäre«, sagte Kate voll Verzweiflung. Rasch schob sie das Gefühl beiseite, denn sie wollte ihr Wiedersehen mit Anne genießen, und sie glaubte an die wahre Liebe.
    Ihre Liebe würde alles überwinden, und an diesen kostbaren Glauben hatte sie sich das ganze vergangene Jahr geklammert.
    In diesem Augenblick erschien Jenson mit einem Dienstmädchen, das einen Teewagen mit Rosinenbrötchen, Kuchen und Tee hereinschob. »Oh danke, Jenson«, rief Kate. »Woher wussten Sie nur, dass ich am Verhungern bin?«
    Er grinste von Ohr zu Ohr. »Sie hatten schon immer einen gesunden Appetit, Miss Gallagher. Sehen Sie.
    Ich habe Ihnen etwas ganz Besonderes gebracht -
    Himbeertörtchen und grünen Tee.«
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    Gleich darauf waren die Dienstboten wieder verschwunden. »Und wie ist es dir ergangen, Anne?
    Welche herrlichen Neuigkeiten hast du zu erzählen?«, fragte Kate wissbegierig.
    »Kate, du kannst dir gar nicht vorstellen, wie herrlich das vergangene Jahr für mich war. Ich bin jetzt recht beliebt - ich kann es kaum glauben. Ich meine, ich weiß, dass mein Vermögen ein großer Anreiz ist, aber trotzdem, es ist herrlich, so begehrt zu sein. Und weißt du noch, wie scheu und zurückhaltend und völlig ohne Selbstvertrauen ich war, als wir uns vor zwei Jahren kennen gelernt haben?«
    Kate lächelte, denn Annes Wangen waren gerötet, und sie hatte sie noch nie so aufgeregt oder so hübsch gesehen. »Du bist erwachsen geworden, meine Liebe.
    Ich freue mich für dich.«
    »Vater wird regelrecht überschüttet von Anträgen für mich«, erzählte Anne erregt. »Im letzten halben Jahr hatte ich ein Dutzend Verehrer mit sehr ernsten Absichten. Ist das nicht unglaublich?«
    »Nein, ich finde das nur natürlich, denn du bist einer der nettesten Menschen, die ich kenne. Anne, ich will, dass du die Liebe findest, nicht nur einen Ehemann.« Impulsiv drückte Kate sie an sich. Anne wich nicht zurück, aber sie erwiderte die Umarmung nicht. Verstört

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