Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: authors_sort
Vom Netzwerk:
noch einen Drink, bevor ich zurück in mein Zimmer gehe.« Sie machte einen Schritt auf die Tür zu.
    Aber er rührte sich nicht, stand ihr im Weg. »Was ist wirklich passiert, Jill?«
    Jill erstarrte. Ihr Herz vollführte einen Salto.
    »Oder sollte ich sagen, wie ist es passiert? Wie kam es dazu, dass Sie gegen den Baum gefahren sind?« Er sprach in ruhigem Tonfall, ganz anders als sein Cousin, als der zuvor versucht hatte, sie auszufragen.
    Jill wollte sofort weg von ihm. »Sie haben selbst gesagt, dass das noch Zeit hat. Ich glaube nicht, dass ich schon darüber sprechen kann.« Ihr Blick wanderte zur Tür, es drängte sie verzweifelt zur Flucht.
    »Sie sollten lieber mit mir reden als mit ihnen«, erwiderte er. »Morgen wird Thomas wieder genau dieselben Fragen stellen. Aber er ist tief betroffen -
    und sehr wütend. Warum sagen Sie es nicht lieber mir? Das wird Ihnen viele traurige Szenen ersparen.«
    80

    Zuerst Thomas, und jetzt konfrontierte Alex sie mit diesem Thema. Jill begann zu schwitzen. »Ist das ein Verhör?«, fragte sie langsam und merkte, wie ihr die Hitze in die Wangen stieg.
    »Nein. Wenn Sie es nicht dazu machen wollen.«
    Als Jill nicht antwortete, setzte er hinzu: »Warum sind Sie so nervös? Was versuchen Sie vor uns zu verbergen?«
    Jill schnappte vernehmlich nach Luft. »Ich bin nicht nervös«, schoss sie mit einer Lüge zurück. »Ich bin erschöpft, ich habe einen Jetlag, und mir ist elend. Ich habe gerade jemanden verloren, den ...«
    Er unterbrach sie, als glaube er ihr kein Wort. »Hal stand seiner Familie sehr nahe. Obwohl er in letzter Zeit selten angerufen hat ... als würde ihn etwas beschäftigen ... oder als hätte er selbst etwas zu verbergen.«
    Jill spannte sich noch mehr an. »Ich weiß, wie nahe er seiner Familie stand, er hat ständig von Ihnen allen gesprochen. Er hatte nichts zu verbergen.« Aber da war doch etwas gewesen, nicht wahr? Er hatte ihre Beziehung verheimlicht.
    »Er hatte Sie.«
    Alex war verdammt scharfsinnig. Jill hasste ihn für seine Offenheit. Sie wand sich und spielte verzweifelt auf Zeit. »Was soll das heißen?«
    »Na, kommen Sie«, sagte Alex mit ausdrucksloser Stimme. »Warum um den heißen Brei
    81

    herumstreichen?« Sein Blick blieb offen und aufmerksam auf sie gerichtet. »Sie wohnen in einem billigen kleinen Apartment im Village. Sie sind Tänzerin. Sie sind Amerikanerin. Besitzen keinen Pfennig. Sie sind nicht gerade die Art von Frau, die er mit nach Hause bringen würde, geschweige denn heiraten.«
    »Das war deutlich«, flüsterte sie entgeistert. »Ich nehme an, Sie haben sich noch nie verliebt?« Sie zitterte am ganzen Körper. Seine Worte taten ihr weh
    -
    vielleicht deshalb, weil sie ihren eigenen Vermutungen so verdammt nahe kamen.
    Er ignorierte ihre Reaktion. »Sehen Sie, ich bin auch Amerikaner. Ich bin in den Straßen von Brooklyn aufgewachsen. Ich weiß, was es bedeutet, keinen Pfennig zu besitzen, und ich kenne meine Cousins. Ich kenne meinen Onkel. Er hatte große Pläne mit Hal, besonders nach Thomas’ Scheidung, die ihn sehr enttäuscht hat, und nach dem, wie sich die Sache mit Lauren entwickelt.«
    Jill überlegte, was wohl geschehen war, sowohl mit Thomas als auch mit Lauren, wagte aber nicht, danach zu fragen.
    »Wenn Sie wirklich geglaubt haben, dass Hal Sie nach Hause mitnehmen und heiraten würde, dann tun Sie mir ehrlich Leid«, sagte Alex nüchtern.
    Jill biss sich auf die Lippe. »Das wollte er«, antwortete sie. »Das wollte er.«
    82

    Sein Blick war direkt und mitleidig. »Ich weiß, was Hal zu verbergen hatte«, sagte Alex. »Aber ich komme nicht ganz dahinter, was Sie verheimlichen.«
    Sie starrte ihn wütend an.
    »Was ist am Tag des Unfalls passiert?«
    »Ich weiß es nicht«, log sie. »Es ging alles so schnell. Wir haben uns unterhalten, und dann habe ich aufgeblickt und den Baum vor mir gesehen. Ich hatte bis dahin noch nicht einmal einen kleinen Auffahrunfall gehabt!«
    »Ich weiß. «
    Ihr blieb der Mund offen stehen.
    »Ich habe meine Hausaufgaben gemacht«, sagte er und hielt ihrem Blick stand. »Aber nicht gründlich genug – offensichtlich.« Er ließ ihr keine Pause. »Sie sind gefahren. Die Straßen waren frei. Es war helllichter Nachmittag. Sie waren nicht betrunken, und in Ihrem Blut hat man keinen Hinweis auf Drogen gefunden. Wie kann es unter diesen Umständen passieren, dass man so einfach von der Straße abkommt und gegen einen Baum fährt?«, drängte er sie.
    Sie schauten einander an, als

Weitere Kostenlose Bücher