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Kates Geheimnis

Kates Geheimnis

Titel: Kates Geheimnis Kostenlos Bücher Online Lesen
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hatte ganz deutlich ein schlechtes Gefühl dabei. »Alex, es ist schon spät. Sollen wir gehen?«
    »Warum trinkst du nicht noch einen Wein, Jill?«, sagte er. »Ich dachte, du wolltest ein paar Antworten?«
    Sie starrte ihn an.
    »Selbst wenn diese Kate Gallagher schwanger wurde, während sie bei meiner Großmutter wohnte, was soll das schon bedeuten?«, fragte Thomas. Er war sichtlich verärgert.
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    Alex lächelte Jill seelenruhig an. »Willst du ihnen deine Theorie erklären?«
    Warum stellte er sich gegen die beiden? Ihr schoss durch den Kopf, dass er sie selbst damit sabotieren könnte - dann fragte sie sich, ob er jemandem an den Kragen wollte. Nicht ihr, sondern seinem Cousin -
    oder sonst jemandem, der die Wahrheit kannte.
    Jill holte tief Luft. »Vielleicht war Anne bei der Affäre eine Art Komplizin - oder Mittlerin. Wer weiß? Vielleicht hat die Sache auch Annes Ruf ruiniert. Für eine Weile. Dann verschwindet Kate.
    Egal, ob sie durchgebrannt oder einem Verbrechen zum Opfer gefallen ist, Anne hatte etwas damit zu tun, weil sie gute Freundinnen waren. Es überrascht mich, dass niemand in dieser Familie etwas darüber weiß«, sagte Jill und blickte in die drei ihr zugewandten Gesichter. »Alle Beteiligten wären in einen schlimmen Skandal verwickelt worden. So eine wüste Geschichte wird doch von Generation zu Generation weitergereicht.«
    Eine verblüffte Stille folgte. Dann sagte Thomas:
    »Ich bitte um Entschuldigung, und es tut mir Leid, Sie enttäuschen zu müssen, aber das ist nicht die Art von wüster Geschichte, wie Sie es genannt haben, die in unserer Familie weitergereicht wird.« Er war wütend.
    »Meine Großmutter war eine sehr edle Dame und gesellschaftlich hoch angesehen«, sagte Lauren bestimmt. »Und selbst wenn sie als Kind einmal die Mittlerin einer Affäre gespielt hätte, was würde das 319

    für einen Unterschied machen, heute oder damals?
    Als sie meinen Großvater heiratete, wurde sie die Viscountess Braxton.« Lauren schaute Alex an.
    »Anne war die Schwester deiner Urgroßmutter, Alex.« In ihrer Stimme schwang Missbilligung.
    »Das weiß ich«, sagte er ohne Bedauern.
    Jill sah Lauren an.
    »Sie wurde eine der meistbewunderten Frauen dieses Landes«, sagte Alex. »Sehr angesehen und extrem einflussreich.«
    Jill fing seinen Blick auf. Sie konnte nichts darin lesen, außer vielleicht, dass er sich amüsierte. Falls Thomas oder Lauren etwas wussten, waren sie fantastische Schauspieler, dachte sie, jeder Londoner Bühne würdig.
    Thomas wandte sich an sie. »Gibt es irgendeinen Grund, warum Sie einen Skandal über meine Familie ausgraben wollen?«, fragte er grob.
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein. Ich will Ihrer Familie nicht schaden, ich habe schon genug angerichtet. Ich hoffe, es gibt gar keinen Skandal.«
    Ihr Lächeln fühlte sich sehr wackelig an. »Ich glaube, dass Kate mit ihrem Liebhaber und ihrem Kind durchgebrannt ist und dass sie glücklich waren bis an ihr Lebensende.«
    Lauren sah sie an, als hätte sie Chinesisch gesprochen. Thomas nippte an seinem Scotch. Alex sagte: »Klingt wie ein Märchen.« Jill verstand die 320

    Anspielung und hätte ihm am liebsten eine verpasst.
    Nicht hart, aber hart genug.
    »Wie geht es Lady Collinsworth?«, fragte sie stattdessen.
    »Sie ist zu Bett gegangen. Alles okay«, sagte Alex.
    Thomas stellte seinen Drink auf der Marmorplatte eines Tischchens ab. »Ich habe es schon Jill gesagt, und jetzt sage ich es dir. Mutter geht es nicht gut, und ich will nicht, dass sie sich aufregt.« »Ich will auch nicht, dass meine Tante sich aufregt«, erwiderte Alex ebenso bestimmt.
    »Du kommst doch sonst nie vor zehn aus dem Büro«, schoss Thomas zurück.
    »Ich wusste nicht, dass ich hier nach der Stechuhr lebe.«
    Blinzelnd schaute Jill von einem Cousin zum anderen.
    »Wenn ihr zwei vorhabt, euch zu streiten, dann gehe ich jetzt ins Bett«, sagte Lauren.
    »Natürlich musst du mir nicht erklären, was du mit deiner Zeit machst. Außer es betrifft die Familie und ist irgendwie schmerzlich. Wie sehr hat sich meine Mutter aufgeregt?« Thomas sprach, als sei Lauren eine stumme Fliege an der Wand.
    »Sie fühlt sich schon besser. Es tut mir Leid. Ich werde mich gleich morgen früh angemessen bei ihr entschuldigen - und es ihr erklären«, sagte Alex.
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    »Nein. Ich übernehme das.« Thomas’ Stimme duldete keinerlei Widerspruch.
    Jill beobachtete die beiden. War da eine Rivalität, von der sie vorher nichts geahnt hatte?
    »Wie du

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