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Katharsia (German Edition)

Katharsia (German Edition)

Titel: Katharsia (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jürgen Magister
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Paris. Es hatte ebenfalls Alarm gegeben, weil Bens Seele frei im Hause herumgegeistert war. Das dritte Mal setzte der Key am Schwarzen See bei Dresden Retamin frei. Mike Lemming hatte ihn in den Wald geworfen und dank des Nebels waren sie dem Hühnergott auf die Spur gekommen. Und Sando erinnerte sich: Die Fahrzeugkolonne der Suchmannschaft war mit eingeschalteten Alarmsignalen unterwegs gewesen.
    „Es passt!“, rief er aufgeregt. „Jedes Mal, wenn der Hühnergott … äh … der Key Retamin von sich gab, waren Alarmsirenen im Spiel!“
    Sando schilderte die Situationen ausführlich.
    „Das ist es!“, rief Wanderer.
    „In der Tat. Es müsste mit dem Teufel zugehen, wenn es anders wäre“, stimmte der Professor zu.
    „Schade, dass wir dich aus der Ferne nicht umarmen können, Sando!“, freute sich der Präsident. Er schien das Ultimatum der Seelenretter und die lebensgefährliche Lage, in der sich seine Mitarbeiterin befand, für einen Moment vergessen zu haben.
    Professor Strondheim fragte: „Und wo ist der Key jetzt?“
    „Na ja … also …“
    Sando stockte.
    „Hallo, Sando? Wir hören dich nicht! Bist du noch da?“
    New York wurde nervös.
    „Ja … äh …“, krächzte Sando. Seine Stimme war eigenartig belegt. „Ich sagte doch schon, dieser Unternehmer … Jamal al Din … hatte ihn … hat ihn vielleicht noch.“
    New York rang um Fassung.
    „Was heißt das, Sando? Was willst du damit sagen?“
    „Nun ja, dieser Jamal al Din hat mit Maria … ich meine … mit seiner Freundin … den Ball verlassen, als der Key genebelt hat.“
    In der Leitung knisterte es vor Entsetzen.
    „Du meinst, der Mann ist mit dem Key geflohen? Sag doch was, Sando!“
    Der Junge schluckte. Er kam sich auf einmal dumm vor, dass er dem Präsidenten mit einer so fragwürdigen Erfolgsmeldung gekommen war.
    „Ja, er ist geflohen“, sagte er widerstrebend und setzte hastig hinzu: „Aber Doktor Fasin hat sofort veranlasst, dass nach ihm gefahndet wird. Er kann nicht weit gekommen sein. Bestimmt hat die Gefahrenabwehr den Key bereits beschlagnahmt.“
    „Sicher weißt du es aber nicht.“
    „Nein.“
    New York schwieg.
    Sando ebenfalls. Was sollte er auch sagen.
    Wie gewonnen, so zerronnen , dachte er.
    Wanderer kündigte schließlich an: „Ich werde selbst bei der Gefahrenabwehr in Makala nachfragen. Aber ich fürchte, da ist nichts. Von einem solchen Fund hätte man mich unverzüglich unterrichtet.“
    Vielleicht auch nicht , dachte Sando, dem das Gespräch mit Achmed in den Sinn kam. Doch er sagte nichts, weil er wusste, dass ein solcher Vorwurf gegen den Chef der Gefahrenabwehr ungerechtfertigt war. Auf Druck der Seelenretter hätte er vielleicht vor wenigen Tagen noch einen solchen Fund verschwiegen – aber heute? Ohne Zweifel wollte Achmed, Bens alter Freund, seine Verfehlungen wieder gutmachen – und womit konnte er seine guten Absichten besser beweisen als mit der Herausgabe des Keys.
    Nein , dachte Sando, die Gefahrenabwehr hat den Key bisher nicht gefunden.
    Kleinlaut sagte er: „Entschuldigen Sie, dass ich Ihnen falsche Hoffnungen gemacht habe.“
    Auf Sandos Niedergeschlagenheit reagierte Wanderer versöhnlich. „Ich bitte dich, Sando, du musst dich nicht entschuldigen. Wir wissen jetzt wenigstens, bei wem wir den Key suchen müssen.“
    „Und was ihn aktiviert“, ergänzte der Professor.
    „Das ist doch was“, tröstete Wanderer den Jungen.
    „Ich weiß nicht …“, seufzte Sando.
    „Und wie steht es im Hades?“, wechselte Wanderer das Thema. „Konntest du irgendwelche Umtriebe der Seelenretter feststellen?“
    Sando brauchte ein Weilchen, um umzuschalten. Der Tag im Hades war nach den Ereignissen auf dem Presseball in einen entfernteren Winkel seines Bewusstseins gerutscht.
    „Na ja … deshalb hat Vitelli ja versucht, Sie zu erreichen. Es gab nämlich einen Hinweis. Ich habe den Seldschukendolch gesehen.“
    „Im Hades?“ Der Präsident war verwundert.
    „Es muss eine zweite Kopie des Dolches sein. Sie lag bei Herrn Kamlan auf dem Schreibtisch.“
    „Sieh mal an, der Hadeschef persönlich!“ Der Präsident schien überrascht. „Ein Mann mit so wenig Rückgrat traut sich, aus der Reihe zu tanzen.“
    „Vielleicht ist er dazu gezwungen worden“, mutmaßte Professor Strondheim.
    „Wie auch immer … Danke für den Hinweis, Sando. Wir werden uns Kamlan genauer ansehen. Sonst noch etwas?“
    Den Präsidenten schien die Zeit zu drängen.
    „Mir ist nichts weiter aufgefallen. Tut mir

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