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Katherine Neville - Das Montglane-Spiel

Katherine Neville - Das Montglane-Spiel

Titel: Katherine Neville - Das Montglane-Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Malaxis
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die Türen zu schließen oder die Lampen zu entzünden, nahm er sie in seine Arme und trug sie zum Diwan. Ihre langen Haare fielen über seine Arme. Er entkleidete sie ohne ein Wort, bedeckte ihren bebenden Körper mit Küssen und vergaß alles über ihrer warmen Haut, ihren seidigen Haaren.
    „Ich liebe dich“, sagte er, und zum ersten Mal kamen diese Worte über seine Lippen.
    „Deine Liebe hat uns ein Kind geschenkt“, flüsterte Mireille. Er glaubte sein Herz werde brechen.
„Wir machen noch ein Kind“, sagte er, und seine Leidenschaft erfaßte ihn wie ein Orkan.
    „Ich habe sie vergraben“, sagte Talleyrand, als sie in dem kleinen Speisezimmer neben seinem Schlafzimmer saßen, „in den grünen Bergen von Amerika - und ich muß zu seiner Rechtfertigung gestehen, Courtiade hat versucht, mich davon abzubringen. Er hatte mehr Vertrauen als ich. Er glaubte fest daran, daß du noch lebst.“ Talleyrand lächelte Mireille an, die ihm, in seinen Morgenmantel gehüllt, mit offenen Haaren gegenübersaß. Sie war so schön. Er sehnte sich danach, sie wieder in seinen Armen zu haben. Aber der sittsame Courtiade stand hinter ihnen und bediente sie bedächtig, während er ihnen zuhörte.
    „Courtiade“, sagte Talleyrand und versuchte seiner Erregung Herr zu werden, „offenbar habe ich ein Kind - einen Sohn. Er heißt wie ich Charlot...“ Er sah Mireille an. „Wann werde ich dieses kleine Wunder sehen dürfen?“
    „Bald“, antwortete Mireille, „er ist in Ägypten bei General Buonaparte. Wie gut kennst du Napoleon?“
    „Ich habe ihm die Idee, dort hinzugehen, in den Kopf gesetzt - zumindest will er mir das einreden.“ Talleyrand erzählte schnei! von der Begegnung mit Buonaparte und David. „Und so habe ich erfahren, daß du vielleicht noch am Leben bist und ein Kind hast“, berichtete er.
    „David berichtete uns die Sache mit Marat.“ Er sah sie ernst an, aber Mireille schüttelte nur den Kopf, als wolle sie nicht mehr daran denken.
    „Du sollst noch etwas erfahren“, sagte er langsam und sah Courtiade dabei an. „Es gibt eine Frau - sie heißt Catherine Grand. Sie ist irgendwie an der Jagd nach dem MontglaneSchachspiel beteiligt. David sagte, Robespierre habe sie die weiße Dame genannt...“
    Mireille war plötzlich sehr blaß geworden. Sie brachte kein Wort heraus. Auch ihre Lippen wurden bleich. Sie sah Talleyrand wie gebannt an.
„Wo ist sie jetzt?“ flüsterte sie schließlich.
Talleyrand ließ den Kopf sinken, dann richteten sich seine blauen Augen wieder auf sie. „Wärst du nicht gestern abend in der Kutsche gewesen“, sagte er langsam, „dann wäre sie in mein Bett gekommen.“
Sie schwiegen. Courtiade starrte auf den Tisch. Talleyrand sah Mireille flehend an. Sie legte das Messer auf den Teller, schob den Stuhl zurück, stand auf und ging zum Fenster. Talleyrand folgte ihr und legte ihr von hinten die Arme um die Schultern.
„Ich hatte so viele Frauen“, murmelte er in ihre Haare, „ich dachte, du seist tot. Und dann, als ich wußte, daß du lebst... wenn du sie siehst, wirst du mich verstehen.“
„Ich muß sie nicht sehen“, erwiderte Mireille tonlos. Sie drehte sich um und flüsterte: „Diese Frau hat acht Figuren.. .“
„Sieben“, korrigierte sie Talleyrand, „ich habe die achte.“ Mireille sah ihn erstaunt an.
„Wir haben sie zusammen mit den anderen im Wald vergraben“ -, sagte er. „Mireille, es war richtig, sie dort zu verstecken und uns damit von dem schrecklichen Fluch zu befreien. Früher wollte ich das Schachspiel auch einmal besitzen. Ich habe mit dir und Valentine gespielt. Ich wollte euer Vertrauen gewinnen. Aber statt dessen habt ihr meine Liebe geweckt.“ Er umklammerte ihre Schultern. Er sah nicht, welche Gedanken in ihr tobten. „Ich sage es noch einmal: Ich liebe dich. Müssen wir denn alle in diesen tödlichen Abgrund hineingezogen werden? Hat dieses Spiel uns nicht bereits genug gekostet?“
„Viel zuviel“, sagte Mireille. Ihr Gesicht war leichenblaß und zu einer steinernen Maske erstarrt. Sie löste sich von ihm. „Zuviel, um zu vergeben und zu vergessen. Diese Frau hat kaltblütig fünf Nonnen ermordet. Ich weiß, sie ist ein Todesengel und für einen Marat, für einen Robespierre und alle ihre Greueltaten verantwortlich - und für Valentines Hinrichtung! Vergeßt nicht: Ich habe mit angesehen, wie man Valentine wie ein Tier geschlachtet hat!“ Mireilles grüne Augen glühten wie in Raserei. „Ich habe sie alle sterben sehen -

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