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Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Titel: Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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Hörgeschädigten zu helfen. Solche Hunde durften ohne Einschränkung ins Flugzeug mitgenommen werden.
    Es klappte. Katie marschierte mit ihrem Hut und ihrem Mäntelchen durch den Sicherheitscheck und quer durch den Flughafen bis in den Wartebereich. Dort sprang sie auf einen Stuhl und war bald von neuen Bewunderern umringt: Gestresste Passagiere standen mehr oder weniger Schlange, um sie zu streicheln, Kinder steckten ihr Leckerbissen zu, und oft wollten die Leute ein Foto von ihr machen. Einmal kam sogar ein Marinesoldat vorbei und meinte, es täte ihm gut, einen Hund zu sehen.
    Manchmal bot Katie den Leuten die rechte Pfote, manchmal war sie auch zu beschäftigt, um sich um den Strom von Besuchern zu kümmern. Dann nagte sie an einem Knochen und war ganz offenkundig nicht daran interessiert, neue Freundschaften zu schließen, fast, als wollte sie sagen: Dad, ich habe zu tun, ich kann doch nicht mit jedem reden .
    Im Flugzeug bekamen wir meist Plätze in der ersten Reihe. Dort konnte Katie zu meinen Füßen schlummern oder auch auf dem Platz neben mir, wenn der frei geblieben war. Sie schlürfte Wasser aus einem Becher und fraß ein paar Nüsse oder Kartoffelchips. Wenn eine Stewardess vorbeikam, achtete ich darauf, nichts zu sagen, es sei denn, ich konnte ihr genau auf die Lippen sehen. Und Katie hielt auf diesen Flügen eisern durch, kein einziges Mal passierte ihr ein Missgeschick.
    Wenn ich heute darüber nachdenke, finde ich, dass es nicht richtig war, Katie als Begleiterin für Hörgeschädigte auszugeben, schon allein aus Respekt vor den hart arbeitenden Tieren, die ihre Besitzer auf Feueralarm, ein Klopfen an der Tür, das Telefon, den Küchenwecker oder auch Einbrecher aufmerksam machen. Aber ich wollte Katie unbedingt in meiner Nähe haben, und ich wollte sie keineswegs in den Frachtraum verbannen.
    Meist übernachtete ich im Beverly Hills Hotel in einem Bungalow hinter dem Hauptgebäude. Nach unserer Ankunft flitzte Katie herum und beschnüffelte alles. Sie konnte sich in dem üppig grünen Garten frei bewegen und genoss die kalifornische Sonne wie ein echter Hollywoodhund.
    Auf einer dieser Reisen, die ich nie vergessen werde, wollte ich Bette Midler interviewen. Am Abend zuvor hatten wir es uns in Bungalow 7A gemütlich gemacht, der von herrlichen Palmen beschattet wurde und von vielen hübschen Blumen und Ranken umgeben war. Katie war Balsam für meine Seele, sie vertrieb wie immer Einsamkeit und Angst. An diesem Abend kam sie mir allerdings ein bisschen zerzaust vor, obwohl sie erst wenige Wochen zuvor bei De De gewesen war. Also beschloss ich, sie zu baden, was ich noch nie selbst gemacht hatte. Und das war ein großer Fehler.
    Katie versuchte, mir zu entwischen, als sie Shampoo in die Augen bekam. Es dauerte eine Ewigkeit, sie abzubrausen, und sie rutschte ständig auf dem glatten Wannenboden aus. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass mich diese Prozedur so viel Mühe kosten würde; es war, als hätte man es mit einer schlüpfrigen Wassermelone zu tun. Schließlich war ich so durchnässt, dass ich mich auszog und zu ihr in die Wanne stieg. Mit ihren scharfen Krallen hatte ich allerdings nicht gerechnet. Autsch!
    Als sie endlich geföhnt und ihr Fell wieder trocken und flauschig war, öffnete ich die Tür unseres Bungalows, um mit ihr Gassi zu gehen, doch sie wartete nicht auf mich. Blitzschnell sauste sie hinaus, und ich machte mich in der ausgedehnten Anlage panisch auf die Suche nach dem unartigen Hund.
    Ein paar Minuten später fragte mich jemand: »Gehört der Ihnen?« Auf der Schwelle eines benachbarten Bungalows stand Alan King, der Komiker, mit einer ziemlich schuldbewusst wirkenden Katie im Arm.
    »Sie kommt mir bekannt vor, aber wenn Sie sie mir abnehmen wollen ...«
    Er übergab sie mir mit der linken Hand, in der rechten hielt er eine Zigarre. »Das ist das beste Angebot, das ich heute bekommen habe«, meinte er lachend und verschwand wieder in seinem Bungalow.
    Am nächsten Morgen trafen wir die göttliche B. M. in einer Suite unseres Hotels. Da ich an ihre extravaganten Bühnenkostüme und das aufwendige Make-up gewöhnt war, verwunderte mich die dezente, zierliche, ziemlich ernst wirkende Frau. Sie trug eine schlichte schwarze Hose und einen weißen Pullover, eine grün gerahmte Brille und kein Make-up, war also in jeder Hinsicht unprätentiös und sehr erfreut, einen Hund zu sehen und nicht nur einen weiteren Journalisten mit bohrenden Fragen.
    »Das scheint mal etwas anderes zu

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