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Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Titel: Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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auf Arthurs breites Bett und wollte im Fernsehen seine Lieblingscartoons anschauen. Dann gab es meist ein Problem.
    »Der lila Dinosaurier!«, verlangte Ryan. Er liebte auch die Power Rangers . Aber »Artur«, wie Ryan den Namen immer aussprach, mochte diese Sendungen nicht.
    »Arthur wurde stinksauer, wenn das ›Kid‹ in seinem Bett Cartoons anschauen wollte. Er wollte unbedingt die Pferderennen sehen«, erinnerte sich John später.
    Pferde oder Cartoons – das war die Frage.
    Manchmal ertrug Arthur die verhassten Cartoons und sah mit einem halben Auge zu, während er seinem »Mädchen« kleine Apfelstückchen fütterte, manchmal wurde es ihm aber auch zu viel.
    »Hör jetzt sofort auf zu zappen!«, rief er erzürnt und nahm Ryan die Fernbedienung ab. Und so ging es hin und her zwischen dem Dreijährigen und dem Dreiundachtzigjährigen, die sich über das Fernsehprogramm stritten, bis Ryan aus dem Schlafzimmer geworfen wurde, bedrückt und wütend, manchmal sogar weinend.
    »Ryan, komm zu mir«, tröstete Pearl ihn dann und setzte ihn an den Esstisch. Dort brachte sie ihm die Grundregeln von »Mau Mau« und »Mensch ärgere dich nicht« bei und lenkte ihn von seinem Kummer ab. Katie sah den beiden zu, manchmal klaute sie eine Karte und kaute darauf herum. »Pa-Re-El!«, rief Ryan. »Sag ihr, sie soll damit aufhören!« Schuldbewusst ließ Katie die Karte auf den Boden fallen.
    Irgendwann kam Arthur dann meist etwas zerknirscht aus dem Schlafzimmer, in der Hand Katies Gummiball als Friedensangebot. Mein Hund rannte sofort zur Wohnungstür und kratzte daran, um auf den Gang hinausgelassen zu werden.
    Ryans Laune hatte sich auch wieder gebessert, und so zogen sie dann los, Katie an der Spitze, um im Gang ein Wettrennen zu veranstalten, mit Arthur als Schiedsrichter.
    »Jetzt achtet auf den Ball«, wies Arthur seine beiden jungen Stürmer an. Katie und Ryan waren wachsam, vier Augen folgten Arthurs Arm, der die beiden mit seinen Aufwärmübungen neckte. Schließlich warf er den Gummiball ans andere Ende des Ganges, und Katie und Ryan sprinteten los.
    Pearl und Arthur standen auf der Schwelle und feuerten die beiden an. Katie galoppierte blitzschnell los, sie war damals immer schneller als Ryan. Geschickt nahm sie den Ball mit der Schnauze auf und rannte sofort wieder zurück, um ihn Arthur vor die Füße zu legen, in der Hoffnung, dass er ihn noch einmal werfen würde.
    »Mädel, du bist wirklich schnell«, meinte Arthur grinsend und gratulierte Katie mit einem Hundekeks.
    »Sie hatte einen Vorsprung«, grummelte Ryan, rannte aber ebenfalls zurück und forderte Revanche. Und schon ging’s wieder los, bis der Junge und der Hund außer Atem waren.
    Ryan lernte, ein guter Verlierer zu sein, während die »Siegerin« stolz auf dem Flur herumstolzierte, weil sie sich wieder einmal als Alphatier in ihrem Rudel bewiesen hatte.
    Unser Korridor mit dem roten Teppich war mehr denn je Katies persönlicher Spielplatz. Unseren siebzehn Nachbarn bedeutete dieser öffentliche Raum nichts, denn sie hatten nichts miteinander zu tun, doch Katie sah ihn als ihr Revier und als Verbindung zwischen unseren drei Wohnungen.
    Ich hatte den Eindruck, dass sie diesen Flur instinktiv nutzte, um uns noch fester zusammenzuschweißen. Sie schob uns in die Richtung, die ihr am besten passte, und holte uns aus der einen Wohnung, um uns in die nächste zu führen. Sie war unser Verkehrspolizist, ein vierbeiniger Kommandant, der uns zeigte, wo er uns haben wollte.
    Um sechs Uhr abends rannte sie den Korridor entlang, um Ryan abzuholen und zu Pearl zum Essen zu begleiten. Dann kratzte sie an meiner Tür und erinnerte mich daran, mich ebenfalls auf den Weg zu machen.
    Nach dem Essen rannte sie wieder mit Ryan quer durch den Flur, mit oder ohne Ball, dann brachte sie ihn wieder in seine Wohnung, bevor sie noch einmal zu Pearl ging, um ihr Gute Nacht zu sagen, und schließlich kehrte sie wieder zu mir zurück. Auf diese Weise legte sie eine stattliche Anzahl Meilen zurück.
    Katie – und wirklich nur Katie – war diejenige, die sich körperlich mit Ryan messen konnte. »Das ist ihr Job«, scherzte John. »Sie macht Ryan am Abend müde.«
    Wenn »Daddy John« spät aus der Arbeit kam, hatte sich Ryan oft schon bei Pearl auf die Couch gelegt und schlief. Katie lag auf ihm, die Pfoten schützend auf seine Brust gelegt.
    Mit ihren neuen Freunden auf dem Flur hatte sich Katies Rolle also erheblich ausgeweitet, sie war nun nicht nur eine Gefährtin von

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