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Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte

Titel: Katie außer Rand und Band - wie eine Hundedame unser Herz eroberte Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wilhelm-Goldmann-Verlag
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einem Spaziergang im Regen zurückkamen. »Trockne sie ab«, befahl sie mir und warf mir ein Badetuch aufs Bett.
    Jawohl, Dad, mach schon , schien »das Kind« zu sagen, und bohrte mir ihren nassen Kopf in den Bauch. Anschließend holte Granny den Föhn, und Katie verharrte geduldig auf dem Bett, bis sie wieder ganz trocken war.
    Manchmal stürmte Ryan nach der Schule in mein Schlafzimmer, um mich und Katie zu besuchen. Er warf sich aufs Bett, umarmte uns und zeigte mir, was er an diesem Tag in der Schule gemacht hatte.
    »Hör auf, Schluss, aus!«, rief er, wenn Katie sich in die Laken verwickelte und in seinem Schulrucksack nach Pausebrotresten herumstöberte.
    Wenn ich Katie und Ryan bei einem fröhlichen Ringkampf beobachtete, vergaß ich völlig meine Sorgen, und das war die beste Medizin.
    Wenn John am Abend heimkam, brachte Pearl das Abendessen manchmal für uns alle in mein Schlafzimmer. »Wir machen ein Picknick«, schlug sie nachmittags vor. »Dein Bett ist der Tisch, also stell dich schon mal darauf ein.«
    Und Punkt sieben Uhr, nachdem Pearl die Nachrichten im Fernsehen angeschaut hatte, versammelten sich alle um mein Bett. Katie und Ryan saßen auf dem Bett, John und Pearl holten sich Stühle, und wir ließen uns Grannys Hühnerschnitzel schmecken.
    »Wie findest du den Salat?«, fragte sie und freute sich über die frischen Zutaten, die sie am Nachmittag auf unserem Bauernmarkt ergattert hatte. »Und noch dazu nur halb so teuer wie im Supermarkt«, verkündete sie stolz.
    »Iss deine Tomaten«, befahl sie Ryan, der die meisten Tomatenstückchen in Katies Maul geschmuggelt hatte, wenn Pearl gerade mal nicht hinsah.
    »Jetzt habe ich dich erwischt«, fauchte sie. »Es gibt keinen Nachtisch, wenn du deine Tomaten nicht isst.«
    »Aber sie sind doch schon weg«, protestierte Ryan.
    »Jetzt sind sie wieder da!«, meinte John lachend und beförderte ein paar Stückchen von seinem Salat auf Ryans Teller.
    Zum Dessert gab es oft eine selbst gebackene Obsttarte, und Katie bekam wie immer ihr Stück auf einem eigenen Teller. Ryan reichte ihr die Kuchenstückchen mit der Gabel, sie nahm sie ihm vorsichtig ab, ohne in die Gabel zu beißen oder auch nur einen Krümel zu verschwenden.
    Katie war jetzt ein großes Mädchen. Mit ihren acht Jahren war sie munter wie eh und je, doch auch ziemlich herrisch. Sie wusste sehr genau, was sie wollte und was nicht.
    Selbst wenn ich ans Bett gefesselt war, kam sie mit einer Socke an und legte sie vor mir ab, wenn sie Lust auf ein Zerrspiel hatte. »Du hast sie mir direkt ins Gesicht geworfen«, beschwerte ich mich manchmal, doch sie starrte mich nur hartnäckig an, wild entschlossen zu spielen.
    Entweder ich fügte mich, oder sie zerriss die Socke allein.
    Nachdem sie bei Granny ihre Technik mit der Fernbedienung vervollkommnet hatte, schnappte sie nun auch mir gern die Fernbedienung aus der Hand und drückte auf die Knöpfe, bis sie ein Programm fand, das ihr gefiel.
    Im Winter ließ sie sich nach ihrem Spaziergang gern die Pfoten mit warmem Wasser abwaschen; so waren wir schon von klein auf verfahren. Sie trabte ins Badezimmer und setzte sich hin, oder sie holte eine Rolle Papiertücher aus dem Bad und legte sie mir aufs Bett.
    Schlau war sie wirklich, das musste man ihr lassen.
    Katies Treiben, unsere gemeinsamen Mahlzeiten und Pearls Fürsorge machten selbst die schlimmsten Tage erträglich. Und langsam ging es tatsächlich wieder bergauf.
    Dank der Physiotherapie, der Massage und einem fantastischen Chiropraktiker schaffte ich es irgendwann einmal, wieder längere Spaziergänge zu unternehmen, zu schwimmen und sogar zu radeln.
    »Hey, Glenn P!«, rief Ryan eines Oktobertags, ausgerüstet mit seinem gelben Fahrradhelm. »Mein Dad und ich wollen eine kleine Tour auf der Esplanade machen. Kommst du mit?«
    Aber gern doch. Und von da an schnappte ich mir häufig mein Fahrrad und radelte am Hudson entlang, Katie an der Leine hinter mir herziehend. An jenem ersten Tag fuhr Ryan an der Spitze und plapperte unablässig mit dem »Kind«. Er sagte ihr, sie solle nicht so an der Leine ziehen, obwohl sie hauptsächlich am Boden nach Krümeln herumschnüffelte. Wir hatten viel Spaß, und ich freute mich darüber, endlich wieder an die frische Luft zu kommen.
    An einem Morgen im März 1996 kuschelte sich Katie wie üblich an meine Brust, die langen Ohren auf meinen Arm gelegt. Wenn ich sie zufrieden unter meiner Daunendecke schnarchen hörte, war das immer ein tröstlicher und

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