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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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mit dem Handgelenk, und ehe ich mich versah, hörte ich auch schon das Rumpeln einer herannahenden Bahn. Hätte ich nicht gewusst, dass das nicht sein konnte, hätte ich gedacht, er habe sie herbeigerufen. Ich wollte mich auch nicht beklagen, denn schließlich brauchte ich die Bahn selbst auch.
    Die wartenden Fahrgäste drängten hinein, dann ertönte die Stimme des Zugbegleiters aus der Lautsprecheranlage: »Achtung, ich bitte alle Fahrgäste um ihre Aufmerksamkeit. Auf Grund einer einmaligen Ausnahmesituation fährt diese Bahn Richtung Brooklyn direkt durch bis City Hall. Wenn Sie an einer der Haltestellen vorher aussteigen müssen, verlassen Sie bitte diese Bahn und nehmen Sie die Linie R oder die nächste eintreffende Bahn der Linie N. Vielen Dank.«
    Ein vielstimmiges Murren und Stöhnen erhob sich, und viele Fahrgäste strömten wieder aus der Bahn. Ich setzte mich auf einen der jetzt freien Sitze und sah auf die Uhr. Wenn das so weiterging, kam ich sogar zu früh zur Arbeit. Kein schlechter Start in die Woche.
    Mr. Right war in der Bahn geblieben, ebenso wie Miss Feengleich. Mr. Right und der Typ, der neben mir saß, grinsten sich an. Ich wandte den Kopf, um meinen Sitznachbarn in Augenschein zu nehmen. Und fragte mich sofort, ob es wohl eine Möglichkeit gab, den Platz zu wechseln, ohne dass es unhöflich wirkte oder allzu offensichtlich war, dass ich ihm aus dem Weg gehen wollte.
    Er sah aus wie einer von diesen Kerlen, die sich ihr ganzes Leben lang gegen Anklagen wegen sexueller Belästigung verteidigen müssen. Und die sich selbst für so unwiderstehlich halten, dass sie nicht im Traum auf die Idee kämen, ihre Annäherungsversuche könnten unerwünscht sein. Bedauerlicherweise sind solche Typen nie so attraktiv, wie sie gern glauben möchten. Dieser hier war nicht direkt hässlich. Mit ein bisschen Mühe und der richtigen Persönlichkeit wäre er vielleicht gar nicht so übel gewesen. Doch gab er sich leider überhaupt keine Mühe. Seine Haare waren schlecht frisiert und fettig, und seine Haut so, dass meine Mutter, die Kosmetikberaterin ist, bei ihrem Anblick vor Entsetzen in Ohnmacht gefallen wäre. Dennoch benahm er sich, als glaubte er, jede Frau in dieser Bahn fände ihn unwiderstehlich – was ihn in meinen Augen sogar noch unattraktiver machte.
    Das Komische war, dass alle Frauen in unserem Wagen ihn über den Rand ihrer Bücher und Zeitungen hinweg anstarrten, als glaubten sie, Pierce Brosnan wäre zu uns in die U-Bahn gestiegen. Er grinste zurück, als wäre dieses Maß an Aufmerksamkeit für ihn absolut normal. Vielleicht konnten die anderen an irgendetwas ablesen, dass er außergewöhnlich gut bestückt war. Vielleicht war er auch ein berühmter Rockstar, den ich nicht erkannte. Ich war nicht hip genug, um das Aussehen vieler Rockstars zu kennen. Aber er besaß genau die aalglatte Selbstgefälligkeit, die man von einem berühmten Rockstar erwartet, dem die Frauen zu Füßen liegen, ohne dass er irgendetwas dafür tun muss.
    Was mich betraf, so schaute ich lieber Mr. Right an. Er zog eine angemessene Zahl bewundernder Blicke auf sich, reagierte darauf jedoch schüchtern und gar nicht so, als erwartete er die Aufmerksamkeit. Was ihn in meinen Augen noch unendlich viel süßer machte.
    »Auf dem Weg ins Büro?«, fragte mich der Aal. Dieser Satz gehörte nicht gerade zu den fünf besten Anmachsprüchen, die mir je untergekommen waren. Nicht dass ich davon schon viele gehört hätte.
    »Nein, es macht mir einfach nur Spaß, mich morgens mit anderen wie die Ölsardinen in eine unterirdische Blechbüchse zu quetschen und Richtung Lower Manhattan zu fahren«, gab ich zurück.
    Er streckte seinen Arm auf der Rückenlehne des Sitzes aus, als wollte er auf die Tour seinen Arm um mich legen. Ich stamme aus einer Ecke der Welt, in der es noch Autokinos gibt, deshalb durchschaute ich diesen Schachzug und rückte so unauffällig wie möglich von ihm weg. »Du kommst nicht aus New York, wie ich höre«, sagte er und sonderte dabei Charme ab, wie der Traktor meines Vaters Öl verliert. »Dein Akzent gefällt mir.«
    Er konnte es nicht wissen, aber damit machte er mir kein Kompliment. Die Südstaatlerinnen-Nummer funktionierte zwar bestens, wenn ich irgendetwas haben oder erreichen wollte, aber bei der Arbeit war sie eine echte Belastung. Jeder schien von meinem breiten Texas-Akzent darauf zu schließen, ich wäre dümmer oder schlechter ausgebildet als er selbst. Ich bemühte mich, meinen Akzent zu

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