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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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Freien machen? Wir bieten Hot Dogs und Bier und andere Aktivitäten an, die nach einem nostalgischen Picknick aussehen, wie Sackhüpfen oder Apfelschnappen zum Beispiel. Erwachsene finden es toll, wenn man ihnen einen Vorwand liefert, sich wie die Kinder zu benehmen. So schafft man es, ohne viel Geld auszugeben, dass eine Menge Leute sich blendend amüsieren.« Zu Hause im Laden hatten wir solche Veranstaltungen als Dankeschön für unsere Kunden durchgeführt, aber ich war klug genug, das nicht zu erwähnen. Es fiel womöglich unter Lebenserfahrung und setzte meine Glaubwürdigkeit herab.
    Als ich fertig war, starrten mich alle schweigend an. Schließlich sagte Mimi in ihrem ätzendsten Ton: »Das mag ja vielleicht in Grover’s Corners funktionieren, oder wo du herkommst, aber hier in New York haben wir andere Standards.« Ich wusste, dies war nicht der richtige Zeitpunkt, sie darüber aufzuklären, dass das Stück von Thornton Wilder, auf das sie sich bezog, keineswegs in Texas, sondern in New Hampshire spielte. Und warum meine Idee in New York womöglich sogar noch besser funktionierte als in Texas: Aus welchem Grund blättern denn sonst so viele Städter ungeheure Summen für Urlaub auf einer Ranch hin? Es muss irre wohltuend sein, mal Ferien zu machen von dem permanenten angestrengten Versuch, abgebrüht und wahnsinnig kultiviert zu tun.
    Ich warf einen Blick in die Runde, um zu sehen, ob irgendwer für mich in die Bresche sprang, doch sie verdrehten alle bloß die Augen oder kicherten. Wieder einmal hatte ich mich selbst als Landei ohne Draht zur New Yorker Geschäftswelt geoutet. Ich betete im Stillen für eine überraschende Feueralarmübung, doch die Sitzung ging weiter, als wäre nichts geschehen.
    Joel lieferte den letzten Bericht. »Die Leute vom Verkauf haben sich letzte Woche getroffen, um die Produkteinführung vorzubereiten. Unser Werbematerial ist inzwischen gedruckt und einsatzbereit. Wir warten nur noch auf die Pressemitteilung, damit wir wissen, was die Journalisten zu lesen kriegen.«
    Mimi fixierte ihn mit einem Killerblick: »Warum war ich nicht bei diesem Meeting? Und warum hab ich das Werbematerial nicht zum Abzeichnen bekommen?«
    Joel hielt ihrem Blick stand. »Weil du das letzte Mal, als du zu einem unserer Meetings eingeladen warst, meintest, das sei reine Zeitverschwendung, und uns gebeten hast, dich damit zu verschonen. Und was das Werbematerial angeht, das fällt nicht in dein Ressort.«
    Wir anderen gingen in Deckung. Ich hätte mich kein bisschen gewundert, wenn Mimis Augen rot angelaufen, ihre Haut grün geworden und plötzlich kleine Hörner oben aus ihrem Kopf hervorgestoßen wären. Das Werbematerial war ihr wunder Punkt. In den meisten Firmen fiel es in den Verantwortungsbereich des Marketingleiters, doch seit sie einmal eine Broschüre abgezeichnet hatte, auf deren Cover der Name der Firma und der Produktname falsch geschrieben standen, wurde diese Aufgabe der Verkaufsabteilung zugeschlagen. Von dieser Schmach hat sie sich nie erholt.
    »Ich hab für eure lächerlichen Verkaufsmeetings ohnehin keine Zeit«, erwiderte Mimi scharf und erklärte die Sitzung abrupt für beendet. Sie war schon aus der Tür, bevor wir anderen schalten und selbst die Flucht ergreifen konnten.
    »Na, toll«, murrte Janice in Joels Richtung, als wir aus dem Konferenzraum strömten. »Musstest du sie unbedingt aufstacheln?«
    »Sieht doch lustig aus, wenn ihre Augen so hervortreten«, antwortete er grinsend. Janice verzog den Mund.
    »Mal sehen, wie viele Vorwände ich heute finde, um sie runter in den Verkauf zu schicken«, schaltete ich mich ein. Sie sahen mich alle mit einer Mischung aus Mitleid und Spott an. Prompt fühlte ich mich so klein, als könnte ich nur mit äußerster Mühe an die Knie eines Grashüpfers heranreichen. Ich hatte ja nicht erwartet, dass sie mich vor Mimi in Schutz nahmen, aber ich hatte schon gehofft, wenigstens hinter ihrem Rücken würden sie meine Idee gutheißen. Doch dieses Glück war mir nicht beschieden.
    Ich fürchtete mich vor dem Rest des Tages. Mimi war ja ohnehin schon schlecht auf mich zu sprechen. Schließlich hatte ich sie an ihr Okay für eben jenes Meeting erinnert, für das sie April in die Mangel nehmen wollte; ich hatte den Mund zu voll genommen, indem ich es wagte, einen Vorschlag zu machen, und dann hatte Joel sie auch noch aufgestachelt. Jetzt hatte ich auf unabsehbare Zeit Monstermimi am Hals. Als ich wieder zu meinem Platz kam, sah ich, dass ihre

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