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Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu

Titel: Katie Chandler 01 - Hex and the City-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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unterdrücken, aber immer dann, wenn ich besonders schnippisch war, rutschte er mir wieder heraus. Wahrscheinlich hatte ich unbewusst das Gefühl, er würde besonders bösartige Dinge, die ich aussprach, etwas abmildern.
    Ich wünschte mir, ich hätte ein Buch dabei, in das ich meine Nase stecken könnte. Aber da ich die Wohnung mit dem Plan verlassen hatte, zur Arbeit hin und von der Arbeit nach Hause zu laufen, hatte ich nichts zu lesen eingesteckt. Das Einzige, was ich in meiner ach so professionell aussehenden Aktentasche mit mir herumtrug, waren mein Lunchbeutel und meine eleganteren Schuhe fürs Büro. Also bedachte ich den Aal stattdessen mit einem giftigen Blick und wandte meine Aufmerksamkeit Mr. Right zu. Vielleicht hatte der ja einen Ritterkomplex und fühlte sich verpflichtet, mich gegen diesen U-Bahn-Stalker in Schutz zu nehmen.
    Da bemerkte ich, dass auch der Aal Mr. Right ansah, und plötzlich wirkte er absolut ernst. Mr. Right schaute genauso ernst zurück und nickte leicht mit dem Kopf. Auch Miss Feengleich starrte mich an. Jetzt musste ich mich zwangsläufig fragen, ob hier eine Verschwörung im Gange war. Wollten die mich vielleicht ausrauben, oder versuchten sie mich reinzulegen? Ich hätte, weiß Gott, genauso gut einen großen gelben Button mit der Aufschrift »Hallo, ich bin ein Landei! Bitte hauen sie mich übers Ohr!« tragen können.
    In dem Moment öffnete sich die Verbindungstür zwischen den Wagen, und ein riesiges Huhn trat ein. Um präziser zu sein, handelte es sich um einen gelangweilt aussehenden Mann in einem Huhn-Kostüm – und war es nicht unglaublich traurig, dass es ihn eher langweilte als beschämte, mit diesem Kostüm in der Öffentlichkeit herumzulaufen? Ich ergänzte meine heimlich im Kopf geführte Liste von Jobs, die noch schlimmer waren als meiner. Der Mann schüttelte ein Plastikdöschen, das er in der linken Hand hielt, und gluckende Geräusche drangen daraus hervor. Plötzlich bekam ich Heimweh, denn damals in Texas hatte ich auch immer so ein Döschen auf meinem Schreibtisch stehen gehabt. Hier würde ich es niemals wagen, es auf meinen Schreibtisch zu stellen. Denn damit gäbe ich meinem Landei-Image nur noch neue Nahrung. Als das Glucken erklang, schauten alle auf, zeigten sich milde belustigt und wandten sich sofort wieder ihrer Lektüre oder dem Vermeiden von Blickkontakten zu. Der Huhn-Mann versuchte allen im Wagen ein Flugblatt in die Hand zu drücken. Ich hatte die Technik des Flugblatt-Ausweichens, die die meisten New Yorker perfektioniert zu haben scheinen, noch nicht raus und nahm daher einen der Zettel. Eine neue Brathähnchen-Filiale stand vor ihrer Eröffnung, und mich befiel erneut kurz Heimweh, als ich an unsere Sonntagsessen im Kreis der Familie zurückdachte. Ich steckte das Blatt in meine Aktentasche.
    Dieser Vorfall half mir nicht gerade dabei, die New Yorker verstehen zu lernen. Feenflügel in der U-Bahn wurden keines Blickes für würdig erachtet, doch ein Mann in einem Huhn-Kostüm löste eine schwache Reaktion aus. In beiden Outfits spielten Flügel eine Rolle. Warum war dann das eine langweilig, während das andere wenigstens ein kleines bisschen amüsierte? Mir fiel auf, dass Mr. Right   ebenfalls ein Flugblatt genommen hatte. Er lächelte den Huhn-Mann an, was mich noch mehr für ihn einnahm. Zumindest hätte es so sein können. Wenn er nicht mit den beiden anderen unter einer Decke gesteckt hätte, die mich immer noch komisch ansahen. Ich vergaß das Riesenhuhn, als mir wieder einfiel, warum mir unbehaglich zumute war.
    Die Bahn kam kreischend zum Stehen. »City Hall«, verkündete der Zugbegleiter. Ob ich hier aussteigen sollte, um von diesen Leuten wegzukommen? Wenn ich von dort aus zum Büro lief, würde ich zu spät zur Arbeit kommen. Aber besser zu spät als tot oder ausgeraubt.
    Doch bevor ich aufstehen konnte, bemerkte ich, dass die drei verrückten Gestalten sich an der Tür versammelten. Ich entspannte mich seufzend. Wenn sie alle drei hier ausstiegen, war es paranoid zu glauben, sie hätten es auf mich abgesehen. Meine Familie hatte mir einfach zu viele Gruselgeschichten über New York eingeimpft. Sie spukten noch immer in meinem Kopf herum und krochen, wenn ich etwas Unangenehmes erlebte, an die Oberfläche. Dabei war ich in meiner gesamten New Yorker Zeit noch nie ausgeraubt worden und hatte nie auch nur gesehen, wie jemand überfallen wurde.
    Außerdem hatte ich schon genug Sorgen, auch ohne dass ich mir

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