Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu
kaum entgangen. Aber es war ihm ja ohnehin egal. »Ich weiß nicht, was mit mir passiert ist, um ganz ehrlich zu sein«, seufzte ich. »Ich nehme an, ich war durcheinander wegen dieser Sache mit Ethan und den ganzen Männern, die mir neulich zu Füßen lagen.«
Er kam an den Tisch zurück, nahm meinen leeren Becher, ging zurück zum Becken und fing an zu spülen. »Ich verstehe das mit den Schuhen nicht ganz«, meinte er währenddessen. »Die dürften doch auf Sie keine Wirkung haben. Aber warum hatten Sie dann den Drang, sie zu kaufen?«
»Das war ein Vorschlag von meiner Mitbewohnerin. Sie meinte, ich müsste die einfach haben.« Das stimmte sogar irgendwie, auch wenn Gemmas Insistieren nichts mit meinem spontanen Kauf zu tun hatte. Ich musste ein Aufstöhnen unterdrücken, als mir aufging, dass mir die Schuhe bei Ethan nichts genutzt hätten, auch wenn er mich nicht abserviert hätte. Denn er war ja schließlich immun gegenüber ihrem Zauber. Das war Ironie des Schicksals.
»Aber Ihre Mitbewohnerin wollte sie nicht unbedingt selber haben?«
Ich schüttelte den Kopf. »Nein, sie fand sie toll, meinte aber, dass ich sie kaufen sollte.«
»Hmmm.«
»Was, hmmm?«
»Möglicherweise war der Zauber genau auf Sie ausgerichtet.«
»Sie kennen Gemma noch nicht. Sie wäre wegen dieser Schuhe auch ganz ohne Magie zur Furie mutiert.«
»Aber angesichts der jüngsten Angriffe auf Sie und der Vorkommnisse in der Firma halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass es jemand auf Sie abgesehen hat.«
»Verstehe ich das richtig: Jemand versucht mich zu kompromittieren, indem er mich unglaublich attraktiv macht? Kann ich von dieser Art der Folter bitte noch ein bisschen mehr haben?«
»Auf jeden Fall wurde dadurch eine Ablenkung geschaffen, und wie Rods und mein Beispiel zeigt, könnte Ihr Vertrauen zu uns jetzt untergraben sein.«
»Oh«, hauchte ich, als ich begriff. Es würde schon schwer genug werden, Rod nach den letzten Ereignissen gegenüberzutreten, auch wenn ich wusste, was dahintersteckte. Wenn ich von dem Geheimnis der Schuhe nichts erfahren hätte, wenn ich mit Rod oder Owen einen Schritt zu weit gegangen wäre wie hätte ich dann jemals wieder effektiv mit den beiden zusammenarbeiten können? Ich hatte unglaubliches Glück, dass Owen als Zauberer sogar noch besser war denn als Küsser.
Ich musste hier raus. Ich musste nach Hause, wo alles mit rechten Dingen zuging und wo ich ihn nicht ansehen musste und mir wünschen, dass er ein kleines bisschen länger gebraucht hätte, um herauszufinden, dass die Schuhe verzaubert waren. »Danke für den Kakao, die Rettung und alles«, sagte ich, »aber ich glaube, ich sollte jetzt nach Hause gehen.«
»Haben Sie schon mal aus dem Fenster gesehen?
Es ist äußerst ungemütlich draußen.«
»Es sind ja nur ein paar Blocks.«
»Und welche Schuhe wollen Sie anziehen?« Er sah leicht amüsiert aus, was eine erhebliche Verbesserung gegenüber seiner unterdrückten Aggression von vorher darstellte.
»Ach ja.«
»Ich habe ein Gästezimmer, es macht also gar keine Umstände. Wahrscheinlich ist es da sogar bequemer als bei Ihnen zu Hause. Und wenn wir dann beide ein paar Stunden Schlaf bekommen haben, kümmern wir uns um das Problem mit Ihren verwunschenen Schuhen und versuchen herauszufinden, was eigentlich dahintersteckt.«
»Ich weiß nicht«, wich ich aus. Ein Teil von mir wollte unbedingt auf seinen Vorschlag eingehen, während die rationalere Seite von mir ahnte, dass das eine ganz schlechte Idee sein könnte.
Er trat in den Flur. »Kommen Sie schon«, gestikulierte er. Loony und ich liefen ihm zum Wohnzimmer hinterher. »Schauen Sie mal aus dem Fenster«, sagte er. Ich stützte mich auf den Schreibtisch, um besser sehen zu können, und stellte fest, dass sich am Boden schon Schneeverwehungen bildeten und es so stark schneite, dass ich die Häuser auf der anderen Straßenseite nicht mehr sehen konnte. »Und da drunter ist alles vereist«, erklärte er.
»Es macht auch wirklich keine Umstände?«
»Sie würden mir sogar einen Gefallen tun. Wenn Sie nach Hause gehen, muss ich Sie begleiten und dann in diesem Wetter wieder zurück. Also bitte, tun Sie mir den Gefällen und lassen Sie uns beide heute Nacht hier drinnen bleiben, wo es warm und trocken ist.«
Wie hätte ich da widerstehen können? Er war einfach so süß. »Also gut, wenn Sie darauf bestehen.«
»Das Gästezimmer hat ein eigenes Bad. Da sind ein paar neue Zahnbürsten und andere Sachen. Ich habe immer
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