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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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Kompliment herausfordern, aber es wäre mir auch nicht unrecht gewesen. Doch als er gesagt hatte, er könne nicht gut mit Leuten reden, hatte er offenbar die Wahrheit gesagt, denn er versuchte nicht einmal, mir irgendetwas Tröstendes zu sagen. Ich merkte, wie meine Hoffnungen zerstoben. Der Kuss hatte ihm nichts bedeutet.
    »Ich glaube, ich kann diesen Zauber aufheben, aber nicht heute Abend. Die Teleportation hat mich zu sehr erschöpft. Inzwischen verstaue ich die hier besser an einem sicheren Ort. Na ja, auf Sie haben sie keinen Einfluss, aber ich bringe sie besser irgendwo hin, wo, nun, wo wir beide vor ihnen sicher sind.« Offensichtlich war er aus dem Business-Modus wieder zu seiner schüchternen Privatpersönlichkeit zurückgekehrt. Er erhob sich und hielt die Schuhe am ausgestreckten Arm von sich weg, als hätte er Angst, sie könnten ihn beißen. »Und wir müssen Sie aus Ihren nassen Sachen rauskriegen.« Er wurde krebsrot, als ihm aufging, was er gerade gesagt hatte, und beeilte sich, sich zu verbessern. »Ich meine, Sie brauchen etwas Wärmeres und Trockeneres zum Anziehen. Warten Sie einen Moment, ich komme sofort wieder.«
    Obwohl ich so erschüttert war, musste ich unwillkürlich lächeln, während er förmlich aus dem Zimmer floh. Er war so liebenswert, wenn er verlegen war. Doch wie sich ja herausgestellt hatte, empfand er für mich nichts als freundschaftliche Gefühle. Ich wünschte, er hätte mich nie geküsst, denn jetzt wusste ich, was mir entging. Wenn ich die Augen schloss, fühlte ich immer noch seine Lippen auf meinen, konnte ich ihn immer noch schmecken. Das würde ich sicherlich nicht so bald vergessen können.
    Ich hörte Fußtritte auf der Treppe, und schon kam er mit einem Bündel Kleidung zurück. »Die sind bestimmt zu groß für Sie, aber es wird schon gehen«, sagte er und reichte mir die Sachen an. »Die Jogginghose kann man oben am Bauch zubinden und unten an den Knöcheln hat sie einen Gummizug. Das heißt, sie ist zwar weit, aber Sie stolpern nicht über die Hosenbeine. Unter der Treppe ist ein Badezimmer, da können Sie sich umziehen und, äh, frisch machen. Inzwischen koche ich uns einen Kakao.«
    Ich stand vom Sofa auf und folgte ihm in den Flur, wo er mir das Bad zeigte und dann, dicht gefolgt von Loony, Richtung Flurende entschwand.
    Sicher im Bad eingeschlossen, erlaubte ich mir, mich gehen zu lassen und zu schluchzen. An diesem Abend hatte sich eine Katastrophe an die nächste gereiht, von dem überraschend netten Date mit Rod, das sich in einen Albtraum verwandelt hatte, bis zu dem wundervollen Kuss von Owen, der sich lediglich als die Nebenwirkung eines Zauberspruchs entpuppte.
    Als ich mich wieder gefangen hatte, wusch ich mir das Gesicht, zog die nassen Sachen aus und schlüpfte in den Jogginganzug, den Owen mir gegeben hatte.
    Er hatte recht, die Hose war ziemlich weit, aber sie saß auch nicht schlechter als irgendetwas, das ich zu Hause angezogen hätte. Die Ärmel des Sweatshirts musste ich nur ein kleines Stück hochkrempeln. Es war ein verblichenes, altes Sweatshirt mit dem Schriftzug YALE auf der Vorderseite. Die Buchstaben waren rissig, so als wären sie über die Jahre Hunderte Male gewaschen worden. Er hatte mir auch ein paar dicke Socken gegeben, um meine Füße zu wärmen. In meiner Handtasche fand ich ein Haargummi und band mir einen Pferdeschwanz. Dann trug ich etwas Lippenpflegecreme auf, sodass ich mich fast schon wieder wie ein Mensch fühlte, als ich das Badezimmer verließ.
    Die erste Tür im Flur führte zu dem Wohnzimmer, in dem wir gewesen waren. Die nächste zu einem Esszimmer, das anscheinend aber nicht besonders oft als solches genutzt wurde, denn auf dem Tisch stapelten sich Bücher und Papiere. Die letzte Tür war die zur Küche. Owen stand am Herd und rührte in einem Topf, während Loony zu seinen Füßen hockte und ihn voller Bewunderung ansah. Ich konnte es ihr nicht verübeln – er war wirklich bemerkenswert.
    Es war eine typische, enge New Yorker Küche, aber im Vergleich zu meiner wirkte sie wie eine Großküche, in der man für Tausende hätte kochen können. Ihm standen tatsächlich Arbeitsflächen zur Verfügung und eine Ecke mit einem Tischchen für zwei Personen. »Wenn ich mir Ihre Küche ansehe, werde ich direkt neidisch«, sagte ich.
    Er wandte sich vom Herd ab und lächelte mich unsicher an. »Wie passt der Jogginganzug?«, fragte er.
    »Gut, danke.« Ich gestikulierte in Richtung des Herdes. »Sie kochen richtigen Kakao?

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