Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu
Anzeichen dafür, dass ich tatsächlich auf der richtigen Spur sein könnte. Schließlich nickte er. »Ja, das kann ich mir vorstellen. Sie und Phelan waren ganz gut befreundet, als er noch bei MMI gearbeitet hat. Aber ich verstehe noch nicht, warum sie gegen uns arbeiten sollte.«
Das war der Punkt, an dem es wahrscheinlich ungemütlich wurde. »Es könnte persönliche Gründe haben«, sagte ich und sah ihn dabei nicht an. »Ich weiß nicht, ob Sie das überhaupt bemerkt haben, aber nach allem, was ich gehört habe, hat sie sich eine Zeit lang stark für Sie interessiert und sich ziemlich angestrengt, Ihre Aufmerksamkeit zu bekommen. Sie hat sogar selbst zugegeben, dass sie Sie angegraben hat.«
»Hat sie das? Wann?«
»Es ist Ihnen nicht mal aufgefallen? Also im Ernst, Owen, kein Wunder, dass sie sauer ist. Das ist ein schwerer Schlag für ihr Selbstbewusstsein. Die meisten Leute würden zwar deswegen nicht zu Verrat und schwarzer Magie greifen, aber ich glaube, jeder würde sich ärgern.« Ich holte tief Luft und zwang mich weiterzusprechen. »Ich glaube, sie ist eifersüchtig auf mich, weil Sie so viel Zeit mit mir verbringen, während Sie ihr immer ausgewichen sind.«
»Aber Ari ist schrill und oberflächlich, und Sie nicht.«
»Mensch, Sie wissen wirklich immer, wie man einer Frau schmeichelt.«
Er wurde rot und stand vom Tisch auf. »Es gibt eine sichere Art, das zu überprüfen. Wenn jemand einen Zauberspruch anwendet, lässt er eine Signatur zurück. Lassen Sie uns also herausfinden, wer Ihre Schuhe manipuliert hat.«
Ich folgte ihm zum Wandschrank im Flur. Er holte die Schuhe heraus und nahm sie mit ins Wohnzimmer. Auf dem Boden vor dem Kamin, wo er in der Nacht recherchiert haben musste, lagen schon ein paar Bücher herum. Er stellte die Schuhe zwischen die Bücher und setzte sich auf den Boden. Ich tat es ihm nach.
»Da Sie die Schuhe im Moment nicht anhaben und sie auch schon seit Stunden nicht getragen haben, dürfte der Zauber jetzt keine allzu große Wirkung zeigen«, meinte er. »Aber bitte widerstehen Sie der Versuchung, sie anzufassen.«
Ich rutschte ein paar Zentimeter weiter zurück und setzte mich auf meine Hände. Der Sirenengesang der Schuhe war nicht annähernd so stark wie bisher, aber ich verspürte trotzdem den Drang, sie anzuziehen.
»Geben Sie mir eine Hand«, sagte er und streckte eine Hand nach mir aus. Als ich zögerte, fügte er hinzu: »Es ist okay. Ihnen wird nichts passieren. Ich muss nur herausfinden, ob der Zauber speziell auf Sie zugeschnitten ist oder ob es sich um einen allgemeineren Zauber handelt, der lediglich diese Schuhe besonders machen soll.«
Vorsichtig reichte ich ihm meine linke Hand. Er verschränkte seine Finger mit meinen, und ich dachte, ich müsste auf der Stelle sterben. Ob er sich auch nur annähernd vorstellen konnte, was er mir da antat? Wenn diese Sache vorbei war, würde ich ihn eine Zeit lang meiden müssen, wenn ich nicht das Opfer einer spontanen Verpuffungsreaktion werden wollte.
Er stellte seine Augen auf unendlich ein und hielt seine andere Hand über die Schuhe. Er zwinkerte und lächelte dann. »Sieht so aus, als hätten Sie recht. Es war definitiv Ari, und der Zauber zielt genau auf Sie ab. Das heißt, dass entweder sie selbst oder jemand, mit dem sie zusammengearbeitet hat, wusste, dass Sie Ihre Immunität verlieren würden. Ich glaube, hier ist sogar eine Art Sender eingebaut. Das könnte der Grund dafür sein, dass Sie und Rod gestern Abend manipuliert worden sind. Solange Sie diese Schuhe getragen haben, konnten die Täter sowohl Sie selbst als auch die Menschen in Ihrer Nähe beeinflussen.«
»Ist das ein Beweis?«
Er nickte. »Allerdings bedeutet das, dass ich Ihre Schuhe noch nicht sofort entzaubern kann. Ich muss sie erst am Montag mit ins Büro nehmen und alles genau dokumentieren.«
Ich seufzte. »Das geht schon in Ordnung. Ist ja schließlich nicht so, als hätte ich in nächster Zeit irgendeinen Anlass, sie anzuziehen.«
»Welche Schuhgröße haben Sie? Vielleicht finde ich ja welche, die Sie auf dem Heimweg anziehen können.«
»Vierzig. Aber jetzt sagen Sie mir nicht, dass Sie Damenschuhe zu Hause herumliegen haben.«
»Nein, aber meine Nachbarin von unten müsste welche haben, die Sie sich leihen können. Sie geht nicht mehr viel vor die Tür, also wird sie sicher auch ihre Schneestiefel nicht brauchen.« Er stand auf und nahm die roten Schuhe. »Inzwischen schließe ich die hier wieder sicher weg.«
Als er in
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