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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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»Okay«, sagte sie dann so leise, dass ich es über den Verkehrslärm hinweg kaum hören konnte.
    »Lass uns zu Dad aufschließen«, erwiderte ich erleichtert; ich war davongekommen, indem ich die Wahrheit lediglich ein wenig zurechtgebogen hatte.
    Die restliche Woche musste ich mit ihnen unbedingt Orte aufsuchen, an denen es mehr als unwahrscheinlich war, magischen Wesen zu begegnen. Ha! Nichts einfacher als das!
    Leider hatte ich bereits versprochen, ihnen den Central Park zu zeigen. Dort begegnete man auf Schritt und Tritt kuriosen Dingen, wie ich kurz nach meinem Einstieg bei MMI hatte herausfinden dürfen.
    Aber an Thanksgiving hielten bestimmt alle Frösche bereits ihren Winterschlaf, sodass es mit denen keine Probleme geben sollte. Ich konnte allerdings nur hoffen, dass auch keine Ergebnisse von Dummenjungenstreichen unseren Weg kreuzten, wie damals, als ich Jeff kennenlernte, der von Freunden mit einem Illusionszauber belegt worden war. Alle magischen Wesen einschließlich ihm selber hatten daraufhin geglaubt, er wäre in einen Frosch verwandelt worden, sodass er seltsame Dinge tat, wie beispielsweise nackt an einem Teich zu sitzen. Falls wir nackten Männern begegneten, die an irgendwelchen Gewässern hockten, konnte ich wahrscheinlich erklären, es handele sich um durchgedrehte Betrunkene. Mehr Sorgen bereitete mir die große Zahl von männlichen Feen – die sich Spirits nannten, weil sie fanden, dass das weniger schwul klang – und Zwergen, die im Park arbeiteten. Spirits mochten ja wieder als Leute mit einem »alternativen Lebensstil« durchgehen, aber wie sollte ich lebende Gartenzwerge erklären?
    Wie erwartet zeigten meine Eltern sich völlig fasziniert vom Plaza Hotel mit der langen Reihe von Pferdekutschen davor, die sie schon so oft in Filmen gesehen hatten. Dann führte ich sie auf den Hauptweg, damit sie sich die Ulmenallee anschauen konnten. Das war zwar nicht so spektakulär wie im Sommer, wenn sich dort ein ganzes Dach aus Blättern wölbte, aber dennoch erschien es mir beeindruckend genug, um es ihnen zu zeigen. »Was glaubst du, wie viele Quadratmeter dieser Park groß ist?«, fragte mein Vater nach einer Weile.

    »Keine Ahnung, aber er ist riesig. Wenn man mitten hineingeht, kann man glatt vergessen, dass man sich in einer Stadt befindet.«
    Er nickte. »Hmm. Das ist gut. Man braucht viel Grün um sich, damit man sich lebendig fühlt.«
    »Hey, was ist denn das?«, rief meine Mutter, und wir drehten uns zu ihr um.
    »Was ist was, Lois?«, fragte Dad.
    »Na, das!« Sie zeigte auf den Sockel einer nahe gelegenen Statue, vor der ein Gartenzwerg gerade mit der Schaufel den Boden umgrub. Ich schaute zweimal hin, da ich mir ziemlich sicher war, den Zwerg zu kennen, was allerdings merkwürdig war.
    Ich kannte nämlich nicht allzu viele magische Wesen, die nicht bei MM1 arbeiteten, und ganz gewiss kannte ich die magische Truppe nicht, die hier im Park für die Gartenarbeit zuständig war. Der panische Blick, den der Zwerg mir zuwarf, als er mich sah, war Beweis genug, dass ich ihn tatsächlich kannte. Und einen Augenblick später erinnerte ich mich auch wieder, wer das war: Es handelte sich um Hertwick, der in der Verkaufsabteilung bei MMI arbeitete. Aber was machte er denn während der Bürozeiten hier im Park? Dann fiel mir wieder ein, dass die wesentlich interessantere Frage eigentlich eine ganz andere war. Nämlich die, wie ich eine befriedigende Erklärung für diesen lebenden Wicht fand, ohne den Argwohn meines Vaters zu wecken, der ihn wahrscheinlich gar nicht sah.
    »Ich sehe nichts«, antwortete ich. Hertwick schaute mich entrüstet an, doch ich beschwor ihn mit Blicken und wies mit dem Kopf unmerklich auf meine Mutter. Er verstand, was ich ihm sagen wollte, und sprang hinter die Statue, als meine Mutter sich wütend zu meinem Vater umdrehte.
    »Es ist doch direkt vor deiner Nase!«, rief sie und zeigte auf die Stelle, wo zuvor Hertwick gestanden hatte. »War es zumindest. Ich könnte schwören, dass ich da was gesehen habe. Es sah aus wie eine von diesen kleinen Statuen auf dem Rasen in Louise Ellerbes Vorgarten. Ich fand diese Dinger schon immer genauso kitschig wie rosa Plastikflamingos, aber das Teil da eben hat sich bewegt. Sah aus, als würde es den Boden umgraben.«
    Diesmal war mein Vater derjenige, der sie am Arm packte und mit sich fortzog. »Vielleicht gehen wir jetzt besser zurück zum Hotel«, sagte er. »Du wirst müde sein.«
    Sie riss sich los. »Ich bin nicht müde! Und

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