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Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu

Titel: Katie Chandler 02 - Alles ausser Hex-ok-neu Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Shanna Swendson
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in das »Amen!« ein.

    Dann war es Zeit, mit dem Essen zu beginnen. Wir gingen um den reich gedeckten Tisch herum, um unsere Teller zu beladen. Als Ethan mir eine Scheibe Truthahn auf den Teller legte, flüsterte er mir zu: »Stimmt irgendwas nicht? Du siehst gestresst aus.«
    Ich rang mit mir, ob ich es ihm erzählen sollte oder nicht, und kam zu dem Schluss, dass es bestimmt gut war, einen sicheren Verbündeten zu haben, für den Fall, dass irgendetwas Seltsames passierte. »Ich hab gestern herausgefunden, dass Mom immun ist. Das hat mich wohl etwas mitgenommen.«
    Er nickte. »Verstehe. Und jetzt machst du dir permanent Sorgen, was ihr als Nächstes auffällt.«
    »Ja. Mir fielen schon gestern kaum noch Erklärungen ein. Bitte erwähn die Arbeit nicht. Ich möchte sie wieder in den Flieger nach Texas setzen, ohne ihr die ganze Geschichte erzählen zu müssen. Du bist genauso wie ich – und sie. Hilf mir bitte, die Augen offen und nach Dingen Ausschau zu halten, die ich ansonsten erklären müsste. Und erzähl bitte niemandem davon, wenn wir wieder in der Firma sind.«
    »Wovor hast du denn so große Angst?«
    »Ich – ich möchte einfach, dass alles normal ist. Ich komme damit klar, dass ich einen total verrückten Job mache, Merlin mein Chef ist und in dem Büro neben mir eine Fee arbeitet. Ich kann sogar damit umgehen, dass bei allen meinen Dates plötzlich Dinge auftauchen und wieder verschwinden, gruselige Typen mir wehzutun versuchen oder Leute, die sich einbilden, ein Frosch gewesen zu sein, mir Ständchen singen.« Als er mich verwirrt ansah, sagte ich nur: »Das ist eine lange Geschichte. Aber es ist wichtig für mich, dass meine Familie normal ist. Nicht wegen mir, sondern ihretwegen. Mein Leben hat sich verändert. Ihres muss sich nicht auch verändern. Ich möchte, dass sie nach Hause fahren und glücklich und zufrieden sein können, verstehst du?«
    »Ja, ich glaube, ich verstehe, was du meinst«, flüsterte er.
    »Was tuschelt ihr zwei Turteltäubchen denn da?«, rief meine Mutter von der anderen Seite des Zimmers.
    »›Normal‹ ist in meiner Familie natürlich relativ«, fügte ich seufzend hinzu.
    Ethan lachte und reichte mir ein Glas von Moms traditioneller Preiselbeerbowle. »Ich bin nicht sicher, ob es so etwas wie absolut normale Familien überhaupt gibt.«
    Im Zimmer war nicht genug Platz, als dass wir uns alle um den Tisch hätten setzen können. Also wechselten wir ins Wohnzimmer und ließen uns auf dem Fußboden, auf Stühlen und auf dem Sofa nieder. Ich dachte darüber nach, welches unverfängliche Thema ich anschneiden könnte, doch meine Mom kam mir zuvor.
    »Ich hoffe, es schmeckt euch alles. Es ist sicher anders als das, was ihr hier oben an Thanksgiving esst. Für uns hat eben das hier Tradition.«
    Aus allen Ecken des Zimmern ertönte beifälliges Gemurmel. Essen erschien mir als ein unverfängliches Thema. »Ich weiß noch, dass einige von euch letztes Jahr über die Maisbrotfüllung erstaunt waren, die ich gemacht habe.«
    »Meine Mutter machte die Füllung immer mit Austern, bevor sie das Kochen ganz drangegeben hat«, bemerkte Ethan. Mom schaute, als hätte er etwas Gotteslästerliches gesagt. Okay, also war Essen wohl doch kein so unverfängliches Thema. Bei der Hochzeit meines ältesten Bruders hatte ich gelernt, dass Eheleute sich leichter darüber in die Haare kriegen, was es an Feiertagen zu essen geben soll, als über Geld oder Sex. Austern in der Truthahn-Füllung konnten heilige Kriege entfachen. Mit großer Erleichterung registrierte ich, dass Ethan die Füllung, die wir gemacht hatten, anstandslos aß.
    Mom hatte die Gastgeberrolle übernommen und ergriff erneut das Wort, um das Gespräch in Gang zu halten. »Wir haben neulich einen Freund von dir getroffen, Ethan«, sagte sie. »Obwohl ›Freund‹ wohl nicht ganz der passende Ausdruck ist. Er hat einige wirklich gemeine Dinge über dich gesagt, aber ich hab kein Wort davon geglaubt.«
    Ethan warf mir einen überaus verdutzten Blick zu, den ich ebenso verdutzt erwiderte. Ich hatte keine Ahnung, wovon sie sprach. »Einen Freund von mir?«, fragte Ethan.
    »Ja, er war in dem Restaurant, in dem wir am Montagabend gegessen haben«, erklärte sie. »Er kam zu uns, um mit Katie zu reden – ein sehr unhöflicher junger Mann. Er hat uns überhaupt nicht beachtet.

    Aber ich nehme an, es wäre auch an Katie gewesen, uns vorzustellen.«
    Erst in dem Moment begriff ich, was sie meinte. O nein! Sie dachte, Idris hätte sich

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