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Katrin Sandmann 02 - Kinderspiel

Katrin Sandmann 02 - Kinderspiel

Titel: Katrin Sandmann 02 - Kinderspiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sabine Klewe
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unzertrennlich.
    Katrin griff nach Robertas Hand. »Du kannst so lange hier bleiben, wie du willst .«
    Roberta sah sie an. »Ich habe ihn vor die Alternative gestellt. Entweder er erzählt mir die ganze Geschichte oder ich ziehe aus. Er ist ausgerastet, hat was von gegenseitigem Vertrauen gefaselt und ist aus dem Haus gestürmt. Ich habe den Rest des Tages nichts von ihm gehört. Als er dann gestern Abend um zehn Uhr immer noch nicht da war, habe ich gepackt .«

     
    Hauptkommissar Klaus Halverstett lehnte sich in seinem Stuhl zurück und starrte gedankenverloren aus dem Fenster.
    »Wie wahrscheinlich ist es, dass in Düsseldorf ein geisteskranker Serienmörder rumläuft , der seine Opfer auf die verschiedensten Arten erstickt ?«
    Rita Schmitt blickte von ihrer Lektüre auf. Sie schob den Autopsiebericht zur Seite, den sie jetzt bereits zum dritten Mal durchlas, in der Hoffnung, auf einen Hinweis zu stoßen, der ihrer Aufmerksamkeit bisher entgangen war.
    »Du hältst es also auch für möglich, dass die drei Todesfälle zusammenhängen ?«
    Halverstett brummte missmutig und tupfte sich den Schweiß von der Stirn, der ihm bereits beim Anblick des azurblauen Himmels aus allen Poren sickerte. Dann erklärte er:
    »Nein, das halte ich eigentlich für vollkommen abwegig. Dafür sind die drei Fälle viel zu verschieden. Aber ich würde die Möglichkeit gern definitiv ausschließen. Ich wünschte, wir hätten einen richtig schönen Verdächtigen mit einem astreinen Motiv. Einen gierigen Erben, der dringend Geld braucht, oder einen eifersüchtigen Ehemann, dessen Frau ein Verhältnis mit Stein hatte. Das wäre der Idealfall. Dann bräuchten wir ihm den Mord an Erik Stein nur nachzuweisen und könnten die beiden anderen Toten ruhen lassen. Auch wenn ich bei Claudia Heinrichs Selbstmord nach wie vor ein ungutes Gefühl habe. Aber auch in diesem Fall fehlt jegliches Tatmotiv. Niemand profitiert auch nur im Geringsten von ihrem Tod. Das macht alles keinen Sinn. Und dieser Erik Stein scheint überhaupt kein Privatleben gehabt zu haben. Er scheint überhaupt kein Leben gehabt zu haben. Arbeitslosigkeit, Alkoholismus, keine Freunde, kaum Kontakte. Ich frage mich, was der den ganzen Tag gemacht hat. Wahrscheinlich nur gesoffen und Essen in sich reingestopft. Eigentlich ist er ein ideales Opfer. Wenn der Zufall nicht mitgespielt hätte, dann wäre sein Tod vermutlich wochenlang unentdeckt geblieben .«
    »Das spricht jedenfalls eher nicht für einen Serientäter, oder? Die wollen doch, dass man ihrer Spur folgt .«
    »Eben. Und die täuschen auch normalerweise keine Selbstmorde vor. Sonst würden sie sich ja all die Mühe umsonst machen. Wenn niemand den Mord entdeckt, ist der Zweck ihrer Tat nicht erfüllt .«
    Rita Schmitt fuhr nachdenklich mit den Fingern über die Tastatur ihres Computers. »Und wenn das jetzt doch alles drei Suizide waren? Stein kann das Gift ja schließlich auch selbst in die Pralinen injiziert haben. Vielleicht wollte er seinen Tod so richtig zelebrieren .«
    Halverstett schüttelte den Kopf. »Das passt nicht zu dem Mann. Du hast doch die Wohnung gesehen. Wie spartanisch der gehaust hat. So einer macht doch nicht plötzlich ein Fest aus seinem Tod .«
    Wieder schwiegen beide. Rita Schmitt polierte weiter nachdenklich mit den Fingern die Tasten des Computers, und Halverstett stand auf und befühlte mit den Fingern die Erde in den Kakteentöpfen auf der Fensterbank. Sie mussten mal wieder gegossen werden.
    Das Telefon schreckte beide aus ihren Gedanken. Halverstett hob ab.
    »Was? Wann denn? Und ist irgendwas aus der Wohnung entfernt worden ?«
    Einen Moment lang lauschte er der Stimme am anderen Ende der Leitung.
    »Was war denn da drin ?«
    Halverstett schnaubte ungehalten. »Was soll das heißen, du hast keine Ahnung? !« Wieder hörte der Kommissar eine Weile schweigend zu, dann murmelte er etwas Unverständliches und legte auf.
    »Und?« Rita Schmitt sah ihn erwartungsvoll an.
    »Jemand ist heute Nacht in die Wohnung von Erik Stein eingebrochen. Soweit die Kollegen feststellen konnten, fehlt nichts außer einem Paket aus dem Kühlschrank .«
    »Wie bitte?« Rita Schmitt runzelte die Stirn.
    Halverstett grinste bitter. »Es kommt noch besser. Die Kollegen haben keine Ahnung, was drin war. Sie haben zwar einen Blick in den Kühlschrank geworfen, als sie die Wohnung untersucht haben, und dort das Päckchen gesehen. Aber keiner hat sich weiter damit beschäftigt, weil der ganze Kühlschrank so erbärmlich

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