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Katzen jagen nachts

Katzen jagen nachts

Titel: Katzen jagen nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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sagen, wo er Sie erreichen kann, ruft er sofort zurück, wenn er frei ist... Nein, Mrs. Goldring, gar nicht... Nein, es ist eine äußerst wichtige Sitzung. Er ist gerade dabei, einen Vertrag zu unterschreiben, der ihm den Alleinvertrieb eines Markenartikels in dem ganzen Gebiet westlich der Rockies sichert. Ja, Mrs. Goldring. Ja, ich sage ihm, daß Carlotta bei Ihnen ist. Vielen Dank... Tja, das wußte er auch nicht. Ist sie nicht zu Hause? Er ist inzwischen nicht nach Hause gefahren. Er war die ganze Zeit im Büro. Ja, Mrs. Goldring, ich richte es aus. Ja. Danke schön. Auf Wiederhören.«
    Belder legte den Hörer seines Schreibtischapparates auf. »Das kompliziert den Fall.«
    »Ihre Schwiegermutter?«
    »Ja. Offenbar ist sie eben mit dem Zug angekommen. Mir hat Mabel nichts davon verraten. Der Zug hatte Verspätung. Carlotta wartete auf dem Bahnsteig, aber Mabel war nicht gekommen oder hatte nicht gewartet. Ihre Mutter ist stocksauer. Am liebsten würde sie mir die Schuld an dieser Panne in die Schuhe schieben.«
    »Ihre Frau hat offenbar diesen Elf-Uhr-Anruf für sehr viel wichtiger gehalten als den Besuch ihrer Mutter«, meinte Bertha.
    »Ja, den Eindruck habe ich auch.«
    »Ich glaube«, sagte Bertha gedankenvoll, »ich muß meine Meinung über Ihre Schwiegermutter revidieren.« Dann wandte sie ihr Interesse wieder der Privatkorrespondenz in dem dicken Ordner zu.
    »Was ist das?« fragte sie plötzlich.
    Belder lachte, als Bertha Cool ein Dutzend mit einer großen Büroklammer zusammengehaltener Briefe aufhob. Ein Zettel mit einem maschinegeschriebenen Satz hing daran. »Sie sind für wohltätige Zwecke entdeckt! I. D.«
    Belder lachte. »Miss Dearborne hat mir prophezeit, daß ich da Ärger bekommen würde. Als Geschäftsmann bekommt man ziemlich regelmäßig Bittbriefe von Wohlfahrtsorganisationen. Verhungernde Massen in Übersee, arme Waisenkinder... Na, Sie kennen ja den Dreh. Vor ein paar Monaten bekam ich einen, der so persönlich gehalten war und so rührend klang, daß ich fünfundzwanzig Dollar hinschickte. Das Ergebnis ist diese Flut von Bettelschreiben.«
    Bertha Cool blätterte sie durch.
    »Sie sind offenbar alle von verschiedenen Organisationen.«
    »Allerdings. Aber sie haben offenbar die Adressen ausgetauscht. Wenn man auf einen Bittbrief der Gesellschaft zur Hilfe hungernder Hinterafghanen reagiert, schickt diese Namen und Adresse des Wohltäters an die Gesellschaft zur Förderung des Sexappeals amerikanischer Ehrenjungfrauen. Es ist wie eine Lawine. Wenn man erst mal was überwiesen hat, kann man sich kaum mehr retten.«
    Wieder klopfte es energisch. Imogene Dearborne verkündete: »Mrs. Cools Sekretärin ist am Apparat. Sie muß dringend Mrs. Cool sprechen und fragt, ob sie bei uns ist.«.
    »Was haben Sie ihr gesagt?« fragte Belder.
    Miss Dearborn lächelte schmal. »Die Frau am Telefon behauptet, Mrs. Cools Sekretärin zu sein. Ich sagte ihr, daß ich persönlich nichts von einer Mrs. Cool wüßte, mich aber erkundigen würde. Sie ist noch am Apparat.«
    Belder sah Bertha Cool fragend an.
    »Sprechen Sie noch eine Minute mit ihr und lassen Sie mich mithören«, bestimmte Bertha. »Wenn es tatsächlich Elsie Brand ist, erkenne ich sie an der Stimme. Halten Sie sie ein bißchen hin.«
    Wortlos ging Imogene zurück in ihr Zimmer. Belder reichte Bertha Cool stumm den Telefonhörer. Bertha hörte ein metallisches Klicken, dann Imogene Dearbornes Stimme: »Ich habe leider den Namen nicht genau verstanden. Sagten Sie Mrs. Pool — P wie privat?«
    Elsie Brands Stimme klang ungeduldig. »Nein, Cool. Wie Cool Jazz.«
    Bertha schaltete sich sofort ein. »Hallo, Elsie, hier bin ich. Was gibt’s?«
    »Da fällt mir ja ein ganzer Steinbruch vom Herzen. Ich habe schon überall nach Ihnen gesucht.«
    »Was ist denn los?«
    »Ein Mr. Nunnely hat angerufen.«
    »Wann?« fragte Bertha gespannt.
    »Vor einer guten halben Stunde.«
    »Was wollte er?«
    »Er müßte Sie sofort sprechen. Es sei sehr wichtig. Es handelte sich um etwas, das Sie gestern mit ihm besprochen hätten, und es wäre sicher in Ihrem Interesse, wenn ich versuchen würde, Sie zu erreichen.«
    »Wie bist du mit ihm verblieben?«
    »Daß ich versuchen würde, Sie zu erreichen, Sie würden dann zurückrufen.«
    Bertha dachte einen Augenblick nach. »Schön, Elsie. Ich rufe ihn von hier aus an. Ich möchte nicht, daß er erfährt, wo ich bin. Wenn ich ihn nicht erreichen sollte und er sich bei dir wieder meldet, sag’ ihm, daß ich vor zehn

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