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Katzen jagen nachts

Katzen jagen nachts

Titel: Katzen jagen nachts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A. A. Fair
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Mr. Belder sprechen«, verkündete Bertha Cool.
    Die Sekretärin hörte auf zu tippen. »Bitte?«
    »Mrs. Cool. Er erwartet mich.«
    »Einen Augenblick, bitte. Nehmen Sie doch Platz, Mrs. Cool.«
    Die Sekretärin klopfte an die Tür zu Belders Zimmer und trat ein, ohne eine Antwort abzuwarten. Bertha Cool blieb stehen.
    Das Mädchen erschien wieder. »Bitte, Mrs. Cool.«
    Bertha hörte, wie im Chefzimmer schwungvoll ein Stuhl zurückgeschoben wurde. Dann stand Everett Belder vor ihr, strahlend, frisch rasiert und rosig, manikürt, die Sorgenfalten durch eine Gesichtsmassage ausgebügelt.
    »Hereinspaziert, Mrs. Cool, hereinspaziert! Sie sind ja wirklich von der schnellen Truppe... Das ist Imogene Dearborne. Vor ihr habe ich keine Geheimnisse. Wenn ich einmal nicht da bin, können Sie ihr alles hinterlassen, was Sie mir sagen wollten. Aber kommen Sie doch näher.«
    Bertha Cool nickte frostig lächelnd der Sekretärin zu.
    Imogene Dearborne senkte die Augen mit den langen dunklen Wimpern. Das machte sich sehr attraktiv.
    Bertha betrachtete dieses Bild der Unschuld, brummte mißbilligend vor sich hin und ließ sich von Belder einen Sessel hinschieben.
    Belder setzte sich an seinen ausladenden Nußbaumschreibtisch .
    »Ich hatte Sie noch gar nicht so früh erwartet, Mrs. Cool.«
    »Ich auch nicht.«
    »Wir hatten ja verabredet, daß Sie meiner Frau bis zu ihrem Treffpunkt folgen und dann die Person beschatten sollten, mit der sie sich verabredet hatte. Ich hoffe, daß nichts dazwischengekommen ist?«
    »Ich habe sie verloren«, verkündete Bertha.
    Belder hob erstaunt die Augenbrauen. »Verloren?«
    »Sie haben ganz recht gehört.«
    »Aber Sie haben doch meine Frau ganz deutlich gesehen. Ihr Wagen...«
    »Ich habe mich auch planmäßig angehängt«, sagte Bertha, »aber dann hat sie sich selbständig gemacht.«
    »Da muß ich mich aber doch sehr wundern, Mrs. Cool. Da sie ja keine Ahnung davon hatte, daß jemand ihr folgte...«
    »So? Hatte sie nicht?«
    »Also woher — ich meine, bestimmt...«
    »So sicher bin ich da nicht«, sagte Bertha. »Entweder hat sie es verdammt schlau angestellt, mich abzuhängen, oder ich bin einer Serie von wirklich schon sehr sonderbaren Zufällen zum Opfer gefallen.«
    »Nun, es kommt leider aufs gleiche hinaus, Mrs. Cool«, sagte Belder verstimmt. »Wir haben uns die Gelegenheit entgehen lassen, Mrs. Goldring als die anonyme Briefschreiberin zu entlarven.«
    »Zeigen Sie mir den Brief doch noch einmal«, bat Bertha. Belder zögerte einen Augenblick. Dann zog er ihn hervor.
    »Wo haben Sie die Akte mit Ihrer Privatkorrespondenz?«
    »Was wollen Sie denn damit?« fragte Belder.
    »Ich möchte mir gern mal Ihre Privatbriefe ansehen«, meinte Bertha. »Vielleicht bringt uns das auf eine Spur.«
    »Ich verstehe immer noch nicht...«
    »Es ist wenig bekannt, daß Schreibmaschinenschriften fast noch unterschiedlicher sind als Handschriften. Ein Fachmann kann an Hand eines maschinengeschriebenen Textes bestimmen, von welchem Fabrikat, ja, von welchem Modell er stammt. Ich bin kein Fachmann, aber ich möchte behaupten, daß der Brief auf einer Reiseschreibmaschine getippt worden ist. Vielleicht finde ich unter Ihrer Korrespondenz oder in einem Schreiben von Nunnely an Sie einen brauchbaren Hinweis.«
    »Nunnely hat mir nie geschrieben. Er hat seine Forderung mündlich gestellt, und zwar völlig unerwartet; dann ist er vor Gericht gegangen, und...«
    »Es ging dabei wohl um die Geschäfte, die Sie abgeschlossen hatten?«
    »Ja.«
    »Und er behauptet, daß dabei nicht alles mit rechten Dingen zugegangen ist?«
    »Er sprach von betrügerischen Machenschaften. Eine ganz blöde juristische Formalität. Ich sei unrechtmäßig als Treuhänder für eine Stiftung aufgetreten. Reine Paragraphenreiterei. Aber wenn Sie unbedingt meine Privatkorrespondenz sehen wollen, Mrs. Cool — bitte, ich habe nichts dagegen.«
    Belder klingelte.
    Nach knapp zwei Sekunden öffnete sich die Tür zu seinem Vorzimmer, und Imogene Dearborne, jeder Zoll rechte Hand des Chefs, fragte: »Sie wünschen, Mr. Belder?«
    »Mrs. Cool möchte gern einmal meine Privatkorrespondenz durchsehen. Holen Sie mir doch bitte die Akte.«
    »Gern, Mr. Belder.«
    Miss Dearborne ließ die Tür zu ihrem Zimmer offen. Zwanzig Sekunden später kam sie zurück, schlank, attraktiv, tüchtig, zuverlässig — die Traumsekretärin, wie sie im Buche steht. Sie legte mit jener übertrieben unpersönlichen Tüchtigkeit, mit der gewisse Sekretärinnen

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