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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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daß ihm dieses Lob zukam. Sollte Penelope jemals mit dem Sticken anfangen, würde sie das als Motto verwenden müssen. So einen gottverdammten Kater hatte die Welt wirklich noch nicht gesehen.
    Und seine Temperatur hatten sie ihm auch nicht gemessen.
    Als sie wieder im Jeep saßen, blieb Mycroft noch eine Zeitlang in seiner Kiste – obwohl Penelope die Tür offengelassen hatte – und tat so, als würde er schmollen. Das Schmollen gelang ihm ganz gut, auch wenn ihn das vom Sieg gekrönte Gefecht mit den Hunden in eine ziemlich gute Laune versetzt hatte.
    Die Angestellten versammelten sich, um ihnen zum Abschied zuzuwinken. Wie Doktor Bob mochten sie Mycroft eigentlich ganz gerne, besonders jetzt, da sie ihn, abgesehen vom Double B, für ein Jahr nicht mehr zu sehen bekommen würden.
    Das hofften sie jedenfalls.
    Als Kathy den großen Käfig im Jeep sah, kam sie aus Mycroft & Co gestürzt, um ihn zu trösten. »Mikey, Baby, wie geht es dir?«
    Miau, miau, miau, beschwerte sich Mycroft und erzählte ihr all die entwürdigenden Dinge, die sie ihm angetan hatten. Miau, miau, miau. Aberwarte, bis du hörst, was ich mit denen gemacht habe.
    »Ihm geht es prima«, sagte Penelope. »Was man jedoch von einigen Helfern, Tierärzten und Hundebesitzern nicht behaupten kann, und ich bin ein Wrack. Ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, auf Hochprozentiges umzusteigen.«
    Mycroft tauchte aus dem Käfig auf und erlaubte Kathy, ihn zu knuddeln. Er schnurrte lauthals. Alles in allem war es auf seiner Richter-Skala ein sehr zufriedenstellender Vormittag gewesen. Ein bißchen Training konnte dem Kreislauf nie schaden.
    Miau. Was gibt’s zu fressen?
    »Mycrofi äf Co«, meldete sich Penelope am Telefon.
    »Hallo. Wie geht es Mycroft?« fragte Andy.
    »Viel besser als mir«, antwortete sie und streichelte den großen Kater liebevoll. Er lag ausgestreckt auf der Laden theke und half ihr bei der Buchbestellung. Alles war vergeben und vergessen. »Hast du Wallys Handschellen abbekommen?«
    »Ja. Sie mußten nur ein bißchen geölt werden.«
    »Laney sollte ihr Spielzeug besser in Schuß halten.«
    »Das habe ich ihr auch gesagt. Man sollte ein Buch über sie schreiben.«
    »Tausendundeine Phantasie.«
    »Sehen wir uns später?«
    »Natürlich, Schatz. Wir können ja die Nacht im Whirlpool verbringen. Vergiß die Handschellen nicht.« Penelope hörte nur noch, wie Andy einen überraschten Laut von sich gab, und legte auf.
    Laney rief als nächste an.
    »Haben es alle überlebt?« fragte sie.
    »Die Namen der Beteiligten werden erst bekanntgegeben, wenn die nächsten Angehörigen benachrichtigt worden sind.«
    »War es so schlimm?«
    »Ziemlich grauenhaft, aber Mycroft hat sich prächtig amüsiert.«
    »Wie schön. Penelope, du wirst doch niemandem von den Handschellen erzählen, oder?«
    »Bloß Mrs. Burnham. Dann dürfte es bis spätestens drei Uhr in der ganzen Stadt die Runde gemacht haben.«
    Die Rechtsanwaltskanzlei von Spencer Alcott war, Penelope konnte es nicht anders bezeichnen, mit Acessoires aus der frühen Strandgutperiode dekoriert – verwitterte alte Kisten, viereckige Stücke Treibholz, Teile von Frachtnetzen und Rettungsboten, gekreuzte Ruder und eine Harpune. Die Oberfläche des Bücherregals war mit Sand und kleinen Seesternen verziert. Es war ein Meisterstück der Inneneinrichtung, vor allem wenn man bedachte, daß das nächste Meer ein paar hundert Kilometer in westlicher Richtung lag.
    »Penelope Warren für Spencer Alcott«, sagte sie der Empfangsdame, die hinter einem Namenschild mit der Aufschrift EMMA PEEL saß. Das war doch wohl nicht ihr richtiger Name?
    »Haben Sie einen Termin?« fragte Emma Peel.
    »Ich habe vor knapp einer Viertelstunde angerufen«, antwortete Penelope.
    »Ach ja, Penelope Warren. Hier steht es ja. Setzen Sie sich bitte. Ich sehe nach, ob Mr. Alcott Sie jetzt empfangen kann.« Emma Peel schwenkte ihr Hinterteil, als sie durch eine Tür verschwand.
    Penelope suchte nach einer Stelle, an der kein nautischer Krimskrams zu finden war, konnte jedoch keine entdecken und beschloß daher, lieber aufzustehen. Hinter der Tür hörte man Gekicher. War jetzt jeder in Empty Creek sexbesessen? Vielleicht liegt es am Stand des Mondes, dachte Penelope. Oder am Wasser. Da ist bestimmt irgendwas im Wasser.
    Die Tür öffnete sich, und eine lächelnde Emma Peel tauchte auf. »Mr. Alcott kann Sie jetzt empfangen«, verkündete sie und strich ihr Haar zurecht.
    Spencer Alcott machte einen glatt seekrank. Sogar

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