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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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gerne getan hätten«, erinnerte sie Andy.
    »Ja, sie konnte eine richtige Plage sein, aber trotzdem…«
    »Ich weiß, es ist eine traurige Sache. Ich werde Louise vermissen.«
    Mycroft beendete sein Essen und lehnte sich zurück, um sein Gesicht zu waschen.
    Nach einer Weile sagte Andy: »Hast du eigentlich bemerkt, daß ich dich auch manchmal Penny nenne?«
    Penelope lächelte lieblich. »Wirklich? Das ist mir gar nicht aufgefallen. Da war ich wahrscheinlich abgelenkt.«
    »Wahrscheinlich.«
    »Möchtest du mich wieder ablenken?«
    »Ja, sehr gerne.«
    »Komm, wir zünden den Kamin an und schauen mal, was sich da machen läßt.«
    Auf der Couch vor dem prasselnden Kamin wartete Penelope darauf, geküßt zu werden. Nicht nur, daß Andy ihre Lippen auf Anhieb traf, er küßte auch wirklich gut. Er wird beim Üben immer besser, dachte Penelope.
    »Mmmm«, sagte sie.
    »O Penny«, erwiderte Andy.
    »Grrr.« Mycroft schob sich zwischen die beiden und unterbrach den Austausch von Zärtlichkeiten. Er war fest davon überzeugt, daß, wenn Zärtlichkeiten verteilt wurden, er zuerst in den Genuß kommen sollte. »Verschwinde, Mikey«, sagte Penelope.
    Der große Kater tappte angewidert zur Tür und wartete darauf, hinausgelassen zu werden.
    »Rühr dich nicht von der Stelle, Liebling«, sagte Penelope zu Andy. »Ich bin gleich wieder da.«
    Auf dem Weg zur Tür beschloß Penelope, daß sie, wenn sie ins Detektivgeschäft einsteigen sollte, keine Miss Marple sein wollte. Nein, vielen Dank. VI. Warshawski, die schon eher. V.I war genau die Richtige. Sie würde schlau, hart und sexy sein, wie Victoria, die Schöpfung von Sara Paretsky. Aber wofür zum Teufel stand das I in Victorias vollständigem Namen, fragte sich Penelope. Irgendwas aus der griechischen Mythologie, so wie Penelope oder Cassandra. Iphigenie. Genau. Victoria Iphigenie Warshawski, Platz da. Wir sind jetzt Verbündete auf Verbrecherjagd – Sisters in Crime. Penelope Warren ist einem Mörder auf der Spur.
    Als sie Mycroft die Tür öffnete, überlegte Penelope, daß er kein Yum Yum oder Koko sein würde, wie diese entsetzlich knuddeligen Geschöpfe. Nein, Mike würde ein Katzendetektiv in der Tradition von Continental Op, Sam Spade, Philip Marlowe, Lew Archer, Spenser oder Hawk sein – außen hartgesotten, stark und wortkarg, aber mit einem sanften, romantischen Kern.
    Penelope ging zum Sofa zurück. »Bist du bereit für ein bißchen mehr Ablenkung?«
    »Ja, bitte.«
    Genau in dem Moment schrie Big Mike, der starke und wortkarge Katzendetektiv, laut und wütend auf.
    Es war wie bei den Marines.
    Im Anfang war das Wort. Dann änderte sich das Wort, und es gab immer einen armen Trottel, der das nicht mitkriegte.
    In der Koyotengemeinde war es bekannt – und das schon seit geraumer Zeit-, leg’ dich nie mit dem großen Kater an. Aber der Winzling im Wurf einer stolzen Koyotenmutter hatte es nicht mitgekriegt.
    Penelope und Andy rannten nach draußen, um Mycroft zu Hilfe zu kommen, aber es stellte sich heraus, daß er ganz gut alleine zurechtkam.
    Er war gerade inmitten einer seiner besten Bärenimitationsnummern, und Penelope hatte vor langer Zeit gelernt, daß Mycroft bei seiner Vorstellung nicht gerne unterbrochen wurde.
    Mycroft sah im Mondlicht beeindruckend aus, wie er hoch aufgerichtet auf seinen Hinterbeinen saß und dabei einen enormen Schatten auf den verängstigten und verwirrten Koyotenwelpen warf, der vor der furchterregenden Gestalt und dem schrecklichen Geschrei davonrannte. Aber der junge Koyote besaß Mut, denn er blieb stehen und sah sich um.
    Der Bär heulte lauter und richtete sich noch höher auf.
    Der Koyotenwelpe – Penelope hatte ihn Clyde getauft – suchte das Weite.
    Mycroft saß da, starrte in die Nacht und hielt nach dem nächsten Eindringling Ausschau. Wenn Penelope die Gutsherrin war, dann war er mindestens der Lordkanzler.
    Penelope und Andy warteten darauf, daß sich Mycrofts wilde Instinkte beruhigten und die Manieren für die zivilisierte Welt wieder zum Vorschein kamen. Schließlich rief Penelope vorsichtig: »Mikey?«
    Er blickte zu ihr herüber, drehte sich wieder um und suchte zum letzten Mal die Dunkelheit ab. Dann spazierte er lässig in den Lichtkegel der Verandalampe. Als er an Penelope und Andy vorbeistolzierte, blickte er ziemlich selbstgefällig zu ihnen hoch und miaute ein paar Mal. Penelope übersetzte: Dem Trottel habe ich es aber gegeben.
    »Ja, das hast du wirklich«, sagte sie zu ihrem Kater.
    »Wir werden

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