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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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gesehen hatte, an dem seine Frau ermordet worden war.
    »Es ist ein sehr langer Film und es gibt viele langweilige Stellen in der Wüste.«, sagte Penelope. »Es macht mir nichts aus, wenn du die Augen offenläßt, während du mich küßt. Dann verlierst du nicht den Handlungsfaden. Du kannst ja später über mich herfallen.«
    Penelope und Andy ließen für einen sehr verärgerten Kater, der mißmutig im Wohnzimmer herumlief und sich darüber beschwerte, daß sie ihn schon wieder alleine ließen, die Lichter an. Auf dem Weg zur Stadt erzählte sie Andy alles über Louise Fletchers Nachricht aus dem Jenseits. »›Suchen Sie nach der Höhle. Suchen Sie nach dem Knoten.‹ Was kann sie nur gemeint haben?«
    »Kreuzknoten.«
    »Altweiberknoten.«
    »Haar knoten.«
    »Astknoten.«
    »Knotenpunkt.«
    »Knotig.«
    »Knöterich.«
    »Gordischer Knoten.« Alexander der Große hatte das Problem einfach mit seinem Schwert gelöst, indem er den Knoten zerschlagen und somit die Herrschaft über Asien gewonnen hatte. Der Ladykiller von heute benutzte ein Fleischermesser, um seine Probleme zu lösen. »Es ist Herb«, sagte Penelope plötzlich. »Es muß Herb sein.«
    »Er hat ein Alibi«, machte Andy sie mit sanfter Stimme aufmerksam. »Für beide Morde.«
    »Das ist wirklich ein Problem.«
    »Soll ich dir ein Schwert schenken?«
    »Ach, hör auf.«
    Bewaffnet mit Softdrinks und einer großen Tüte Popcorn, machten es sich Penelope und Andy in den Sitzen bequem, als drei Reihen weiter vorne ein junger Mann ein Pärchen fragte: »Kann ich mir bei Ihnen eine Serviette leihen? Dann brauche ich nicht zum Erfrischungsstand.«
    Die Frau gab ihm bereitwillig eine.
    »Danke.«
    »Sie hat noch die Hälfte ihrer Cola übrig«, sagte der Mann der Frau. »Wollen Sie die auch haben?«
    »Ist es Diätcola?«
    »Ich fürchte, nein.«
    »Dann lieber nicht.«
    Penelope kicherte und vergrub ihre Hand in der Popcorntüte.
    Das Licht ging aus und die unvergeßliche Musik ertönte. Sie kuschelte sich an Andy.
    Ein Motorrad röhrte auf.
    Mannomann, der Zauber des Kinos. Als Peter O’Toole auf einem Kamel durch die endlose Wüste schaukelte, wurde der Zauber unterbrochen.
    Neben der Leinwand öffnete sich eine Tür, und eine Gestalt verließ das Kino. Während die Türe kurz offenstand, wurde Penelope von den Lampen auf dem Parkplatz geblendet. Kleine Sterne und Punkte tanzten vor ihren Augen. Gerade, als sie sich wieder an die Dunkelheit gewöhnt hatte, öffnete sich die Türe noch einmal, und die dunkle Gestalt schlüpfte wieder ins Kino. Penelope kniff die Augen zusammen, als aus den vorderen Reihen ein Kichern und das Zischen der Büchsenverschlüsse zu hören war. Diese verdammten Teenager. Einer von ihnen hatte sich wahrscheinlich auf den Parkplatz geschlichen, um mehr Bier zu holen.
    Peter O’Tooles Kamel schaukelte immer noch durch die Wüste. Penelope war einmal in Kairo auf einem Kamel geritten. Es war ein häßliches, ekelhaftes Vieh gewesen, das auf dem ganzen Weg zu den Pyramiden vor sich hingesabbert hatte, während sein Besitzer hinterhergetrottet war und Penelope versichert hatte, daß das Kamel in einem Film von Cecil B. DeMille mitgespielt hatte. Es war wahrscheinlich das älteste Kamel der Filmgeschichte gewesen. Wie lange lebten Kamele eigentlich?
    Moment mal.
    Einen Moment mal!
    Wie hatte er das bloß gemacht?
    Die Tür hätte sich automatisch schließen müssen, aber wer auch immer das Kino verlassen hatte, war ohne Probleme wieder hereingekommen.
    Penelope befreite ihre Hand aus der Andys. »Entschuldige mich«, sagte sie, schlüpfte an ihm vorbei und trabte aufgeregt den Gang hinunter. Sie öffnete die Tür. Das Licht des Parkplatzes strömte in das dunkle Kino.
    Hoch über ihr auf der Leinwand gesellte sich Omar Sharif auf einem anderen häßlichen Kamel zu Peter O’Toole und dessen schaukelnden Untersatz.
    Jemand hatte das Schloß mit Isolierband zugeklebt.
    »Andy!« zischte Penelope. »Komm, sieh dir das mal an!«
    Er rannte den Gang herunter und schaukelte dabei wie die Kamele auf der Leinwand.
    »Macht die Tür zu!«
    »Einen Moment noch!« rief Penelope in einem lauten Flüstern. »Das hier ist eine dienstliche Ermittlung.«
    »Und das hier ist eine dienstliche Aufforderung. Macht die verdammte Tür zu!«
    »Ach, regen Sie sich doch ab, Mann.«
    »Tür zu! Tür zu! Tür zu!«
    Penelope ignorierte den Sprechchor. »Verstehst du, wie er es gemacht hat?«
    »Wer hat was wie gemacht?«
    Penelope hielt das Ganze für eine

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