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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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Kathy, Cassie und Mycroft den Laden durch die Hintertür.
    Penelope stellte alle vor. »Das ist Just Beamish.«
    »Die Kurzform von Justin«, erklärte er schnell und starrte zu Cassie hoch. Mycroft war der einzige im Raum, auf den Beamish hinunterschauen konnte. »Ich kenne Sie doch von irgendwoher«, sagte er.
    Cassie lächelte auf Beamish hinunter. Fans mußte man pflegen. »Vielleicht haben Sie mich im Kino gesehen. Ich bin Schauspielerin.«
    »Ich geh’ nie ins Kino. Ich habe Sie woanders schon einmal gesehen. Würden Sie mir bitte ihre Unterwäsche zeigen.«
    »Wie bitte!« Fanpflege hatte seine Grenzen.
    »Nein, wahrscheinlich nicht. Ich finde Werbung für Unterwäsche sehr erotisch. Höschen, Schlüpfer, BHs. Besonders mag ich Seidenschlüpfer. Ich habe eine große Sammlung.«
    »Von Schlüpfern?«
    Kathy bewegte sich langsam in Richtung Telefon, um notfalls die Polizei anzurufen, obwohl die drei Frauen den kleinen Mann ohne Probleme überwältigen konnten, mit Mycrofts Hilfe natürlich.
    »Nein, nein«, sagte Beamish hastig. »Von Werbungen. Ich habe gedacht, ich würde Sie wiedererkennen, wenn ich Sie in Unterwäsche sehe. Oder Ihre Beine. Ich meine, wenn Sie für Bademode Werbung gemacht hätten. Ich kann Beine ziemlich gut wiederkennen.«
    »Ich habe Werbung für Bademode gemacht.«
    »Das ist es dann. Nun, ich bin froh, daß das geklärt ist. Es hätte mir den ganzen Tag keine Ruhe gelassen.«
    »Beamish wollte mir gerade ein Band vorspielen.«
    »Gute Frau, glauben Sie, daß das klug ist? Die Anweisungen waren sehr eindeutig. Nur für ihre Ohren bestimmt.«
    »In Anbetracht der Lage finde ich, je mehr Ohren, desto besser, Sie nicht auch?« Penelope hatte den plötzlichen Drang, dem kleinen Mann den Kopf zu tätscheln. Er war eigentlich ganz süß und niedlich, ein bißchen wie Frank, der Teddybär, in einem Cowboy-Kostüm.
    »Nun…«
    Mycroft machte einen, wie Beamish annahm, drohenden Schritt nach vorne. Beamish machte einen Schritt zurück. Eigentlich wollte Mycroft bloß ein bißchen an den Schlangenlederstiefeln herumzuschnüffeln. Dennoch bewegte sich Beamish langsam rückwärts, während Mycroft auf ihn zukam und die Nase verzog.
    »Er wird Ihnen nichts tun«, sagte Penelope, »falls Sie nicht nebenbei noch Tierarzt sind. Er mag es nämlich nicht, wenn ihm Leute Nadeln in den Hintern stechen.«
    Beamish lächelte erleichtert. »Da haben wir etwas gemeinsam«, sagte er. »Nettes Kätzchen.«
    »Er mag es auch nicht, wenn ihn jemand Kätzchen nennt«, sagte Cassie boshaft. Sie hatte beschlossen, daß sie auf Fans, die ihre Unterwäsche sehen wollten, verzichten konnte. Von Dutch natürlich abgesehen.
    »Er heißt Mycroft«, sagte Kathy. »Oder Big Mike. Er mag Limabohnen.«
    »Oh, tut mir leid, das habe ich nicht gewußt«, sagte Beamish. Er war immer noch ein wenig nervös, während Mycroft seine Stiefel beschnüffelte. »Vielleicht sollte ich schnell ein oder zwei Dosen für ihn holen.«
    »Das wird nicht nötig sein«, wandte Penelope ein. »Wir sollten lieber das Band abspielen. Es ist wichtig.«
    »Das ist es sicherlich. Louise war der Meinung, daß alles, was sie tat, von höchster Wichtigkeit war.«
    Penelope streckte die Hand aus. Beamish seufzte und gab ihr die Kassette.
    Endlich.
    Die Stimme der toten Frau klang ungeduldig. »Also ehrlich, Penelope, ich weiß wirklich nicht, warum Sie so lange brauchen. Es war ein sehr einfacher Hinweis, und ich bin enttäuscht, daß Sie ihn noch nicht herausgefunden haben. Sie schienen so eine kluge, junge Frau zu sein. Suchen Sie nach der Höhle. Suchen Sie nach dem Knoten. Mycroft, bist du da?«
    Beim Klang seines Namens spitzte Mycroft die Ohren.
    »Mycroft, du mußt Penelope einfach helfen. Führe sie zu der Höhle.«
    Mycroft machte sich sofort auf den Weg. Alle Augen folgten ihm, als er ins Hinterzimmer ging. Penelope war sich ziemlich sicher, daß es in ihrem Hinterzimmer keine Höhlen gab. Bevor sie ihmjedoch folgen konnte, entdeckte Mycroft, daß seine Schüssel leer war, und er kehrte zurück, um sich lautstark zu beschweren.
    Penelope spulte das Band zurück und spielte es noch einmal ab. Und ein drittes Mal.
    Sie blickte die anderen im Raum an – Cassie, Kathy, den immer noch strahlenden Beamish, der sich, umgeben von drei hübschen jungen Frauen, offensichtlich sehr wohl fühlte, und Mycroft. Sie alle zuckten hilflos die Schultern, abgesehen von Mycroft, der noch einmal miaute. Wußte den keiner, daß es Zeit für einen kleinen Snack

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