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Katzen, Killer und Kakteen

Katzen, Killer und Kakteen

Titel: Katzen, Killer und Kakteen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Garrison Allen
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seltsame Verkehrung des journalistischen Fragekatalogs »Wer, Was, Wann etc.«
    »Herbert Fletcher natürlich. Er hat das Schloß zugeklebt, damit er wieder ins Kino konnte, nachdem er Louise und Freda umgebracht hat.«
    »Was ist hier los?«
    Die Platzanweiser und die Leute vom Erfrischungsstand folgten dem Manager den Gang hinunter.
    »Die Leute dort trinken Bier«, sagte Penelope und zeigte mit dem Finger in die Dunkelheit.
    Kamele schnaubten. Peter O’Toole meditierte. »Akaba«, sagte er. Teenager flüchteten den gegenüberliegenden Gang entlang. Der Manager drehte sich in alle Himmelsrichtungen. »Findet ihre Namen heraus«, rief er. Die Platzanweiser rannten hektisch hin und her, um seinen Anweisungen nachzukommen. »Stoppt den Film!« Der Projektor kam zum Halten. »Aka-baaaaaaa…«
    »Ich will mein Geld zurück«, ertönte eine klägliche Stimme aus der Dunkelheit, bevor die Lichter angingen.
    »Komm, Andy. Wir leihen uns den Film aus und sehen ihn uns ohne dieses Chaos an«, sagte Penelope und vergaß dabei völlig, daß sie eigentlich der Hauptgrund für die Unterbrechung gewesen war.
    Penelope fand es seltsam, daß Mycroft sie nicht begrüßen kam, als sie den Schlüssel ins Schloß steckte. Er kam immer zur Tür, wenn sie alleine weggegangen war. Er hatte damit als kleines Kätzchen angefangen, und so sehr sie sich auch bemühte, sich unbemerkt hereinzuschleichen, er hörte sie immer und kam zur Tür.
    Nicht so heute nacht. Vielleicht war er immmer noch wütend? Vielleicht wurde er alt? Vielleicht war er draußen bei Murphy Brown?
    Penelope öffnete die Tür und trat zur Seite, um Andy vorzulassen.
    »Oh«, sagte er. »Ich glaube nicht, daß wir das so hinterlassen haben.«
    Penelope blickte an ihm vorbei.
    Jemand hatte das Wohnzimmer auseinandergenommen. Die Bücher waren aus den Regalen gerissen und ein Sessel umgeworfen worden. Eine Lampe lag auf dem Boden. Die Sofakissen waren im Zimmer verstreut. Penelope rannte hinein und bemerkte sofort den durchdringenden Geruch von Kordit.
    Jemand hatte Mycroft erschossen!
    »Mycroft?« rief sie. »Mycroft!«
    Keine Antwort.
    Nein! Lieber Gott, bitte nicht!
    Eine Kugel war in der Wand eingeschlagen, die an den Flur grenzte, der zu den Schlafzimmern führte. Das Loch befand sich in Katzenhöhe.
    »Mycroft?«
    Sie ging in Richtung Flur und schaltete ein Licht nach dem anderen an. »Mycroft?«
    Sie fand ihn in Cassies Schlafzimmer, wo er ausgestreckt auf dem pelzigen Bauch von Frank, dem Teddybär, lag.
    »Mycroft, bist du in Ordnung?«
    Er zischte als Antwort. Es war keine bedrohliches Zischen wie bei Doktor Bob. Es sollte Penelope nur wissen lassen, daß er verärgert war.
    »Ist schon gut, Mikey. Ich bin sicher, du hast alles mögliche getan. Komm nach draußen, wenn du willst. Er ist hier drinnen, Andy«, rief sie. »Es geht im gut.«
    Zurück im Wohnzimmer, betrachtete Penelope den Schaden. Sie ging zum Telefon und rief die Polizei an.
    »Hier spricht Penelope Warren. Würden Sie bitte Polizeichef Fowler für mich anpiepsen.«
    »Tut mir leid, Ma’am, das kann ich nicht. Der Chef hat Anweisungen hinterlassen, daß er nur im Notfall gestört werden will. Im äußersten Notfall.«
    »Das ist ein Notfall.«
    »Worum geht es denn, Ma’am?«
    »Während Polizeichef Fowler mit meiner Schwester einen romantischen Abend verbringt, ist in meinem Haus eingebrochen worden, und jemand hat versucht, meinen Kater umzubringen.«
    »Ich weiß nicht… Ich könnte Ihnen die diensthabenden Detectives vorbeischicken.«
    »Ich bin mir ganz sicher, Dutch hält das hier für wichtig.« Der Spitzname des Polizeichefs schien zu wirken.
    »Ich werde ihn anpiepsen, aber es wird ihm nicht gefallen.«
    »Danke.« Penelope legte den Hörer auf und drehte sich zu Andy um. »Wie wäre es mit einem Drink?« fragte sie ganz ruhig. Dann brach sie in Tränen aus, nicht wegen sich selbst oder der Zerstörung ihres Zuhauses, sondern weil sie plötzlich realisiert hatte, daß Mycroft beinahe umgebracht worden war.
    Der Eindringling hatte sich durch ein eingeschlagenes Küchenfenster Zugang verschafft. Abgesehen vom Wohnzimmer war nichts durchwühlt worden.
    Als Dutch und Stormy ankamen, hatten sich sowohl Penelope als auch Mycroft wieder beruhigt. Mycroft blieb jedoch weiterhin ausgestreckt auf Frank liegen. Penelope setzte sich neben ihn auf das Bett und redete beruhigend auf ihren großen Kater ein, der sich abwechselnd über den aufreibenden Abend beschwerte und zufrieden schnurrte. Sie

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