Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Katzenjammer

Katzenjammer

Titel: Katzenjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
Vom Netzwerk:
den Augen.
    »Was soll das denn nun wieder heißen? Du hast doch gerade versprochen, nicht mehr zu sticheln. Und genau genommen geht ein Teil dieses Streits auch auf dein Konto. Wenn du dich nicht als meine Wenigkeit ausgegeben hättest, wäre es zu der Szene heute gar nicht erst gekommen.«
    »Ja doch, du hast ja Recht. Allerdings darf ich wohl schon sagen, wenn ich finde, dass der gute Marc sich etwas ungeschickt verhält. Sabine war nämlich deswegen so spontan bei euch, weil sie sich mit Marc gestritten hat und nun in Ruhe mit ihm reden wollte. Und sie haben sich gestritten, weil Marc ihr überhaupt nicht erzählt hat, dass du bei ihm eingezogen bist. Sie hat es erst von Luisa erfahren. Was sie als Mutter natürlich ziemlich genervt hat. Schließlich will man doch wissen, mit wem das eigene Kind zusammenlebt. Das habe selbst ich als bekennende Nicht-Mutter verstanden.«
    Gut, ich als bekennender Fast-Dackel verstehe es nach wie vor nicht so ganz, aber Carolin sieht so aus, als wüsste sie genau, wovon Nina spricht. Herr Beck hingegen scheint sich Mühe zu geben, seine Ohren hängen zu lassen – was ihm als Kater natürlich nicht gelingen kann.
    »Irgendwann werden mich die Menschen noch in den Wahnsinn treiben. Zu kompliziert, sie sind einfach zu kompliziert. Kein Wunder, dass ich gestern Abend eingeschlafen bin, bevor diese Sabine aufgekreuzt ist. Das war der reine Selbstschutz. Das hält doch kein Tier auf Dauer aus. Nur gut, dass Nina Single und kinderlos ist. Ich hoffe, das bleibt auf absehbare Zeit so. Ich meine, Luisa ist wirklich ganz zauberhaft – aber dieser ganze Stress? Nä!« Er verdrückt sich wieder unter den Tisch.
    »Jetzt verstehe ich auch, warum Marc in letzter Zeit so merkwürdig reagiert hat, wenn ich ihn auf Luisa angesprochen habe. Wahrscheinlich hatte er da schon Ärger mit Sabine. «
    »Sabine sagte jedenfalls, dass sie schon versucht hätte, mit Marc darüber zu sprechen«, bestätigt Nina.
    »Männer!«, seufzt Carolin. »Im Probleme aussitzen sind sie ganz große Klasse. Sabine einfach nicht von dem Umzug zu erzählen – auf so eine Idee muss man doch erst mal kommen.«
    Hm. Ich finde, die Idee liegt ziemlich nahe. Es hätte ja auch gut gehen können, und dann wären es mit Sicherheit mindestens drei Problemgespräche weniger gewesen. Aber ich bin ja auch ein Mann. Kein Wunder, dass ich so denke.

ZWÖLF
    C herie sieht schon wieder deutlich munterer aus. Die Wunde über ihrem rechten Auge ist zwar noch ziemlich geschwollen, aber das macht nichts. Eine schöne Frau entstellt bekanntlich nichts.
    Anscheinend hat sie sich mit Luisa angefreundet, während ich mit Carolin in der Werkstatt war. Jedenfalls sitzen die beiden ganz einträchtig nebeneinander in der Küche, als ich mit Carolin wieder nach Hause komme.
    Marc steht am Herd und kocht irgendetwas, das definitiv nicht so riecht wie das leckere Geschnetzelte nach dem Rezept von Oma Burgel. Eher wie etwas, das gänzlich ohne Fleisch zustande gekommen ist. Igitt!
    Carolin stellt sich neben ihn und gibt ihm einen Kuss auf die Wange, er dreht sich zu ihr und erwidert den Kuss.
    »Hallo, Schatz! Ich dachte, ich koche etwas Leckeres für uns. Spaghetti Puttanesca – wie in unserem Urlaub an der Amalfi-Küste, weißt du noch?«
    Ob Carolin das noch weiß, weiß wiederum ich nicht. Ich allerdings weiß es noch genau – denn ich durfte nicht mitkommen und habe vier lange Tage bei Nina gefristet, die bei Dauerregen einfach nicht mit mir spazieren gehen wollte. Immer nur kurz an den Baum vor ihrer damaligen Haustür. Richtig ätzend war das. Also hört mir auf mit der Amalfi-Küste! Carolin lächelt hingegen versonnen und küsst Marc schon wieder.
    »Ja, Amalfi. Wie könnte ich das vergessen?«
    »Bist noch böse auf mich?«
    »Nein. Böse bin ich nicht mehr. Aber ein paar Fragen habe ich schon.«
    »So?«
    »Ja. Aber lass uns später drüber reden.«
    Cherie kommt zu mir gelaufen. »Hoppla! Ärger im Paradies?«, will sie wissen.
    »Da fragst du jetzt den Falschen. Ich habe echt keine Ahnung, worüber die beiden sich streiten. Hat aber irgendwas mit seiner Exfrau zu tun.«
    Cherie schüttelt bedauernd den Kopf. »Ja, ja, Exfrau, Exmann – ein schwieriges Thema. Ist bei meinem Frauchen auch so. Er hat sie mit einem Haufen Schulden sitzen lassen, und sie ist jetzt die Dumme.«
    »Was sind denn Schulden?«
    »So genau weiß ich das auch nicht, aber es hat mit Geld zu tun, und es verursacht eine Menge Probleme. Mein Frauchen ist deswegen

Weitere Kostenlose Bücher