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Katzenjammer

Katzenjammer

Titel: Katzenjammer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frauke Scheunemann
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schon Gedanken gemacht und eine gute Lösung gefunden.«
    »Und die wäre? Ich gebe meine Werkstatt auf und werde ab sofort deine Assistentin?« Carolin kichert.
    »Auch ein verlockender Gedanke. Aber ich hatte noch eine andere Idee: Meine Mutter hilft mir. Sie hat es jahrelang bei meinem Vater gemacht, kennt also die Praxis. Und sie könnte sofort anfangen.«
    »Deine Mutter?«
    »Ja, gute Idee, oder?«
    »Ja, toll.«
    Ein Blick auf Carolins Gesicht, und ich weiß, dass sie das genaue Gegenteil denkt. Ein Wunder, dass Marc das nicht merkt. Männer und Frauen. Richtig gut passen sie nicht zusammen.

DREIZEHN
    V on außen betrachtet wirkt der heutige Tag völlig unspektakulär. Draußen nieselt es, im Wartezimmer der Praxis sitzt nur ein einziger Herr mit seiner Katze, und Marcs Mutter sortiert am Tresen einen Papierstapel von links nach rechts. Sie kommt nun jeden Tag, um Marc zu helfen, und was auch immer Carolin befürchtet hatte – bisher ist noch nichts Schlimmes passiert. Im Gegenteil, meist kocht Oma Wagner nach Ende der Sprechstunde noch etwas Schönes für die ganze Familie und denkt dabei auch an mich. Wenn ich also mit Carolin aus der Werkstatt komme, freue ich mich schon richtig auf das Abendessen.
    Heute allerdings bin ich gleich zu Hause geblieben, denn in Wirklichkeit ist dieser Tag doch spektakulär: Ich werde mit Marc Schloss Eschersbach besuchen! Offenbar soll an einem der nächsten Wochenenden die Ponyüberraschungsparty für Luisa steigen. Jedenfalls wenn alles so klappt, wie Carolin sich das vorstellt. Es wird also höchste Zeit, dass Marc sein Versprechen einlöst und den alten von Eschersbach endlich nach seinen Pferden fragt.
    Jetzt nur noch der Typ mit der Katze – dann kann es losgehen. Marc schaut aus dem Behandlungszimmer.
    »So, Herr Weiler, dann lassen Sie uns mal nachsehen, was Lucy haben könnte. Kommen Sie bitte?«
    Und zwar ein bisschen dalli, möchte ich hinzufügen, wenn ich mir ansehe, mit welchem Schneckentempo dieser Herr Weiler in Marcs Richtung schleicht. Wir haben schließlich noch etwas Besseres vor!
    Ich lege mich vor die Tür des Behandlungszimmers. Nicht, dass sich hier noch irgendein Notfall reinmogelt. Nach der Katze ist Schluss, basta!
    »Na, Herkules, brauchst du auch einen Arzt?« Marcs Mutter hockt sich neben mich und krault mich unter dem Kinn. »Oder willst du noch ein kleines Fresschen, bevor ihr losfahrt?«
    »Mutter, hör bitte auf, den Hund zu mästen. Der braucht weder drei Mahlzeiten am Tag noch zwei Kilo mehr auf den Rippen. Und dann bring mir doch bitte mal die Patientenakte von Lucy Weiler, hier liegt leider die falsche.« Marc steckt den Kopf durch die Tür des Behandlungszimmers.
    »Ja, mache ich sofort. Aber drei Kilo würden Herkules auf keinen Fall schaden. Und dir übrigens auch nicht, mein Schatz. Deine neue Freundin hält euch ja offensichtlich etwas kurz. Wenn ich die letzten Abende nicht gekocht hätte …« Sie lässt offen, was dann gewesen wäre.
    Was sie damit sagen will, verstehe ich nicht. Es klingt aber nicht so, als ob es unbedingt nett gemeint war. Kurz gehalten? Bezieht sich das etwa auf meine Beine? Aber für die kann Carolin ja gar nichts. Und sie sind wegen meines Terrier-Vaters auch eher ein Stück länger als bei Dackeln üblich. Außerdem ist Marc ziemlich groß. Das kann es also auch nicht sein. Aber was meint sie dann?
    »Mutter, Carolin ist eine ausgezeichnete Köchin. Aber sie ist gleichzeitig eine berufstätige Frau, sie hat also gar nicht die Zeit, mich ständig zu verpflegen. Das muss sie auch nicht. Ich bin schließlich schon groß und kann mir im Zweifel selbst ein Brot schmieren.«
    Frau Wagner schnappt hörbar nach Luft. »Na ja, mein Junge. Man muss wissen, wie man seine Prioritäten setzt. Nicht jede Frau stellt immer den Beruf an erste Stelle.«
    Jetzt ist es an Marc, tief einzuatmen. Fast scheint es, als wolle er noch etwas sagen. Dann aber nimmt er nur die Akte, die ihm seine Mutter entgegenhält, und geht wieder ins Behandlungszimmer zurück.
    Kurze Zeit später ist Lucys Problem anscheinend gelöst und Marc mit seiner Sprechstunde fertig.
    »So, Herkules, dann wollen wir mal in deine alte Heimat starten. Hoffentlich klappt diese Ponygeschichte gleich. Ich könnte einen Erfolg bei Carolin momentan gut gebrauchen. Irgendwie läuft es gerade nicht ganz rund bei uns, mein Freund.«
    Es läuft nicht rund? Bei Marc und Carolin? Was denn? Also, laufen tut doch sowieso nie jemand von den beiden. Marc springt in sein

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