Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
und ich könnten sie übers Ionysische Meer transportieren. Wir bringen sie in die AETT -Zentrale – da können sich die Sanitäter um sie kümmern.«
    »Gute Idee. Shamas, kümmere du dich um dieses Ding, wir bringen inzwischen die drei Gefangenen weg.«
    Ich machte mich mit meinem Werkzeug an der ersten Zellentür zu schaffen, doch Menolly schob mich beiseite und sprengte das Schloss, indem sie schlicht die Tür aufriss. Dann zerrte sie an den Ketten und rupfte auch die aus der Wand. Smoky zog zwei der Männer an sich, Roz nahm den dritten, und alle lösten sich in Luft auf.
    »Eines Tages werden sie sich verschätzen und mitten im Puget Sound landen«, bemerkte Camille mit einem schwachen Lächeln. »Was meint ihr, wie Shamas mit dem Portal vorankommt? Am liebsten würde ich mal nach ihm sehen.«
    »Tu das nicht.« Morio packte sie am Arm. »Wenn er noch daran arbeitet und du ihn störst, ehe er es geschlossen hat, könnte es hässlich werden. Das ist pures Feuer – das innerste Wesen, die Essenz von Feuer. Ein kleiner Energiestoß in die falsche Richtung, und hier geht alles in Flammen auf.«
    Sie gab nach. »Da hast du recht – oh, er kommt.«
    Shamas eilte herbei. »Es ist zu, aber wer immer das errichtet hat, muss ein verdammt mächtiger Hexer sein. Telazhar?«
    »Telazhar ist Nekromant, kein Hexer.« Ich kratzte mich am Kopf. »Jaycee … eher nicht. Aber Van – ja, ich wette, Van hat es geöffnet. Ich hatte schon das Gefühl, dass er der Mächtigere von den beiden ist.«
    »Tja, jedenfalls hat er es mit verflucht guten Bannen geschützt. Er weiß garantiert, dass es geschlossen wurde. Also sollten wir schleunigst hoch in diesen Club.« Shamas nahm mich bei der Hand und zog mich durch die offene Metalltür. In diesem Moment tauchten Smoky und Roz wieder auf.
    »Sind sie gut angekommen?«
    »Ja.« Roz runzelte die Stirn. »Aber sie sind in einem ziemlich jämmerlichen Zustand.«
    »Tja, darum sollten wir uns später Gedanken machen. Kommt, wir müssen zuschlagen.« Ich schwang mich wieder auf die Leiter, dicht gefolgt von Shamas. »Los, Leute, holen wir sie uns.« Wir krabbelten also die Sprossen empor, und ich hatte das Gefühl, dass uns einer der härtesten Kämpfe bevorstand, die wir je erlebt hatten.

[home]
    Kapitel 22
    A ls wir uns dem Ende der Leiter und damit der Rückseite des Clubs näherten, wurde ich nervös. Aber Menolly war über mir, und ich konnte nicht sehen, ob sie da oben auf jemanden stoßen würde. Als sie sich geschickt von der Leiter schwang, hörte ich einen Ruf und Geräusche, die nach einem Ringkampf klangen. Verdammt – da oben war jemand.
    Ich schwang mich über die Kante, zog Lysanthra und sah Menolly mit einem Treggart kämpfen. Er schien allerdings allein zu sein, und noch während ich ihr zu Hilfe eilte, verbiss sie sich in seinem Hals, und er hörte zu kämpfen auf. Sie sog ihm das Blut aus, bis er in ihren Armen erschlaffte.
    Er fiel zu Boden, und als sie sich umdrehte, sah ich einen Pflock aus ihrem Pullover ragen. Ehe ich aufschreien konnte, hielt sie den Zeigefinger an die Lippen und zog dann den Pflock heraus. Blut sickerte langsam aus ihrer Seite.
    »Vier Fingerbreit weiter, und er hätte mich zu Staub zerblasen. Aber er hat mein Herz verfehlt. Das da verheilt schnell.« Sie wirkte dennoch ein wenig erschüttert, als sie den Pflock über den Rand in den Schacht warf. »Der Scheißkerl hat sich da im Schatten versteckt. Wenn man seine Waffensammlung so sieht, könnte er Roz’ Zwilling sein – auf alles vorbereitet.«
    Ich untersuchte den Leichnam. »He, er hat einen von diesen magischen Tasern. Sieht so aus, als wäre das Ding voll aufgeladen.« Ich reichte es Vanzir. »Hier, du kannst so was gebrauchen.«
    Er nahm es nickend an. »Nichts wie rein da. Wir wissen nicht, ob er noch dazu gekommen ist, Alarm auszulösen. Was hat er noch?«
    »Diverse Dolche – pass auf, die sehen so aus, als könnten sie vergiftet sein. Riechen nach Goblin. Dann noch die Ketten, auf die sie so stehen, einen weiteren Pflock und … hm, einen Schlüsselbund!« Ich hielt ihn hoch und steckte ihn dann ein. »Was wetten wir, dass der Schlüssel zu den Zellen unten da dranhängt?«
    Menolly begutachtete die Tür, die der Treggart bewacht hatte. »Die ist nicht abgeschlossen.« Sie riss sie so heftig auf, dass die Tür beinahe aus den Angeln flog, und stürmte hinein. Shamas und ich waren die Nächsten.
    Wir platzten in ein Hinterzimmer. Die Musik aus dem Club hämmerte bis hierher.

Weitere Kostenlose Bücher