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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Vorne würde man uns nicht hören, solange wir nicht irgendwelches Mobiliar zerschlugen. Das hier war offenbar der Aufenthaltsraum fürs Personal – lange Tische, eine Küchenzeile mit Mikrowelle, Kaffeemaschine und Kühlschrank und eine Reihe Spinde. Camille hielt inne und zückte ihr Handy.
    Ich starrte sie an. »Wen zum Teufel rufst du denn jetzt an?«
    »Wir haben Trytian versprochen, ihn auch zu der Party einzuladen. Wenn wir uns nicht an die Abmachung halten, schaffen wir uns noch einen mächtigen Feind.« Sie hob den Zeigefinger. »Trytian, komm sofort zum Energy Exchange. Wir gehen von hinten rein. Falls du einen von uns verletzt, kriegst du von mir dermaßen auf den Arsch, dass du wochenlang nicht mehr sitzen kannst. Verstanden? … Du willst
was?
 … Schon klar. Du Hengst. Okay, bis gleich im Getümmel. Wir warten nicht auf dich.«
    Sie legte auf, öffnete den nächsten Spind und zerrte den Inhalt heraus. Ich wollte sie fragen, was Trytian zu ihr gesagt hatte, entschied mich aber nach einem Blick auf Smoky für Diskretion. Trytian war vulgär und hatte am Telefon keineswegs bessere Manieren als sonst.
    Camille wühlte sich durch die Spinde. »Da ist nichts Interessantes, ein paar freizügige Klamotten, hauptsächlich Dessous. Wir finden bestimmt noch ein paar Bordellzimmer hier. Dieser Spind ist abgeschlossen. Smoky?«
    Smoky riss das Vorhängeschloss ab, und Camille öffnete den schmalen Schrank.
    »Oh, hallo … Ich glaube, ich habe Vans Spind gefunden.« Sie winkte Shamas zu sich. »Sagt dir dieses Zeug irgendwas?«
    Er spähte hinein. »Zauberkomponenten. Ein paar Brandgranaten. Eine Flasche Wolfsdorn. Das steht auf dem Etikett. In der Flasche da ist Pixie-Pulver. Die Pixies hassen ihn mit Sicherheit dafür.« Er nahm beide Flaschen und steckte sie in seinen Rucksack. »Die lassen wir nicht hier. Wer weiß, wer sie sonst findet.«
    Roz nahm sich die Brandgranaten, und Camille schnappte sich die Flasche Spülmittel von der Küchenzeile und kippte den Inhalt großzügig über den restlichen Inhalt des Spindes.
    »Zauberkomponenten müssen vollkommen rein sein. Jetzt kann sie niemand mehr verwenden. Selbst wenn man sie reinigen würde – die Chemikalien in dem Spülmittel haben die Energie bereits verändert, so ist das Zeug nutzlos.« Sie ließ die offene Flasche auf die Zauberkomponenten fallen und grinste. »Ihm das anzutun, war mir ein Vergnügen.«
    »Okay, sind wir so weit? Wir nehmen diese Tür da. Jetzt wird es ernst. Da drin erwartet uns die reinste Schlangengrube.« Ich sah einen nach dem anderen an. »Denkt daran, dass ein Geistsiegel im Spiel ist – und wir keine Ahnung haben, was Newkirk damit anstellen kann.«
    Ich ging als Erste, Menolly und Shamas direkt hinter mir. Als ich die Tür einen Spaltbreit öffnete, konnte ich nach links und rechts einen Flur entlangspähen. Direkt vor mir ging es durch einen Perlenvorhang wahrscheinlich in den Hauptraum des Clubs. In dem Flur war Lachen zu hören, und Stöhnen vermischte sich mit der wummernden Musik von vorn. Van war vermutlich nicht bei den Huren, aber es konnte gut sein, dass die nicht freiwillig hier waren. Vielleicht hätte Clarah Rollings eine von ihnen werden sollen. Wenn die Huren ebenfalls Gefangene waren, würden ihre Kunden womöglich nicht zögern, ihnen die Kehle aufzuschlitzen, wenn sie etwas von der Razzia mitbekamen.
    Ich bedeutete Vanzir und Shade, sich die Zimmer vorzunehmen, und platzte dann durch den Vorhang.
    Der Energy Exchange Club war rappelvoll. Das trübe grüne Licht tauchte den großen Raum in ein unheimliches Leuchten. Ein tiefer, schwerer Rhythmus vibrierte unter der lauten Musik – dieser Hall musste irgendeine Art Zauber sein. An der Bar drängten sich die Gäste. Sie tranken alles Mögliche, von Bier bis hin zu schaumigem Zeug in hohen Gläsern, von denen Dampf aufstieg und einen scharfen Geruch verbreitete.
    Leiber wanden sich auf der Tanzfläche, und alle Tische waren besetzt. Camille und ich suchten den Raum nach Van ab. Sie deutete auf einen Tisch in der Nähe der Bar. Da saß Van mit dem Glatzkopf – Newkirk. Für mich sah es ganz so aus, als warteten sie auf jemanden.
    Während wir uns durch die Tanzenden schoben, fragte ich mich, wie zum Teufel wir es schaffen sollten, keine Unbeteiligten zu verletzen. Van würde nicht zögern, unschuldige Gäste in Gefahr zu bringen – und sobald er uns entdeckte, würde es für ihn kein Halten mehr geben.
    »Zur Bar. Sofort«, zischte Camille so laut, dass

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