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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Treggarts ist aus der Anderwelt. Er ist einer der Hexer, die mich ausgebildet haben. Bei denen habe ich die Magie gelernt, mit deren Hilfe ich Lethesanar entkommen konnte. Er war damals schon ein Dämon, und er ist inzwischen noch stärker geworden.« Seine dunklen Augen glitzerten gefährlich, als er nach einem silbernen Dolch griff und die tödlich aussehende Waffe kampfbereit in die Hand nahm. »Und noch etwas: Er ist gefährlich, und er hasst mich wie die Pest.«

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    Kapitel 7
    W as zum Teufel soll das heißen?« Ich war verwirrt. Smoky und Shade schauten perplex drein. Einzig Camille schien zu wissen, worum es ging, aber ich verstand kein Wort.
    »Ich bin ein Hexer.« Shamas senkte den Blick und starrte mit bleichem Gesicht und verkniffenem Mund auf den Boden. »So konnte ich Lethesanar entkommen. Ich habe bei Feris studiert, einem Treggart-Hexer, dem es gelungen ist, sich in die Südlichen Ödlande abzusetzen. Er hatte es bis nach Ceredrea geschafft, als ich ihm begegnet bin. Er hat mich als Lehrling angenommen. Niemand sonst aus unserer Familie weiß, was ich da unten gemacht habe. Ich habe schnell gelernt. Aber Feris wurde sauer, als ich nicht bereit war, mich von ihm in einen Dämon verwandeln zu lassen. Das hätte er vielleicht noch geschluckt, aber dann …«
    Während er mit den Füßen scharrte, begriff ich endlich, was er da sagte. Er hatte sich
absichtlich
mit einem Hexer zusammengetan. Die waren zwar nicht generell gesetzlich verbannt oder so, galten im ganzen Norden der Anderwelt aber praktisch als Geächtete wegen der Rolle, die sie im großen Krieg gespielt hatten. Ihre Magie hatte eine gewaltige Region zerstört, die man jetzt als die Südlichen Ödlande kannte, und einige der Städte, etwa Elqaneve, durften sie nicht betreten. Hexer waren meist arrogant und chaotisch, im Gegensatz zu den Hexen und Magi. Sie arbeiteten vorwiegend mit Feuerelementaren und Magie, die Geist und Bewusstsein manipulierte.
    Und unser Cousin hatte sich für diesen Weg entschieden. Shamas hatte sich heimlich zum Hexer ausbilden lassen und das selbst vor unserer Familie verborgen.
    Camille sah aus, als würde sie gleich in Tränen ausbrechen. »Ich habe mir so etwas gedacht, aber ich wollte es nicht glauben. Wir standen uns als Kinder so nahe, Shamas. Was ist passiert?«
    Ich konnte mir nur ungefähr vorstellen, wie schlimm sie diesen Verrat empfand. Hexer und Hexen standen grundsätzlich in Konflikt miteinander. Die Mondmutter und Chimaras, der Sonnenkönig, vertrugen sich nicht. Die meisten Hexer und Zauberer verehrten ihn, und die Schlachten zwischen Chimaras und der Mondmutter hatten nicht wenig zu den Flammenkriegen beigetragen, durch deren Verheerungen die Südlichen Ödlande entstanden waren.
    Shamas schüttelte den Kopf. »Wir haben jetzt keine Zeit, darüber zu reden. Aber ich verspreche, ich werde dir alles erzählen«, sagte er, hob die Hand und strich ihr über die Wange. Auf einen finsteren Blick von Smoky zog er sie rasch zurück. »Wenn wir uns um die Treggarts gekümmert haben, sage ich dir alles, was du wissen willst.«
    Mir ging auf, dass Shamas uns in ein paar vergangenen Kämpfen wesentlich mehr hätte helfen können, wenn er uns das schon früher gestanden hätte. Ich versetzte ihm einen Stoß in die Rippen.
    »Hör zu. Falls du irgendwas zu bieten hast, was uns nützen könnte, dann setz es gefälligst auch ein. Wenn du dich nun mal mit Hexerei befasst hast, wirst du diese Kräfte ab sofort nutzen, um uns zu helfen, statt sie unter den Teppich zu kehren.« Meine Stimme klang barscher, als ich beabsichtigt hatte, und er fuhr zusammen. Aber ich würde mich gewiss nicht bei ihm entschuldigen. Jetzt, da Shamas sich als Hexer geoutet hatte, würde er dazu stehen und seine Fähigkeiten zu unseren Gunsten einsetzen müssen.
    Ich schob mich an ihm vorbei und spähte um die Ecke des Regals in die Richtung, aus der die Schreie kamen. »Also los, die holen wir uns.«
    Wir schlichen uns dicht an die Wand gepresst voran. Das Geschäft bot ein unglaubliches Sammelsurium von Waren an: alles von Maulkörben für bösartige Werwölfe über Kräutermittelchen für ÜW s, die gewöhnliche Medikamente nicht vertrugen, bis hin zu Kleidung in sämtlichen Größen, vom Hausgeist bis zum Halbriesen. Das brachte mich plötzlich auf einen Gedanken, der mich kurz ablenkte – wir hatten in letzter Zeit gar keine Halbriesen mehr gesehen. Peder arbeitete zwar noch tagsüber als Türsteher im Wayfarer, aber ich vermisste

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