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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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säuberlich gestapelt. Im Lauf der nächsten Stunden würden sich die Büfetttische mit Rechauds, Salaten und Platten voller Wurst, Schinken und Käse füllen – und der Hochzeitstorte natürlich.
    Camille und ich traten zurück und begutachteten unser Werk. Sie strahlte übers ganze Gesicht und klatschte in die Hände. »Das ist wunderschön. Iris hat sich das wirklich verdient, und mehr. Sie hat so viel durchgemacht, und das über viele Jahre.«
    Ich seufzte, innerlich zerrissen. Iris würde ja noch bei uns sein. Aber sie gehörte jetzt zu Bruce. Und bald würde sie ein Baby bekommen. Das kleine Mädchen in mir wollte die Hände nach Iris ausstrecken und sagen: »Komm, wir laufen weg und spielen draußen.«
    Aber die Zelte waren wirklich sehr schön, und in ein paar Stunden würde Iris die Hochzeit feiern, von der sie immer geträumt hatte. Alle ihre Freunde würden dabei sein. Während ich dastand und das festliche Zelt betrachtete, das nur auf sie wartete, wurde mir ganz leicht ums Herz, und das kleine Mädchen, das sich so sehr nach Freundschaften gesehnt hatte, wurde beinahe vor meinen Augen erwachsen. Ich
hatte
gute Freundinnen und Freunde. Freunde, die zu meiner
Familie
geworden waren. Der Herzenswunsch einer meiner besten Freundinnen würde sich heute Abend erfüllen. Und wir hatten das Privileg, dabei sein zu dürfen und ihr Glück zu teilen.
    »Das waren zwei lange Jahre, seit Iris bei mir im Indigo Crescent angefangen hat. Und schau, wo wir jetzt stehen.« Camille kreuzte die Hände vor der Brust. »Ich bin mit drei Männern verheiratet. Menolly hat eine feste Beziehung, du hast eine feste Beziehung … das Leben hat sich weiterentwickelt.«
    »Allerdings«, sagte ich lächelnd und dachte an Shade. »Das hat es.«
    Shade und ich hatten zwar noch nicht darüber gesprochen, aber wir waren tatsächlich in einer festen Beziehung, auch in dem Sinne, dass wir einander treu bleiben würden – abgesehen von meiner Beziehung zu Hi’ran. Obwohl wir noch nicht lange zusammen waren, verließ ich mich schon sehr darauf, dass mein Halbdrache immer für mich da war. Er verstand alle meine verschiedenen Seiten – vom Tigerkätzchen über den Panther bis zur Frau mit Feenblut. Er liebte jeden Aspekt meiner Persönlichkeit, und das spürte ich vom Kopf bis zu den Zehenspitzen.
    »Komm.« Camille legte mir einen Arm um die Taille. »Sehen wir mal nach, was es noch zu tun gibt.«
    Und zum ersten Mal seit einer ganzen Weile entspannte ich mich und begann den Tag zu genießen.
     
    Um die Zelte herum leuchteten große Kerzen in Windlichtern aus Kristallglas. Während die Männer den etwa hundert Gästen allmählich ihre Plätze zeigten, sah ich mich ein letztes Mal um und eilte dann nach drinnen zu Iris. Ich trug ein schlichtes elfenbeinfarbenes Kleid aus Seide und Satin, knöchellang mit Spaghettiträgern, darüber ein hellblaues, besticktes Tuch und elfenbeinfarbene Schnürstiefel in Satin. Menolly war genauso gekleidet wie ich, bis auf die Brosche, die das Tuch vorn zusammenhielt. Ihre war mit einem blauen Topas besetzt, meine mit einer großen Perle.
    Camille trug ihr Priesterinnengewand – zart und fließend mit einem Pfauenfedern-Muster. Ihre fein bestickten Dessous schimmerten darunter hervor. Der Umhang des Schwarzen Einhorns hing von ihren Schultern, und sie war barfuß, wie es der Tradition ihres Ordens entsprach. Auf dem Kopf trug sie ein schlichtes silbernes Diadem.
    Hanna half gerade Iris beim Ankleiden. Das Hochzeitskleid warf mich beinahe um. Es war spektakulär. Das schulterfreie Oberteil war eine Corsage, die ihre kurvige Taille betonte. Der Stoff changierte in Hellblau und Pflaumenblau und war mit facettierten Kristallen aus der Anderwelt besetzt, die im Licht funkelten. Der weite, fließende Rock samt Schleppe war ein Traum in hellblauem Satin, über dem zarte Bahnen von pflaumen- und kobaltblauem Tüll, ebenfalls mit glitzernden Kristallen besetzt, an Blütenblätter erinnerten.
    Ein Schleier aus demselben Tüll bedeckte ihr Haar, das wie ein schimmernder goldener Umhang bis fast zum Boden fiel. Ein Diadem mit Kristallen hielt den Schleier auf ihrem Kopf. Es war zierlich, doch die Kristalle fingen das Licht ein und funkelten in allen Farben des Regenbogens.
    Iris streckte die Arme aus, und Hanna zog ihr die hellblauen, fingerlosen Handschuhe an, die bis zu den Ellbogen reichten. Wir standen da und sahen zu, wie unsere Freundin sich für ihre Hochzeit bereit machte, und ich konnte an nichts anderes

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