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Katzenmond

Katzenmond

Titel: Katzenmond Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C Anlauff
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andrehen lassen. Und wenn ich richtigliege, von einem, der unverrichteter Dinge vom Katzenhaus zurückkam. Aber das geht mich nichts an.«
    Serrano unterdrückte ein Grinsen. »Das geht mich nichts an«, war der Satz, mit dem Maja die meisten ihrer freundschaftlichen Verhöre begann.
    »Jedenfalls gehört das Grundstück vom Katzenhaus zu Trudis Kernrevier. Bis zum Sommer hat sie dort täglich ihre Runden gedreht, bis von einem auf den anderen Tag damit Schluss war.«
    »Wegen der Katzen?«
    »Auch. Und eines Viehs, das wie drei zusammengekochte Hunde aussieht.«
    Serrano spannte sich. »Ah! Wir nähern uns dem Hund.«
    »Falsch! Wenn ich mir beim Reden richtig zugehört habe, sprach ich von drei zusammengekochten Hunden. Trudi wird dir mit Freuden mehr darüber erzählen, falls es dich interessiert. Aber sei vorsichtig mit ihr. Frag sie nichts Kompliziertes, und vor allem bleib beim Thema. Sie hat sie im Moment nicht alle beisammen, das liegt an der Schwangerschaft.«
    Serrano versprach es. Dabei dachte er, dass er Maja nie in Einzelteile zerlegt vorgefunden hatte, ob schwanger oder nicht.
    »Also, das Vieh und drei Katzen«, fuhr Maja fort, »eigentlichvier, aber die vierte hat Trudi nur auf der Terrasse gesehen, obgleich sie die Anführerin der Gruppe zu sein scheint. Die anderen sind Perser.«
    Serrano straffte sich. Perser! Das erklärte einiges. Zum Beispiel den unglücklichen Ansturm der Kater. Die Verlockungen des Exotischen. Zwar gab es im Viertel bereits einige Perserinnen, die allerdings nicht mehr zu bieten hatten als Augenfutter, denn sie waren allesamt Höhlengängerinnen, und ihr Kontakt mit der Außenwelt beschränkte sich auf einen Liegeplatz im Fenster.
    »Wenn Trudi ihre Nachbarin ist, hat sie mit ihnen womöglich über die Angriffe gesprochen«, sagte er. »Vielleicht weiß sie etwas, das Cäsar bisher entgangen ist.«
    Maja gähnte. »Kaum. Trudis Bedürfnis, die Perserinnen anzusprechen, hält sich in Grenzen, seit sie sich von ihnen ein paar Backpfeifen eingefangen hat.«
    »Wofür?«
    »Weil sie durch ihren Garten geschnürt ist. Von allen dreien wohlgemerkt. Die Verborgene hat von der Terrasse aus zugesehen. Seitdem hält Trudi sich eisern an ihren eigenen Hof und die Straße.«
    »Na schön. Hat sie dort gelegentlich liebestolle Kater getroffen?«
    Mühsam hob Maja die Lider. »Ich erwähnte, glaube ich, dass sie von einem von ihnen schwanger ist. Und um deine nächste Frage vorwegzunehmen: Du kennst ihn nicht. Er stammt aus dem Nachbarrevier. Bleib ruhig, sie hat deswegen nicht gleich das Viertel verraten«, fügte sie hinzu, als Serrano das Maul verzog. »Die Jungen wurden auf unserer Seite gezeugt.«
    »Umso schlimmer«, sagte Serrano hart. »Vielleicht erinnerst du dich, wie der Schwätzer seinerzeit versucht hat, sich das Viertel anzueignen: Er schwängerte unsere Weibchen und machte sie damit zu Stammhalterinnen seiner eigenen Dynastie.«
    Maja blieb ruhig. »Der Schwätzer wurde vertrieben. Und überdies hat nie jemand einen Spross seiner angeblichen Dynastie gesehen. Stattdessen hat der Park ihn geschluckt. Glaub mir: Trudis Verehrer ist ein gewöhnlicher Kater ohne Ambitionen außer der Besteigung läufiger Katzen.«
    Ihr Trost verfehlte sein Ziel. Zu stark war das Trauma, das der Schwätzer dem Viertel seinerzeit hinterlassen hatte. Zu plastisch Serranos Erinnerung an die Wunden seines Vorgängers Balthas, nachdem jener von seinem letzten Kampf mit ihm zurückgekehrt war. Seine gesamte Prinzipalzeit über hatte Serrano die Auferstehung des Schwätzers gefürchtet. Doch es war still geblieben. Bis jetzt, da die Bosheit in Form geschundener Kater und einer Katzenleiche ins Viertel zurückgekehrt war.
    Serrano erhob sich. »Wo genau finde ich diese Trudi?«
    Maja lächelte. »Willst du sie über ihre Jungen aushorchen oder den zusammengekochten Hund?«
    »Im Zweifelsfall über beides.«
    Trudi mühte sich gerade die Katzenleiter hinauf, als sie ihren Namen hörte.
    Sie wandte den Kopf und rutschte erschrocken eine Sprosse abwärts. Unten im Hof stand ein riesiger Einohriger.
    Es gab Phasen, in denen Trudi die Größe eines Katers egal war, wo sie sich auf jeden stürzte, aber momentan befand sie sich nicht in einer solchen, sondern laborierte an den Hinterlassenschaften der letzten herum. Momentan war ihr eher nach Flucht. Dann wurde ihr klar, dass selbst Flucht momentan mit Schwierigkeiten verbunden war. Sie rutschte noch tiefer und endlich zu Boden.
    Der Kater regte sich nicht, nur

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