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Kau Dich gesund

Kau Dich gesund

Titel: Kau Dich gesund Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Juergen Schilling
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verblüffend ähnlich sind und vergleichbare Substanzen produzieren, bilden ein zweites Nervenzentrum. Das »kleine Hirn« im Bauch funktioniert weitgehend autonom.
    Gastroforscher Michael Schemann, der an der Tierärztlichen Hochschule Hannover den Lehrstuhl für vegetative Physiologie innehat, schreibt:
    »Man hängte zu Testzwecken entnommene Magen- und Darmabschnitte in Nährlösungen und sah, daß diese rumzappelten, als seien sie noch im Körper.«
    Die Beobachtungen von autonom pulsierenden Gedärmen deuteten auf ein eigenständiges Nervensystem, das Reize über sensorische Nerven empfängt und an sogenannte Interneuronen weiterleitet, die ihrerseits über Neuronen in verschiedenen Regionen des Verdauungsschlauchs die Aktivität von Muskeln, Schleimhäuten oder Immunzellen regulieren. Wir haben in Ergänzung zum Zentralen Nervensystem (ZNS) mit dem Hirn im Kopf als Hauptquartier, also auch ein enterisches Nervensystem (ENS) mit dem Hirn in der Leibeshöhle, wie Experten des jungen Fachgebietes Neurogastroenterologie herausgefunden haben.
    Mit der engen Verwandtschaft der beiden Hirne beschäftigt sich derzeit ein Dutzend wissenschaftlicher Arbeitsgruppen in aller Welt. (Quelle: Der Spiegel, 10/96)
    Das Gehirn im Gedärm produziert also vergleichbare Substanzen wie das Gehirn im Kopf, so etwa die Neurotransmitter genannten Substanzen Serotonin, Dopamin, Glutamat und Noradrenalin.
    Das Bauch-Netzwerk verfügt über eine »Blut-Hirn-Schranke«, die wichtige Nervenzellen gegen gefährliche Substanzen abschirmt. Mit Hilfe von Zellverbänden, die als Sensoren für Säuren, Zucker, Eiweiße und andere chemische Stoffe dienen, vermag das Nervensystem im Bauch die Zusammensetzung der Nahrung zu analysieren und die Aufbereitung einzuleiten.
    Wieder eine wunderbare Anregung mehr, unseren Darm, unser Gehirn in der Leibeshöhle, rein zu halten, indem wir ihm nur noch einwandfreie, gut gekaute Nahrung zuführen.
    Neuerdings können wir auch einen Menschen nicht mehr als Spinner bezeichnen, der sagt: »Ich treffe meine Entscheidungen aus dem Bauch.« Wir dürfen ihn beim Wort nehmen.
    Ein großes Erfolgserlebnis aus Kollegenkreisen:
    Ein sehr erfolgreicher Münchner Schauspieler, er eilt von einer TV-Hauptrolle zur nächsten, rief mich kürzlich an und erzählte, er sei ziemlich im Streß, müsse umfangreiche Texte lernen, und, und, und …
    Und dann meinte er noch: »Ich hab’s nicht so leicht wie du, Jürgen, ich hab’ ja keine zwei Gehirne.«
    Das ließ mir keine Ruhe. Wir trafen uns sofort, und ich weihte ihn in die hohe Kunst des Ausschmeckens ein. Seitdem hat er keinen Streß mehr mit dem Auswendiglernen, denn er läßt jetzt Auswendiglernen von seinem – übers Ausschmecken neu aktivierten – zweiten Gehirn im Bauch.
    Und ein weiterer Vorteil des richtigen Kauens:
    Kau-Jogging ist beste Schönheits-Gymnastik, die effektivste Schönheits-Farm, Aerobic fürs Gesicht. Kurz: KAUROBIC!
    Zum einen durch die Reinheit des Blutes und zum anderen durch die intensiven Kau- und Schmeckbewegungen wird die Gesichtshaut außerdem gestrafft, verschönert, verjüngt. Körper und Geist, der ganze Organismus strahlt Schönheit und Reinheit aus.
    Dr. Franz Xaver Mayr, der legendäre Darmspezialist aus Österreich, schreibt in seinem Buch »Schönheit und Verdauung« (Die Verjüngung des Menschen …):
    »Daß von diesem ›Schönheitsmittel‹ bis auf den heutigen Tag noch sogut wie kein Gebrauch gemacht wird, hat seinen Grund darin, daß die Trägheit des Dünndarmes noch vollkommen unbekannt geblieben ist und zwar deshalb, weil sie so häufig ist, daß sie die Regel ist, und wir Ärzte gewohnt sind, einer Behandlung nicht bedürftig zu erachten, was die Regel ist.«
    F.X. Mayr schuf außerdem einen wunderbaren Vergleich zwischen Mensch und Baum. Beide sind von der Natur perfekt erschaffen und beide mit Gesundheit und Schönheit gesegnet, wenn das »Terrain frei von Sumpf« bleibt:
    »Das Gedeihen eines Baumes hängt bekanntlich ganz wesentlich von der Beschaffenheit des Bodens ab, auf dem er wächst.
    Je günstiger die Zusammensetzung des Erdreiches ist, desto rascher ist das jährliche Wachstum, desto üppiger sein Blüten- und Blätterschmuck, desto entwickelter die Früchte und keimfähiger die Samen, und ebenso ist die Widerstandsfähigkeit gegen Wind und Wetter wie gegen die verschiedenen Schädlinge des Tier- und Pflanzenreiches eine größere. Ganz ähnlich sind die Verhältnisse in unserem Organismus. Der Inhalt des

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