Kau Dich gesund
nur sanft anbeißen, nicht gleich durchbeißen, sonst wird er schneller geschluckt. Es ist auch eine wundervolle Konzentrationsübung. Du bist nach sechs bis sieben Bissen satt. Bis dahin sind ja auch schon fast 30 Minuten vergangen.
Das Spielchen mit der Stoppuhr können auch alle diejenigen machen, die ihre Kaubewegungen nicht gerne auszählen.
Ein kleiner Sprung in den Supermarkt und ein Riesen-Tip, um viel Geld zu sparen: Stecke Dir, bevor Du einkaufen gehst, etwas von unserem Trainingsmaterial in die Tasche. Und löse in Deinem Mund die harten Brotbrocken auf, während Du den Einkaufswagen durch den Laden schiebst. Du wirst staunen, wie wenig Du einkaufst. Alle Süßigkeiten, Verlockungen und sonstige Verführungen verlieren schlagartig ihre Anziehungskraft. Und Du kannst in Ruhe das einkaufen,was Du wirklich brauchst. Nebenbei bist Du sogar noch satt geworden. Welch ein Zeit- und Geldgewinn!
Den gleichen Trick (Zeit-, Geld- und Lust-Gewinn!) kann man auch anwenden, wenn man ins Restaurant geht. Man bestellt weniger und ist geduldiger, wenn das Essen nicht gleich kommt. Also immer etwas Trainingsmaterial in der Tasche haben.
Dr. Gerhard Brand, mein großartiger Arzt und Mentor, erzählte mir begeistert, er habe während der ca. dreißigminütigen Autofahrt von seiner Münchner Praxis bis nach Hause (Nähe Starnberger See) mein hartes Brot gekaut und nach allen Regeln der epikureischen Kunst ausgeschmeckt. Er sei so satt und zufrieden gewesen wie selten zuvor.
Die Kau-Methode macht das Autofahren sogar reizvoll, wenn’s auf der Straße mal nicht so schnell vorwärts geht. Daher möchte ich alle Autofahrer und den ADAC begeistern mit der Aktion »Kau im Stau!«.
Abb. 11: Ein Tip für den Gang durch die Supermarktregale: immer etwas luftgetrocknetes Brot dabeihaben!
Doch noch mal zurück zum Eßtisch. Hier noch weitere Tips und Tricks, um mit Spaß rechtzeitig aufzuhören:
Verlasse unverzüglich den Eßtisch, fliehe aus der Atmosphäre des Essens! Oft hilft schon ein Abwenden vom Tisch.
Räume eiligst den Tisch ab!
Ich fange oft schon an, den Tisch abzuräumen, während ich nochesse. Doch diesen Trick bitte auch erst anwenden, wenn das Ausschmecken automatisiert ist. Auf diese ökonomische Weise ist danngleichzeitig alles erledigt, sogar Geschirr gespült und eingeräumt; ansonsten würde man vielleicht noch am Tisch sitzen und weiteressen.Oft ißt man nur weiter aus Unlust, weil man noch aufräumen muß.Beim »Aufhör-durch-Aufräum-Trick« verführen Dich die exogenen Essensreize nicht mehr (Außenreize, die einen bedingten Reflex auslösen, d. h., Du speichelst, obwohl Du schon satt bist).
Wechsle das Zimmer, wenn Du keine Lust zum Abräumen hast.Und gebe Dich einer anderen lustvollen Beschäftigung hin.
Erledige umgehend ein Telefongespräch, das Dir Spaß macht!
Schreibe einen Brief! Schreibarbeit lenkt herrlich ab.
Mach einen Spaziergang!
Singe ein Liedchen, das Du liebst und auswendig kannst, odermusiziere!
Lies in einem spannenden Buch weiter, das Dich jetzt mehr fasziniert als das Essen!
Wichtig! Die Ablenkungen müssen alle schon vor dem Essen fest vorgenommen und vorbereitet sein, so daß Du vom Lustgefühl des Essens zur neuen Faszination nahtlos überwechseln kannst. Das ist entscheidend, sonst könnte es wegen der doch sehr im Menschen eingefahrenen Lust/Unlust-Automatik (d.h. immer das zu tun, was aktuell am meisten reizt, auch wenn’s das bekanntermaßen Verkehrte ist) nicht funktionieren!
Weitere Tips:
Nimm Deinen Partner in den Arm! Die Faszination wird größer sein als der Gedanke ans Weiteressen.
Stell Dir vor, Du hast schon einen vollen Bauch, Du bist bereits satt! Es hilft auch, wenn Du Dir sagst: »Bin ich froh, daß ich nicht noch weiter essen muß!«
Abb. 12: Statt weiteressen musizieren! Und es gibt viele weitere Ablenkungsmöglichkeiten.
Weitere Abbrech-Tips:
Mach ein paar Atemübungen auf dem Balkon! Die frische Luft wird sich günstig auf Deine Verdauung auswirken. Der Mechanismus des Weiteressens ist unterbrochen. Du schließt Dein Essen mit einer wohltuenden Portion Sauerstoff ab (wirkungsvoller als jedes Dessert).
Aufpassen, wenn Du Dich mit Fernsehen vom Essen ablenken willst! Schön wär’s, wenn es funktioniert, das Gegenteil kann aber der Fall sein, wenn Du das Fernsehen bisher immer mit Essen verbunden hast. Assoziativ kann Dich die alte Gewohnheit wieder einlullen, mit dem Ergebnis, daß vor der Glotze – obwohl Du satt bist – ein übersteigertes Bedürfnis zum
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