Kau Dich gesund
wirst.
Denn es kostet den Organismus viel Energie, das Überschüssige wieder loszuwerden. Der Trick ist, wie oben schon von Prophet Mohammed zitiert, ein bißchen eher mit dem Essen aufzuhören. Horace Fletcher beschreibt dies sehr schön:
»In dem Augenblick, wo der Appetit ein bißchen nachzulassen beginnt, wenn der Speichel nicht mehr so reichlich fließt wie zuerst, im Augenblick, in dem ein gewisser Grad der Appetitbefriedigung eintritt, höre auf! DerAppetit wird wiederkehren. Du wirst eine weitere Gelegenheit zum Essen haben, der Appetit beginnt, selbst jenes Müdigkeitsgefühl zu haben; sei freundlich zu ihm, wie er Dir gegenüber gewesen ist, gib ihm Ruhe. Gib Dir selbst Ruhe. Ruhe ist Gegengift für jenes Ermüdigungsgefühl. So laß den Appetit ruhen, bevor er müde wird. Hör auf zu essen, bevor Du überladen bist!«
Aufhören fällt den meisten Menschen schwer. Die Kunst des Aufhörens wird von der Kunst des Ausschmeckens ganz von selbst übernommen.
Trotzdem für den Anfang wieder ein paar psychologische Tricks: Wie werde ich Herr über die Verlockung und Verführung, ohne Leidensdruck und ohne Kasteiung?
Wenn’s am besten schmeckt, und Du kannst nicht aufhören, nimm Dir fest vor: Du wirst später weiteressen. Jetzt macht’s Dir keinen Spaß mehr. Du willst Dich jetzt nicht überladen. Höre abrupt auf! Es geht ja nichts verloren.
Noch besser: Hör schon mit Essen auf, noch bevor es am besten schmeckt! Stell den halbvollen Teller in die Küche oder in den Kühlschrank. Und nimm Dir vor, mit dieser Restportion die nächste Mahlzeit zu bestreiten, die Du sowieso noch zu Dir nehmen würdest. Mit diesem Trick hast Du eine ganze Mahlzeit eingespart und bist trotzdem satt, ja zufriedener denn je zuvor.
Das Ziel ist der Antrieb für unser Tun. Nicht nur beim Essen! Wenn unser Gehirn eine Zielformulierung erhält, kann es sich darauf konzentrieren und führt die gewünschte Erfüllung herbei. Probier’s aus, es gelingt!
Nimm Dir vor, Du möchtest nach dem Essen noch etwas Sport treiben, in die Sauna gehen oder ins Body-Building-Studio. Dann ißt Du von Haus aus nur einen winzigen Happen, weil Du gewohnt bist (und es besser ist), vor dem Sport nichts zu essen.
Tip mit Riesen-Wirkung: Leg Dir ein paar Happen auf den Teller und setz Dir das Ziel, nichts davon zu essen. Ein Super-Training, um mit Lust verzichten zu können. Ja, mit Lust erst gar nicht mit dem Essen zu beginnen. Dadurch wird das Talent ausgebildet, rechtzeitig aufzuhören. Gleichzeitig trainierst Du Meisterschaft über Dich.
Lade als Übung einen ganz großen Teller richtig voll und nimm Dir fest vor, davon nur einen kleinen Teil zu essen. Diese Übung befreit vom Teller-Leereß-Zwang.
Terminiere das Essen zeitlich so, daß Du schon aus Zeitgründennicht am Eßtisch versumpfst. Hast Du zum Beispiel um 19 Uhr einen Termin, dann iß um 18 Uhr noch eine Kleinigkeit. Wo Du sonst noch länger speisen würdest, mußt Du Dich nun fürs Ausgehen fertigmachen. Diese Technik aber erst anwenden, wenn Du das Ausschmecken verinnerlicht hast, ansonsten könnte durch das Zeitlimit »Rutschgefahr«, sprich: Schlinggefahr, bestehen.
Ein ganz toller Tip, wenn Du gerade in exzessivem Süßhunger oder Heißhunger einer Lieblingsspeise versunken bist und nicht mehr aufhören kannst:
Du kannst den Anfall am besten unterbrechen, indem Du mittendrin ein trockenes, hartes Stückchen Brot in den Mund steckst und es ausschmeckst. Eventuell mit Butter, Käse oder Petersilie, was immer Dir schmeckt, wichtig ist nur: Das gierige Freßmuster abrupt zu unterbrechen und gegen etwas anderes auszutauschen. Deine Gier nach Süßem ist neutralisiert.
Das harte Brot ist übrigens auch ein idealer Geschmacksverstärker, weil es den Speichel hervorlockt. Iß ein frisches weiches Brot und gib zum schon gekauten Bissen ein Eckchen hartes Brot dazu, dann geht’s mit dem Geschmack erst so richtig los!
Noch ein schönes Spielchen, falls Du die Schluckgier nicht besänftigen kannst oder willst und auch das Zählen der Kaubewegungen Dich nicht zum Ausschmecken animiert: Setze Dich bequem hin und nimm eine Stoppuhr in die Hand! Jetzt stecke einen harten Bissen in den Mund. Setze Dir das Ziel, mindestens vier Minuten darauf zu verwenden, bis der Bissen im Speichel verschwunden ist. Je länger die Ausschmeckzeit, desto besser!
Du wirst immer längere Ausschmeckzeiten schaffen. Ich habe es bei einem kleinen Bissen Brot schon bis auf sieben Minuten gebracht. Du darfst den Bissen aber
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